17.02.2021
Nvidia in der Kritik
Tech-Konzerne protestieren gegen ARM-Übernahme
Autor: Luca Perler
Nvidia
Die geplante Übernahme von ARM durch Nvidia wird zwar von den zuständigen Kartellbehörden noch geprüft, Tech-Konzerne haben aber bereits Beschwerde gegen den Deal eingelegt.
Bei US-Kartellbehörden haben sich einige der weltgrößten Tech-Konzerne über die geplante Übernahme des britischen Chip-Designers ARM durch Nvidia beschwert. Sie sehen offenbar die Gefahr, dass der Deal den Wettbewerb in einem für ihr Geschäft wichtigen Bereich der Branche beeinträchtigen könnte. Zu den Unternehmen, die sich darüber beschwerten, gehören laut Bloomberg Google, Microsoft und Qualcomm. Mindestens einer der Konzerne wolle die Übernahme gleich ganz kippen, berichtet der Finanznachrichtendienst.
Anlass zur Beunruhigung sieht man laut internen Quellen, dass sich Nvidia mit der geplanten Übernahme die Kontrolle über einen wichtigen Zulieferer sichern würde, der nicht mit anderen Halbleiterherstellern konkurriert, sondern Chipdesigns und den dazugehörigen Softwarecode an Hersteller wie Apple, Intel, Samsung, Amazon oder auch Huawei lizenziert. Dem Bericht zufolge befürchtet die ARM-Kundschaft, dass Nvidia der Konkurrenz nach der Akquisition den Zugang zur Technologie einschränken oder die Kosten erhöhen könnte.
Nvidia argumentiert derweil, dass es alleine aufgrund des Kaufpreises nicht interessant sei, vom Lizenzierungsmodell abzuweichen. Man wolle "eine transparente, kooperative Beziehung mit den Lizenznehmern von ARM gewährleisten", sagte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber "Bloomberg". "Unsere Vision für ARM wird allen Lizenznehmern dabei helfen, ihr Geschäft auszubauen und in neue Märkte zu expandieren." Von dieser Argumentation zeigt sich die Konkurrenz jedoch bislang nur wenig überzeugt.
Bis der Deal überhaupt bewilligt wird, könnte aber es sowieso noch länger dauern. Denn Nvidia muss erst noch die zuständigen Kartellbehörden in den USA, Großbritannien, China und der EU davon überzeugen. Falls die Übernahme zustande kommen sollte, würde diese dem japanischen Technologie-Investor Softbank - dem Konzern gehört ARM aktuell noch - mehr als 40 Milliarden US-Dollar in die Kassen spülen.
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