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24.02.2020
Protestaktion

Trump-Support durch Oracle-CTO erzürnt Belegschaft

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pathdoc / shutterstock.com
Larry Ellison unterstützte mit einem Fundraising-Event die Wiederwahlkampagne von US-Präsident Donald Trump. Oracle-Mitarbeitende starteten deswegen eine Protestaktion und legten ihre Arbeit nieder.
  • Larry Ellison: Oracle Gründer und CTO
    Quelle:
    Oracle
Mitarbeitende des US-Anbieters Oracle haben vergangene Woche ihre Arbeit kurzzeitig niedergelegt. Am Donnerstagmittag verließen rund 300 Angestellte im Rahmen eines Protests unter dem Titel "No Ethics/No Work" ihre Arbeitsplätze. Für den Rest des Tages widmeten sie sich stattdessen gemeinnützigen Projekten, wie "Bloomberg" berichtet.
Auslöser für den Streik war ein Fundraiser, den Larry Ellison am Vortag für die Wiederwahlkampagne von Donald Trump organisiert hatte. Der Gründer und CTO des Unternehmens lud bei sich zu einem privaten Dinner ein, um Geld für die Kampagne zu sammeln. Dem "Los Angeles Magazine" zufolge sollte der Event rund sieben Millionen US-Dollar in die Trump-Kasse spülen.
Als Reaktion darauf wurde vom Oracle-Staff zuerst eine Petition ins Leben gerufen. Verärgerte Angestellte argumentierten, dass der öffentliche Trump-Support Ellisons gegen Richtlinien des Unternehmens zu Themen wie Diversität, Integration und Ethik verstoße. Auch schade die Aktion dem Image des Anbieters. Sie forderten Ellison deshalb mit der Petition auf, den Fundraising-Event abzusagen und Geld für einen humanitären Zweck zu spenden. Da er dies nicht tat, folgte am Donnerstag der Streik.

Vorteil im Rechtsstreit mit Google

Kritiker behaupten, dass sich Larry Ellison mit der Wahlkampfhilfe Unterstützung der US-Regierung im Rechtsstreit mit Google sichern will. Beim sogenannten Java-Streit geht es um die Verwendung von Java-APIs in Android. Oracle wirft Google vor, Elemente von Java für das Smartphone-Betriebssystem verwendet zu haben und fordert dafür eine Entschädigung.
Abgesehen davon existieren schon seit Längerem Geschäftsbeziehungen zwischen Oracle und der US-Regierung. Laut "CNBC" teilte der Anbieter im vergangenen Jahr mit, dass die CIA vor Jahrzehnten als erster Kunde die Oracle-Datenbanksoftware in Betrieb nahm. Ferner sitzt der ehemalige CIA-Chef Leon Panetta seit 2015 im Vorstand des Konzerns. Und Geschäftsleiterin Safra Catz war 2016 Teil von Trumps Übergangsteam.

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