11.01.2022
Prognose
Studie sagt weltweiten Boom für Zahlungen mit Prepaid-Karten bis 2026 voraus
Autor: Frank Kemper
Shutterstock / Ty Lim
In Deutschland haben sie oft den Ruf der "Kreditkarte des armen Mannes": Prepaid-Karten. Doch eine US-amerikanische Studie sagt weltweit einen starken Zuwachs dieses Zahlungsmittels voraus. Prepaid wird demnach den Wert kontaktloser Zahlungen deutlich übersteigen.
Im Jahr 2026 wird der Wert der weltweit mit Prepaid-Karten getätigten Transaktionen 4,1 Billionen US-Dollar übersteigen. Das ist ein Wachstum von über 75 Prozent gegenüber den 2,3 Billionen US-Dollar des Jahres 2021. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie des amerikanischen Marktforschungsunternehmens Juniper Research.
Prepaid ist wichtiger als kontaktlos
Eine weitere wichtige Erkenntnis: Bis 2026 soll der Wert der Prepaid-Kartentransaktionen um gut 50 Prozent höher sein als der für kontaktlose Zahlungstransaktionen prognostizierte Wert. Das Wachstum von Prepaid-Karten wird durch die fortschreitende Ablösung von Bargeld vorangetrieben, da die Volkswirtschaften zunehmend auf digitale Zahlungen umsteigen.
Die Definition für eine Prepaid-Card schwankt von Land zu Land. Eine "echte" Kreditkarte verfügt über einen eigenen Kreditrahmen, den der Kunde durch monatliche Rückzahlung oder automatische Abbuchung von seinem Bankkonto bedient. Eine klassische Prepaid Card hingegen ist entweder ein Wertgutschein, der einmal gekauft und dann so lange genutzt wird, bis sein Nennwert erschöpft ist, oder eine Kreditkarte ohne Kreditfunktion, die nur so viel Deckung aufweist, wie der Nutzer vorab auf das Konto überwiesen hat. Die in Deutschland weit verbreitete Girocard liegt dazwischen: Sie weist keinen eigenen Kreditrahmen auf, häufig hat aber das damit verbundene Bankkonto einen.
Nutzung ohne Konto möglich
Gutschein-Karten können auch mit Bargeld gekauft werden, es ist also kein eigenes Konto dafür erforderlich – ein entscheidender Vorteil für Länder ohne funktionierendes Banksystem und für Nutzer ohne Konto. Auch Kinder und Jugendliche können Gutschein-Karten relativ problemlos nutzen ohne das Risiko, sich unbeabsichtigt zu verschulden.
Die Studie zeigt, dass Prepaid-Karten entscheidend dafür sind, dass die Nicht-Bankkunden in den Ansturm der digitalen Zahlungen einbezogen werden. Die Studie empfiehlt den Anbietern, sich auf den Aufbau robuster Vertriebsplattformen zu konzentrieren, die in der Lage sind, Karten in großem Umfang und zu geringen Kosten auszugeben, da sie sonst gegenüber besser ausgestatteten Anbietern ins Hintertreffen geraten.
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