Test
27.04.2018
Kleines ganz groß

Sony Xperia XZ2 Compact im Test

Sony Xperia XZ2 CompactSony Xperia XZ2 CompactSony Xperia XZ2 Compact
Sony
Mit kleinem 5-Zoll-Bildschirm, aber anspruchsvoller technischer Ausstattung hat das Sony Xperia XZ2 Compact ein Alleinstellungsmerkmal am Markt. Wir haben das Smartphone getestet.
Die Smartphones werden immer größer: Sechs Zoll Display-Diagonale sind inzwischen nicht unüblich, unterhalb von 5,5 Zoll gibt es immer weniger Auswahl. Gegen diesen Trend stemmt sich ­Sony mit den Compact-Versionen seiner Flaggschiffe, so auch beim neuen Xperia XZ2, von dem neben dem 5,7-Zoll-Modell auch eine 5-Zoll-Variante auf den Markt kommt. Wir haben das XZ2 Compact, das es mit einem Preis von 599 Euro immerhin 200 Euro günstiger als den großen Bruder gibt, getestet.
Auf den ersten Blick fällt auf, wie klein das Gerät im Vergleich zu anderen neuen Smartphones wirkt, auch wenn Sony bei der Ausnutzung der Fläche auf der Oberseite Platz verschenkt, da das Display oben und unten deutliche Ränder hat. Zudem ist das Smartphone mit 12,1 Millimetern und seinem gewölbten Rücken recht dick geworden. Mit diesem Design unterscheidet es sich optisch vom kantigen Vorgänger. Ein Unterschied zum großen XZ2-Modell besteht in den Materialien, denn die Rückseite ist nicht aus Glas, sondern nur aus mattem Kunststoff. Der sieht aber recht hochwertig und solide aus, zudem ist er weniger anfällig gegen Fingerabdrücke. Gut ist auch, dass das Gehäuse gemäß den Normen IP65/68 vor Staub und Wasser geschützt ist. Der Fingerabdrucksensor ist nun bei Sony nicht mehr in der seitlichen Einschalttaste untergebracht, sondern die Japaner folgen dem Mainstream und haben ihn auf die Rückseite verlegt, wo er aber mit seiner Platzierung weit unten nicht optimal erreichbar ist.
Trotz der kleineren Dimension von 5,0 statt 5,7 Zoll löst das Display mit 2.160 x 1.080 Bildpunkten genauso hoch auf wie beim großen Modell. Damit ist es extrem scharf und auch die Leuchtkraft kann gefallen. Selbst unter Sonnenlicht ist das Display noch recht gut ablesbar.

Rasanter Prozessor

  • Auch wenn Sony weiter auf eine Doppelcam verzichtet, bietet die 19-Megapixel-Linse sehr gute Leistungen.
    Quelle:
    Sony
Bei der weiteren technischen Ausstattung bietet das kompakte Modell ein Niveau, das für Smart­phones dieser Größenklasse herausragend ist. Der taufrische Snapdragon-845-Prozessor macht das XZ2 Compact mit einem Antutu-Benchmark-Wert von 265.000 Punkten zu einem der derzeit schnellsten Android-Smartphones. Unterstützt wird er durch 4 GB Arbeitsspeicher, für Daten stehen 64 GB zur Verfügung, von denen allerdings bereits fast ein Viertel durch – teilweise überflüssige – vorinstallierte Software belegt wird.
Die Kameras sind ebenfalls die gleichen wie im großen XZ2. Auch wenn Sony hier weiter auf eine Doppelcam verzichtet, bietet die 19-Megapixel-Linse sehr gute Leistungen, erreicht aber vor allem bei schlechteren Lichtverhältnissen nicht ganz das Niveau der Top-Kameras des Huawei P20 Pro oder des Samsung Galaxy S9. Zudem fehlt ein optischer Bildstabilisator und die Blendenöffnung ist mit f/2.0 nicht allzu üppig. Die Farben wirken realistisch, aber nicht wirklich strahlend. Videos sehen sehr gut aus, es sind sogar Zeitlupen mit 960 Bildern in der Sekunde in Full-HD möglich. Die 5-Megapixel-Frontcam bietet guten Durchschnitt bei der Qualität der Bilder, die etwas blass wirken.
Gespart hat Sony indes bei der Stromversorgung, auch wenn der Akku mit rund zwei Tagen Laufzeit sonst gute Leistungen bietet: So fehlen dem Compact die drahtlose Ladefunktion und das Schnellladegerät des großen Bruders. Letzteres lässt sich zumindest für 50 Euro nachkaufen.
Ebenfalls nicht vorhanden – aber wohl auch nicht unbedingt vermisst – ist die „Dynamic Vibration“ des XZ2, ein Bass-Ersatz, der das Gehäuse zur Musik vibrieren lässt. Der Sound der Stereo-Lautsprecher ist jedoch recht gut. Leider spart sich ­Sony nun den Klinkenstecker für den Kopfhörer, wenigstens wird noch ein einfacher Adapter für den stattdessen genutzten USB-Type-C-Anschluss mitgeliefert, der bei Benutzung allerdings die Ladebuchse blockiert.

Testergebnis

Note
2,0
Kompakt: Klein und gut mit einer Hand bedienbar
Hohe Leistung: Performance auf Flaggschiff-Niveau
+
Kamera: Kann bei wenig Licht nicht mit der Konkurrenz mithalten
Nur USB-Type-C: Kein Klinkenstecker
-

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