06.10.2020
Anklage in den USA
Software-Entwickler McAfee in Spanien verhaftet
Autor: dpa



Christoph Dernbach / dpa
Vorwürfe der Steuerhinterziehung und unlautere Werbung für Kryptowährungen: John McAfee droht jahrelange Haftstrafe in den USA.
Dem Software-Entwickler John McAfee droht wegen Vorwürfen der Steuerhinterziehung und unlauterer Werbung für Kryptowährungen eine jahrelange Haftstrafe in den USA.
Sowohl die Börsenaufsicht SEC als auch das Justizministerium teilten mit, Anklage erhoben zu haben. Der 75-Jährige sei in Spanien verhaftet worden und solle in die USA ausgeliefert werden.
Das Justizministerium will McAfee wegen Steuerhinterziehung und vorsätzlicher Unterlassung von Steuererklärungen strafrechtlich belangen. Die SEC wirft dem Pionier der Antiviren-Software unter anderem vor, bestimmte digitale Währungen empfohlen zu haben, ohne offenzulegen, dass er dafür Millionen von den Initiatoren erhielt. In diesem Zusammenhang sei auch McAfees Leibwächter angeklagt worden.
Bisher keine Stellungnahme von McAfee
Eine Stellungnahme McAfees lag zunächst nicht vor. Die Anklage wegen Steuervergehen datiert bereits aus dem Juni, wurde jedoch erst jetzt veröffentlicht. McAfee hatte in den 80er Jahren das nach ihm benannte, auf Antiviren-Software spezialisierte Unternehmen McAfee gegründet, aus dem er sich in den 90er Jahren zurückzog.
Im Jahr 2012 machte McAfee weltweit Schlagzeilen, als nach einem Mord an seinem Nachbarn in Belize nach ihm gefahndet wurde. Nach einer abenteuerlichen Flucht durch den Dschungel kehrte er in die USA zurück und ließ sich zwischenzeitlich auch als Kandidat für die Präsidentenwahl 2016 registrieren. In diesem Jahr kandidierte McAfee zunächst erneut, beendete seine Kampagne aber schon im März wieder.
Fristverlängerung
Britische .eu-Domains bekommen Gnadenfrist
Für rund 80.000 Domains, die britische Personen oder Unternehmen bei der EurID registriert hatten, sollte eigentlich am 31. März das Licht ausgehen. Doch jetzt gibt die Registry für die .eu-Domain noch eine Gnadenfrist.
>>
Kommentar
Beim Datenschutz fehlt das Augenmaß
Der Rekord-Bußgeldbescheid gegen die Wohnungsbaugesellschaft "Deutsche Wohnen" wurde vom Landgericht Berlin wieder kassiert. Das ist nicht der erste Fall dieser Art - und er deutet auf einen zentralen Webfehler der Datenschutz-Grundverordnung hin.
>>
Stiftung Warentest
Gute Virenscanner gibt es auch gratis
Dass auf Windows-Rechnern ein Antivirenprogramm nicht fehlen darf, hat sich herumgesprochen. Microsoft hat mit dem Defender eine solche Software längst in Windows 10 integriert. Braucht man aber mehr?
>>
Börse
SAP erhöht Dividende nach Gewinnanstieg
SAP will seine Aktionäre am gestiegenen Gewinn von 2020 beteiligen. Vorgeschlagen ist eine Dividenden-Aufstockung von 27 Cent auf 1,85 Euro je Papier. Die gesamte Ausschüttungssumme läge damit bei 2,2 Milliarden Euro.
>>