Test
13.05.2020
Verschlüsselter Cloud-Storage
1. Teil: „Uniscon idgard im Test“

Uniscon idgard im Test

Verschlüsselte CloudVerschlüsselte CloudVerschlüsselte Cloud
KFifa / shutterstock.com
Die patentierte Technik idgard von Uniscon soll hochsicheren Datenaustausch und geschützte virtuelle Datenräume ermöglichen. Selbst der Anbieter hat keinen Zugriff auf die Inhalte. Eine 2FA-Absicherung kostet im Starter-Paket allerdings extra.
In Zeiten von Corona sind das mobile Arbeiten und der sichere Datenaustausch ortsunabhängig und über die verschiedensten Geräte hinweg wichtiger denn je. 
Uniscon, ein Unternehmen der TÜV Süd Gruppe, bietet mit idgard einen Cloud-Service für den Datenaustausch. Vor allem beim Thema Sicherheit will idgard punkten. Das patentierte Sicherheitskonzept der sogenannten Sealed Cloud soll dabei auch den Betreiber Uniscon vom Zugriff auf die Nutzerdaten mit Hilfe technischer Maßnahmen ausschließen. Dazu gehört zum Beispiel eine SSL-Verschlüsselung mit 2048 Bit für die Übertragung vom Endgerät zur Sealed Cloud, der Private Key für den Aufbau der SSL-Verbindung liegt dabei nicht in den Händen von Uniscon. Die Dateien selbst werden mit dem AES-Algorithmus mit 256 Bit verschlüsselt. Die Speicherung erfolgt ausschließlich in deutschen Rechenzentren.
Neben den Basisfunktionen für den Datenaustausch - zum Beispiel Online-Speicher, Datensynchronisation oder sicheres Versenden von Mail-Anhängen - bietet idgard auch virtuelle Projekträume an. Darin tauschen etwa Kollegen oder externe Mitarbeiter und Firmen Dokumente rechtskonform aus, senden sich Nachrichten oder chatten miteinander. Im Test ließen sich virtuelle Datenräume mit wenigen Klicks erstellen und externe Partner per Gastlizenz einladen. Bei den Gastlizenzen handelt es sich um eingeschränkte Benutzerkonten. Im getesteten Starter-Paket sind bereits 25 solcher
Lizenzen inkludiert.
Der Zugriff auf idgard erfolgt über eine Weboberfläche, Webservices/APIs, ein Add-in für Microsoft Office beziehungsweise Outlook oder einen Windows-Client. Für den mobilen Zugriff gibt es Apps für Android und iOS. Laut Bewertungen im Google Play Store scheint jedoch die Android-App in letzter Zeit nicht immer zuverlässig zu funktionieren. Wenn man idgard über den Windows-Client, per API oder WebDAV nutzt, dann lässt sich der Online-Speicher als Netzlaufwerk im Datei-Explorer einbinden.
Anwender melden sich bei idgard grundsätzlich mit Benutzername und Passwort an. Optional steht eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zur Verfügung. Der zweite Faktor kommt dabei per SMS-Code oder über eine scheckkartengroße „idgard Login Card“, die ähnlich wie der TAN-Generator beim Online-Banking funktioniert. Beides ist jedoch standard­mäßig nicht dabei. Der Login mit SMS-Code kostet 20 Cent pro Anmelde-Code. Eine Login-Karte ist für 45 Euro zu haben und soll rund drei Jahre halten.
Neben den Projekträumen gibt es auch virtuelle Datenräume. Dabei handelt es sich um revisionssichere Datenspeicher. Sämtliche Aktionen in solchen Datenräumen werden lückenlos dokumentiert, zum Beispiel der Abruf von Dateien. Das Rechte- und Rollenmanagement lässt sich dabei per Weboberfläche oder per Active Directory/LDAP steuern.
Tabelle:
● ja   ○ nein

2. Teil: „Verschiedene Pakete“

Verschiedene Pakete

Uniscon bietet idgard in drei Paketen an: außer dem getesteten Starter-Paket die Pakete Professional und Premium. Die Preise beginnen bei rund 50 Euro pro Monat für das Starter-Paket mit fünf Volllizenzen, 25 Gastlizenzen und 100 GByte Speicher. Weitere Gastlizenzen kosten je 1,50 Euro pro Monat.
Wer einen revisionssicheren Datenraum nutzen möchte, zahlt im kleinsten Paket zusätzlich 79,50 Euro pro Monat. In diesem Fall wählt man am besten gleich das Professional-Paket ab 99 Euro monatlich, weil es bereits einen virtuellen Datenraum dabei hat.

Testergebnis

Note
1,5
Sealed Cloud: Der Anbieter hat keinen Datenzugriff
Revisionssicherer Speicher: Protokolliert sämtliche Zugriffe und Aktionen
+
Zwei-Faktor-Authentifizierung: Im Starter-Paket nur gegen Aufpreis verfügbar
-

mehr zum Thema