Hardware
27.12.2018
Marktübersicht
1. Teil: „Thin Clients als smarte PCs für die Cloud-Ära“

Thin Clients als smarte PCs für die Cloud-Ära

PC mit TastaturPC mit TastaturPC mit Tastatur
Lemberg Vector studio / shutterstock.com
Der vielseitige Markt für Thin Clients bringt innovative Produkte hervor. Die Migration auf Thin Clients in Kombination mit Hybrid- oder Multi-Cloud-Umgebungen kann zu erheblichen Kosteneinsparungen führen.
Wenn es um das Thema Arbeitsplatzrechner geht, dann spielt der klassische Desktop-PC immer noch die erste Geige. Dabei steht mit Thin Clients schon längst eine Alternative zu den „Fat Clients“ bereit, wie Desktop-PCs häufig auch genannt werden.
Sinnvoll sind Thin Clients vor allem dort, wo Standard­anwendungen wie Office laufen und stationäre Arbeitsplätze vorherrschen. Damit zählen Unternehmen aus dem Gesundheitswesen, dem Bildungssektor oder dem Finanzdienstleistungsbereich, aber auch öffentliche Verwaltungen zu den klassischen Zielgruppen für die schlanken Systeme. Wenn Unternehmen in ihrem Unternehmensnetzwerk von Desktop-PCs auf Thin Clients migrieren und das mit Hybrid- oder Multi-Cloud-Umgebungen kombinieren, dann realisieren sie im Idealfall erhebliche Kostensenkungen.

Die Marktsituation

Die weiterhin steigende Nachfrage nach Cloud-Lösungen hält auch den Markt für Thin-Client-Angebote in Bewegung. Den Analysten von IDC zufolge stieg der globale Umsatz zwischen 2016 und 2017 bei annähernd gleichen Stückzahlen um 1 Prozent. In den USA belief sich der Erlös auf 422 Millionen Dollar, in Westeuropa auf 424 Millionen Dollar oder 28 Prozent der weltweiten Thin-Client-Verkäufe. Die sollen nach Ansicht von Marktforschern auch weiterhin moderat, aber dennoch kontinuierlich zulegen. So schätzen die Experten von ResearchAndMarkets.com, dass sich der weltweite Markt für Thin Clients bis 2023 jedes Jahr um durchschnittlich 1,8 Prozent vergrößert und 2023 ein Volumen von 1,32 Milliarden Dollar erreicht.
Obwohl das Endgerät bei der zentralen Datenspeicherung nur eine untergeordnete Rolle spielt, können speziell Thin Clients durch ihre Systemarchitektur einem Unternehmen dabei helfen, neuen Sicherheitsrisiken effektiv zu begegnen sowie neue Herausforderungen bezüglich der Sicherheit zu stemmen. Dazu zählen zum Beispiel die Vorgaben der neuen europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
In Europa schreibt man das Thema Datensicherheit demgemäß besonders groß. Laut „IDC European Multi-Cloud Survey 2018“ sehen es mehr als 40 Prozent aller befragten Unternehmen als ihre wichtigste Aufgabe an, die Sicherheit und Compliance ihrer IT-Infrastruktur kurzfristig zu ver­bessern.
2. Teil: „Vorteile von Thin Clients“

Vorteile von Thin Clients

Bereits in den frühen Tagen der Datenverarbeitung meldeten sich Anwender über Terminals an einem Großrechner oder Unix-System an, was meist kryptische Kommandozeilen­eingaben verlangte. Auch ein moderner Thin Client benötigt einen Server als Gegenstelle, er funktioniert damit im Prinzip wie das klassische Terminal und muss auch die gleichen Hauptaufgaben erledigen: Eingaben verarbeiten und Bildschirmausgaben liefern.
Auf einem Thin Client begrüßt die Mitarbeiter eines Unternehmens nach der Anmeldung jedoch keine triste Konsole mehr, sondern ihre vom Windows- oder Linux-Desktop vertraute Arbeitsumgebung. Genau genommen ist es sogar exakt die gleiche, weil sie nunmehr virtuell über einen zen­tralen Server statt lokal am Schreibtisch bereitgestellt wird.
Der komplette Informationsfluss läuft wiederum in klassischer Terminal-Manier über den Server ab, während lokal keine Daten mehr gespeichert werden, was eine hohe Endpunkt-Sicherheit bedeutet. Thin Clients minimieren damit nicht nur das Risiko des Diebstahls von Unternehmensdaten, sondern erleichtern dem Administrator auch deren Verwaltung.
Diese Verwaltung erfolgt bei Thin Clients genauso wie bei einer Flotte von Desktop-PCs von zentraler Stelle aus, inklusive der Wartung, dem Anlegen von Backups und dem Management von Lizenzen.
Da Thin Clients ohne teure Hardware auskommen, sind sie gegenüber Standardrechnern preisgünstiger in Anschaffung und Unterhalt. Dennoch müssen sich aktuelle Geräte in Sachen Leistung nicht vor den Fat Clients verstecken. Beispielsweise laufen die Dell-Wyse-5070-Thin-Clients wahlweise mit der Quad-Core-CPU Intel Celeron J4105. Das macht sie nicht nur performanter als so manchen nur wenige Jahre alten Schreibtischrechner, sondern befähigt sie in Kombination mit der optionalen AMD-Grafikeinheit Radeon 9173 GPU auch dazu, mehrere Displays gleichzeitig mit einer 4K-Auflösung anzusteuern. Zudem erlauben es aktuelle Erweiterungen beziehungsweise Protokolle wie Citrix HDX, Microsoft RemoteFX und VMware PCoIP, komplexe Anwendungen auch auf hardwaremäßig eher schlank aufgestellten Thin Clients so auszuführen wie auf einem leistungsstarken Desktop. Wenn es allerdings um maximale Leistung geht, dann hat der Desktop-PC nach wie vor die Nase vorn.
Thin Clients können dafür mit anderen Vorteilen kontern: Durch ihre stromsparenden Komponenten entwickeln sie zum Beispiel weniger Abwärme als Schreibtischrechner, sie lassen sich dadurch in deutlich kompakteren Gehäusen unterbringen und benötigen üblicherweise auch keine Lüfter, die die Anwender bei der Arbeit stören.
Das Fehlen beweglicher Bestandteile erhöht wiederum die Zuverlässigkeit der kleinen Systeme. Ihr niedrigerer Stromverbrauch ist dagegen nicht per se ein Vorteil. Durch die Installation von Thin Clients verschiebt sich der Energiebedarf zwar weg vom Schreibtisch des Endanwenders, jedoch hin zum Rechenzentrum und muss in der Summe daher nicht zwangsläufig niedriger ausfallen.
Trotz robuster Hardware findet sich das wichtigste Kriterium für die Langlebigkeit eines Thin Clients auf der Software-Seite: Es sind die vom ihm unterstützten Server-Versionen gängiger Hersteller wie Citrix, Microsoft oder VMware. Spätestens wenn neue Versionen nicht mehr mittels Firmware-Upgrade berücksichtigt werden können oder diese Möglichkeit herstellerseitig erst gar nicht vorgesehen ist, gilt es, einen Austausch zu erwägen.
3. Teil: „Vom Thin Client zum Zero Client“

Vom Thin Client zum Zero Client

Ein Thin Client ist in der Regel mit einem eigenen Betriebssystem ausgestattet, meist mit einer speziellen Embedded-Version auf Linux- oder Windows-Basis wie Windows 10 IoT. Nach der Anmeldung am Desktop haben Anwender je nach Berechtigung oder Gruppenzugehörigkeit dann Zugriff auf bestimmte Anwendungen. Sie entstammen gewöhnlich einem Set vorinstallierter Applikationen und werden auch direkt auf dem Gerät verwaltet.
Im Gegensatz zu einem Thin Client befindet sich auf einem Zero Client keine Software. Nach dem Einschalten müssen Anwendungen genauso wie das Betriebssystem erst vom Server angefordert werden. Damit sind Zero Clients zwar besonders schlanke und manipulationssichere Systeme, jedoch komplett abhängig von der Managementlösung, die der jeweilige Hersteller dafür vorgesehen hat.
Anders die Thin Clients: Hier liegt die Kontrolle darüber, mit welchem Managementsystem sie serverseitig verwaltet werden sollen, beim Unternehmen statt beim Hersteller.
Die Unterscheidung zwischen Thin Client und Zero Client ist jedoch nicht immer eindeutig. Einmal deshalb, weil die durch die beiden Geräteklassen vermittelte Benutzererfahrung aufgrund zunehmend leistungsstärkerer Hardware mittlerweile praktisch als gleichwertig anzusehen ist, weshalb manche Anbieter beide Bezeichnungen auch synonym verwenden. Andererseits zeigen Produkte wie der Igel-UD-Pocket- oder der Toshiba-Mobile-Zero-Client, dass die Grenzen zwischen beiden Produktgruppen mitunter so weit verschwimmen, dass eine klare Trennung schwerfällt oder letztlich auch hinfällig wird.
Alternativen zu den typischerweise auf Intel- oder AMD-Basis aufgesetzten Thin und Zero Clients sind Geräte wie das Google Chromebook oder der Raspberry Pi. Beide bieten ähnliche Funktionalitäten zu teilweise deutlich niedrigeren Preisen, haben bei den Managementfunktionen und der Auswahl an Applikationen aber das Nachsehen, weil die überwiegend für die Windows- und Linux-Welt zur Verfügung stehen. Für den Raspberry Pi spricht seine ARM-Systemarchitektur, womit der Kleinstrechner besser vor Angriffen über Sicherheits­lücken wie Spectre oder Meltdown geschützt ist als die Prozessoren von AMD oder Intel, die typischen Hardware-Zutaten von Thin beziehungsweise Zero Clients.
Im Folgenden stellt com! professional einige interessante Thin Clients für den Unternehmenseinsatz vor.
4. Teil: „Dell Wyse 5070“

Dell Wyse 5070

  • Dell Wyse 5070: Der Thin Client lässt sich laut Anbieter in über 1.600 verschiedenen Konfigurationen zusammenstellen.
    Quelle:
    Dell
Manche Thin Clients bringen lediglich eine einzige Konfiguration mit und bieten nur eingeschränkten Support für Peripheriegeräte, browserbasierte Lösungen und Unified Communications. In so einem Fall sind Unternehmen daher gezwungen, eine ganze Reihe unterschiedlicher Thin Clients und PCs für verschiedene Nutzertypen und Workloads einzusetzen. An dieser Stelle setzt der Wyse 5070 an: Der Midrange-Thin-Client von Dell lässt sich gezielt für die unterschiedlichen Anforderungen von Mitarbeitern konfigurieren und will damit die unternehmensweite Standardisierung auf einer einzigen Thin-Client-Plattform drastisch vereinfachen.
Dell bietet den Wyse 5070 in rund 1.600 verschiedenen Konfigurationen an. Zur Auswahl stehen neben Kernbestandteilen wie CPU, Grafikkarte und Speicher auch Komponenten wie Zusatz-Grafikkarten, mit denen sich dann bis zu sechs Bildschirme ansteuern lassen. Das Einsatzgebiet des Wyse 5070 erstreckt sich damit laut Hersteller von der Erledigung einfacherer Aufgaben über wissensbasierte Tätigkeiten bis hin zu High-End-Anwendungen auf dem Niveau von Workstations.
Als Prozessor setzt der Wyse 5070 wahlweise auf den Intel Pentium Silver J5005 oder den Intel Celeron J4105, flankiert von bis zu 8 GByte RAM sowie entweder Wyse ThinOS, Wyse ThinLinux oder Windows 10 IoT als Betriebssystem.
Mit dem Slim Chassis und dem etwas größeren Extended Chassis sind zwei Gehäusevarianten erhältlich, die sich in der Zahl der Schnittstellen und Erweiterungsmöglichkeiten unterscheiden. Beide verfügen jeweils über sechs USB-3.0- und mindestens zwei DisplayPort-1.2a-Anschlüsse.
In das Extended Chassis passt die optionale AMD-Grafikkarte Radeon 9173, über die der Wyse 5070 dann vier Displays mit der 4K-Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln ansteuern kann und zusätzlich zwei weitere mit 2560 x 1600 Pixeln (WQXGA).
5. Teil: „Fujitsu Futro Q940“

Fujitsu Futro Q940

  • Fujitsu Futro Q940: Der kleine Rechner verfügt mit einer Venenmustererkennung über ein besonders sicheres biometrischen Authentifizierungsverfahren.
    Quelle:
    Fujitsu
Um die Identität einer Person zweifelsfrei feststellen zu können, haben sich biometrische Authentifizierungsmethoden wie Iris-Scans oder Fingerabdrücke bewährt. Ein noch effektiveres System hat Fujitsu in der aktuellen Generation seiner Futro-Thin-Clients integriert: die Venenmustererkennung, die bereits in mehreren Notebook-Modellen des Herstellers genutzt wird, etwa dem Fujitsu Lifebook U937.
Weil die Venen im Körperinneren liegen und eine Vielzahl von Unterscheidungsmerkmalen aufweisen, sind Versuche nahezu unmöglich, die Identität auf diese Art und Weise zu fälschen.
Nach den Notebooks ist der Futro Q940 nun der erste Thin Client von Fujitsu mit einer integrierten Venenmustererkennung. Der PalmSecure genannte Handvenen-Scanner funktioniert kontaktlos. Nutzer müssen lediglich ihre Hand darüberhalten, um sich zu authentifizieren. Damit eignet sich der Futro Q940 gut für Anwendungsszenarien, die eine Extraportion an Zugangssicherheit erfordern.
Die Futro-Systeme von Fujitsu nutzen das Embedded Linux (eLux) RP 6 oder Windows 10 IoT und setzen auf die Management-Software Scout Enterprise Management 15.
Der Futro Q940 mit seiner Quad-Core-CPU Intel Pentium Silver J5005 ist dabei zusammen mit dem Futro S940 der stärkste Thin Client des aktuellen Lineups. Dabei bringt der Futro S940 optional eine interne Stromversorgung sowie Power over Ethernet (PoE) mit. Weitere Thin Clients sind die ultrakompakten Modelle Futro S540 und Futro S740 mit einem Gehäusevolumen von nur 0,87 Litern.
6. Teil: „HP mt44 Mobile Thin Client“

HP mt44 Mobile Thin Client

  • HP mt44: Das Business-Notebook ist der erste mobile Thin Client von HP mit integrierten Collaboration- und Datenschutzfunktionen.
    Quelle:
    HP
Vom All-in-One-Rechner bis zum klassischen Mini-PC bietet Branchenriese HP eine große Auswahl unterschiedlicher Thin und Zero Clients an. Eine Besonderheit im Portfolio ist der mt44 Mobile Thin Client, ein modernes, in ein schickes Aluminium-Chassis gekleidetes Business-Notebook.
Mit dem Thin Client mt44 will HP Mitarbeiter in Unter­nehmen ansprechen, die nicht auf die Mobilität und den Komfort eines Notebooks verzichten wollen, gleichzeitig aber einen sicheren Zugriff auf serverbasierte Inhalte benötigen. Dabei unterstützt sie das Notebook mit seiner speziellen Aus­stattung.
Der mt44 ist der erste mobile Thin Client von HP mit integrierten Collaboration- und Datenschutzfunktionen. Zur ersten Kategorie gehören Features wie eine aktive Geräusch­unterdrückung bei Anrufen und der Blickschutz HP Sure View, der unerwünschte seitliche Einblicke auf das Full-HD-Display verhindert. In der Sicherheitsabteilung des mt44 finden sich unter anderem ein vor Manipulationen geschütztes BIOS, ein Fingerabdrucksensor, der TPM-2.0-Chip sowie eine Webcam, die sich abblenden lässt und damit neugierige Blicke aussperrt.
Angetrieben wird der HP mt44 vom AMD Ryzen 3 PRO 2300U. Er nutzt bis zu 8 GByte DDR4-RAM sowie eine 128 GByte große SSD. Als Betriebssystem dient Windows 10 IoT Enterprise.
7. Teil: „Igel UD Pocket“

Igel UD Pocket

  • Igel UD Pocket: Damit schrumpft der Zero Client auf Finger-kuppengröße.
    Quelle:
    Igel
Mit dem UD Pocket schrumpft Igel den Thin Client auf ein ultraportables Taschenformat. Der lediglich 1,2 x 2,2 Zentimeter kleine und 3 Gramm leichte UD Pocket passt über seine USB-3.0-Schnittstelle an jeden Laptop oder PC. Das UD im Produktnamen steht für Universal Desktop und beschreibt gut die Funktionsweise des USB-Winzlings, die sowohl Anleihen aus dem Fat- als auch aus dem Thin-Client-Lager nimmt.
Der UD Pocket funktioniert an jedem Computer, der mindestens 2 GByte RAM, eine x86-Systemarchitektur und eine 64-Bit-fähige CPU mitbringt. Dann haben Mitarbeiter beim Booten die Wahl: Entweder sie starten den Rechner wie gewohnt mit seinen lokalen Anwendungen oder sie wechseln zum UD Pocket. Damit verwandelt sich der PC zum Thin Client, der über das auf dem UD Pocket vorinstallierte Linux-Betriebssystem Kontakt zum Firmennetzwerk und dessen Ressourcen aufnimmt, zum Beispiel per VDI.
Per Read-only-Modus stellt der UD Pocket sicher, dass auf dem Rechner gespeicherte Daten komplett unangetastet bleiben. Zieht man den Stick vom PC ab, bleiben keine Spuren darauf zurück.
Igel sieht das Haupteinsatzgebiet seines Thin-Client-Winzlings in Anwendungsszenarien wie Bring Your Own Device (BYOD), dem Homeoffice oder einer sicheren und kontrollierten Zugangsmöglichkeit zum Firmennetzwerk für externe Mitarbeiter.
Ebenfalls gut aufgestellt ist der UD Pocket im Bereich Unified Communications (UC). Seine Firmware kommt mit UC-Tools wie Skype for Business, Cisco JVDI und Ekiga zurecht sowie mit Headsets von Jabra, Plantronics und Sennheiser.
Der UD Pocket lässt sich mit seiner integrierten Lizenz an beliebig vielen Endgeräten einsetzen. Zentrale Verwaltungsinstanz ist die ebenfalls im Lieferumfang enthaltene Igel
Universal Management Suite (UMS), die neben allen per UD Pocket eingebundenen x86-basierten Desktops auch Windows- und Linux-Endgeräte verwaltet.
Das Paket aus Igel Linux und der Igel Universal Management Suite kommt künftig auch bei den Terra-Thin-Clients von Wortmann zum Zug. Der ostwestfälische Computerhersteller hatte dafür zwar ein eigenes Linux-basiertes OS entwickelt, verspricht sich durch den Wechsel auf die Igel-Lösungen aber eine bessere Nutzererfahrung.
8. Teil: „Lenovo ThinkCentre M715q“

Lenovo ThinkCentre M715q

  • Lenovo ThinkCentre M715q: Das leistungsstarke Gerät benötigt einen aktiven Lüfter zur Wärmeabfuhr.
    Quelle:
    Lenovo
Mit seinem Ein-Liter-Gehäuse fällt das ThinkCentre M715q des Herstellers Lenovo für einen Thin Client kompakt aus und lässt sich damit bequem auf dem Schreibtisch platzieren, an einer Wand montieren oder auch hinter dem PC-Monitor verstecken.
Nicht so ganz ins Standardbild passt dagegen der aktive Lüfter, der einen ersten Hinweis auf die Leistungsfähigkeit des 17,9 x 18,3 x 3,5 Zentimeter kleinen Lenovo-Geräts gibt. Befeuert von den AMD-APUs der siebten Generation mit dem AMD Ryzen 5 PRO 2400GE und der Radeon RX Vega 11 als stärkstem Prozessor-GPU-Gespann sowie bis zu 32 GByte DDR4-RAM ist das ThinkCentre M715q schneller unterwegs als so mancher Schreibtisch-PC und soll CPU- wie speicherintensive Anwendungen zügig abarbeiten.
Anleihen aus dem PC-Sektor nimmt das ThinkCentre M715q auch bei der Schnittstellenausstattung, die mit drei USB-3.0- und zwei DisplayPorts üppiger ausfällt als bei manchen Notebooks und mit einer optionalen dritten Videoschnittstelle die Ansteuerung von bis zu drei Bildschirmen gleichzeitig erlaubt.
Der Thin Client läuft mit Windows 10 Pro und lässt sich mit einem Paket vorinstallierter Anwendungen wie Microsoft Office ausrüsten. Dazu kommen Sicherheits-Features wie TPM 2.0, ein abschließbares und mittels Sicherheitsschloss auch fixierbares Chassis sowie eine Überwachung der USB-Ports zur Abwehr von Datendiebstahl und Malware.
Aktuell bietet Lenovo das ThinkCentre M715q in einer Standardkonfiguration mit AMD Ryzen 5 PRO 2400GE und 8 GByte RAM an. Gleiches gilt für das ThinkCentre M625q, den zweiten Thin Client des aktuellen ThinkCentre-M-Lineups. Er läuft mit schwächerer Hardware und ist damit das Basis-Angebot des Herstellers für einfache Arbeitsplätze mit geringen Anforderungen.
9. Teil: „Rangee LT550D“

Rangee LT550D

  • HP t310: Zero Clients wie dieser kommen ohne Betriebssystem aus. Stattdessen benötigen sie eine Firmware, um den virtuellen Desktop vom Unternehmens-Server zu laden.
    Quelle:
    HP
Thin Clients machen bei Rangee nicht nur eine Position unter vielen im Produktportfolio aus, sondern sind das Kerngeschäft des Unternehmens. Dementsprechend vielseitig präsentieren sich die Hardware-Lösungen und reichen vom PC-Stick über All-in-One-Geräte und mobile Thin Clients auf Notebook-Basis bis hin zu Zero Clients mit Teradici-Chipsatz.
Laut Rangee lassen sich die Endgeräte in alle gängigen Serverbased-Computing- sowie VDI-Infrastrukturen eingliedern, etwa von Citrix, Microsoft und VMware.
Um Unternehmen bei der Anschaffung ihrer Thin Clients mehr Planungssicherheit an die Hand zu geben, bietet Rangee Produkte mindestens drei Jahre auf dem Markt an. Die Standardgarantie von drei Jahren lässt sich zudem auf bis zu fünf Jahre erweitern, mit Optionen wie Bring-in oder
Vorabaustausch.
Viel Leistung auf kleinem Raum bietet der Rangee LT550D, den der Hersteller als idealen Arbeitsplatz für Citrix- und VMware-Horizon-View-Umgebungen positioniert. Der lüfterlose, 20,5 x 21,5 x 4,5 Zentimeter kleine LT550D läuft mit der auf 2 GHz getakteten Quad-Core-CPU Intel Celeron J1900 und erlaubt einen Triple-Monitor-Betrieb. Mehrere Varianten des Thin Clients stehen zur Auswahl, die mit bis zu 8 GByte RAM und maximal 30 GByte Flash-Speicher ausgestattet sind. Als Betriebssysteme nutzen sie Rangee Linux oder Windows 10 Embedded Enterprise.
Über optionale Software-Module lassen sich Citrix HDX, XenApp und XenDesktop, RemoteFX, VMware View, VPN-Clients und weitere Tools vorinstallieren. Als zentrale Steuer­instanz fungiert wahlweise eine Browser-Oberfläche oder der Rangee Thin Client Management Server (TCMS), der als virtuelle Appliance immer zum Lieferumfang gehört.
10. Teil: „Siemens Simatic“

Siemens Simatic

  • Wortmann Terra 5200: Wortmann stattet die Thin Clients künftig mit dem Betriebssystem von Igel aus und vertreibt sie unter dem neuen Produktnamen Terra IGEL Thin Clients.
    Quelle:
    Wortmann
Mit den Simatic Industrial Thin Clients (ITCs) bietet Siemens Touch-Bedien-Terminals für dezentrale Visualisierungsapplikationen an. Die 12 bis 22 Zoll großen ITCs lösen je nach Display-Größe zwischen 1.280 x 800 und 1.920 x 1.080 Pixel auf und werden jeweils von einer Intel-Celeron-CPU nebst 512 MByte RAM angetrieben. Optional erhältlich sind Einbauvarianten mit resistiver Oberfläche. Für den Betrieb sind weder Lizenzen noch lokale Software-Installationen erforderlich.
Typische Einsatzszenarien für die Thin Clients von Siemens sind die Steuerung und Überwachung von Anlagen. Weil sie ausschließlich über Ethernet kommunizieren, können Unternehmen mit den Displays große Entfernungen zum Server einfach und kostengünstig realisieren. Den Sprung in die PC-Welt schaffen die Geräte über Standard-Netzwerkprotokolle wie RDP oder VNC, womit sie sich auch als klassische Clients betreiben lassen.
Weitere unterstützte Protokolle der Geräte sind Simatic Sm@rtServer, Citrix-Verbindungen sowie der integrierte Webbrowser. Über RDP lassen sich auch HMI-Anwendungen wie Office auf die Displays holen, was es ermöglicht, Daten aus anderen Systemen auf Maschinenebene zu integrieren, zum Beispiel die mit Excel erfasste Auslastung des Materiallagers. Die Anbindung an das CNC-Automatisierungssystem Siemens Sinumerik ist ebenfalls möglich.
Die Simatic-Industrial-Thin- Clients zeichnen sich mit ihren Alu-Druckguss-Fronten (IP65-Schutzklasse) und dem wartungsfreien Betrieb bis zu Umgebungstemperaturen von 50 Grad Celsius durch eine hohe Industrietauglichkeit aus.
Noch härter im Nehmen sind die Displays der Simatic-HMI-Familien, die die Anforderungen der Pharmazie- oder Chemie-Industrie für explosionsgefährdete Bereiche erfüllen.
Weitere Thin-Client-Familien: die Simatic-ITC-PRO-Displays für eine Montage an einem Tragarm beziehungsweise Standfuß sowie der Simatic ITC INOX mit Edelstahlfront für Hygienebereiche, wie sie etwa in der Lebensmittelverarbeitung benötigt werden.
11. Teil: „Toshiba Mobile Zero Client“

Toshiba Mobile Zero Client

Mobilität ist der Schlüssel zum Geschäftserfolg, sagt Toshiba und schreibt dieses Thema deshalb auch bei Thin Clients groß. Die clientlose Cloud-Computing-Lösung Toshiba Mo­bile Zero Client (TMZC) benötigt weder Betriebssystem noch Festplatte und wird über eine virtuelle Desktop-Infrastruktur (VDI) auf Notebooks bereitgestellt.
Der TMZC ist auf verschiedenen Business-Geräten von To­shiba verfügbar und erlaubt es Mitarbeitern, von einem beliebigen Ort aus auf ihren eigenen Desktop zuzugreifen. TMZC kommt mit Skype for Business sowie anderen Unified-Communications-Lösungen zurecht. Auch LANs und WLANs lassen sich vorab festlegen, was die Anmeldung einfach macht.
Weil auf einem Toshiba Mobile Zero Client (TMZC) weder Daten noch Anwendungen lokal gespeichert werden können, sondern verschlüsselt in der Cloud liegen, ist laut Toshiba ein hohes Maß an Sicherheit garantiert und das Notebook effektiv vor Datendiebstahl oder Malware geschützt.
Verlorene oder gestohlene Rechner lassen sich über das zentrale Endgeräte-Management sperren. Dort können Administratoren auch Zugriffsrechte für Daten und Anwendungen vergeben, einzelne Geräte in organisatorischen Einheiten gruppieren und jeden Client unabhängig von seiner aktuellen BIOS-Version automatisiert updaten.
Der Mobile Zero Client bietet dem Hersteller Toshiba zufolge vollständigen Support für Citrix und VMware inklu­­-sive Horizon 4.6 und Citrix Receiver, was ihn kompatibel zu den IT-Infrastrukturen in den meisten Unternehmen macht.

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