18.11.2019
Schließung von Schlupflöchern
Twitter trifft weitere Maßnahmen gegen politische Ads
Autor: Sonja Kroll
Denys Prykhodov / shutterstock.com
Twitter führt weitere Maßnahmen ein, die zur Umsetzung des angekündigten Verbots von politischen Werbebotschaften, beitragen. Mit diesen Ergänzungen will Twitter mögliche Schlupflöcher schließen.
Künftig wird es nicht mehr möglich sein, Tweets, in denen es zum Beispiel um soziale Gerechtigkeit oder Umweltschutz geht, als Werbung Nutzern in bestimmten Postleitzahl-Bereichen anzeigen zu lassen. Bei der Auswahl der Ziel-Kategorien wird man nicht mehr Begriffe wie "Konservative" oder "Liberale" verwenden können, kündigte Twitter an.
Die neuen Maßnahmen gehören zur Umsetzung des angekündigten Verbots, politische Botschaften als Werbung zu verbreiten. Mit diesen Ergänzungen will Twitter ein Jahr vor der Präsidentenwahl in den USA mögliche Schlupflöcher schließen.
Wortwörtlich definiert Twitter politische Inhalte als "Inhalt, der sich auf einen Kandidaten, eine politische Partei, einen gewählten oder ernannten Regierungsbeamten, eine Wahl, ein Referendum, eine Wahlmaßnahme, eine Gesetzgebung, eine Verordnung, eine Richtlinie oder ein Gerichtsergebnis bezieht".
Twitter bleibt dennoch politisch
Dennoch bedeutet das Verbot politischer Anzeigen nicht, dass Twitter ab sofort unpolitisch wird. Lediglich bezahlte Inhalte werden so abgeschafft - der Tweet als politische Botschaft bleibt. Außerdem können Nachrichtenorganisationen nach wie vor Anzeigen schalten, die politische Inhalte enthalten - allerdings betrifft diese Ausnahme Publisher, die zuvor von Twitter abgesegnet wurden.
"Wir glauben, dass Reichweite für politische Botschaften verdient werden muss, statt erkauft zu werden", begründete Twitter-Chef Jack Dorsey den weltweiten Stopp von politischer Werbung Ende Oktober. Die neue Regelung soll ab dem 22. November greifen.
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