16.07.2019
Keine Bieterschlacht
Sensorhersteller AMS zieht sich aus Gesprächen mit Osram zurück
Autor: dpa
AR Pictures / Shutterstock.com
Eine mögliche Bieterschlacht um den Osram-Konzern ist vom Tisch. Der kleine österreichische Halbleiterkonzern AMS aus Premstettenhat sein Angebot wieder zurückgezogen.
Die Aussichten auf eine mögliche Bieterschlacht um einen der bekanntesten deutschen Industrieunternehmen und bessere Konditionen währte nur kurz. Nur wenige Stunden nach einem unverbindlichen Angebot an den in Bedrängnis geratenen Beleuchtungshersteller Osram hat sich der vergleichsweise kleine österreichische Halbleiterkonzern AMS aus Premstetten wieder zurückgezogen. Der Konzern sehe nach einer Evaluierung "keine ausreichende Basis" für eine Fortsetzung der Gespräche, hieß es in einer Mitteilung von AMS in der Nacht zum Dienstag.
AMS hätte mit seiner Offerte die zwei US-Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle mit einer auf Pump finanzierten Offerte von 3,7 Milliarden Euro ausgestochen - das wären 300 Millionen Euro mehr als die Amerikaner zuvor offeriert haben. AMS habe eine "unverbindliche Interessenbekundung" vorgelegt, wie Osram am Montagabend mitteilte. Die Anleger reagierten erfreut, nicht jedoch die Osram-Chefetage: Die "Transaktionswahrscheinlichkeit" sei "sehr gering", hieß es. Im nachbörslichen Handel legte die Osram-Aktie dennoch kräftig auf über 35 Euro zu.
Osram-Vorstand und -Aufsichtsrat befürworteten vielmehr das verbindliche US-Angebot von 35 Euro je Aktie, das AMS mit 38,50 Euro übertrumpft hätte. Allerdings sollte dafür ein "temporäres Bankdarlehen" in Höhe von 4,2 Milliarden Euro herhalten. Osram- Vorstandschef Olaf Berlien und Kollegen machten keinen Hehl aus ihrer Skepsis: In der Mitteilung war von "erheblichen Zweifeln an der Finanzierbarkeit" die Rede.
AMS ist in der Schweiz börsennotiert und derzeit etwa 3,1 Milliarden Euro wert, der Umsatz lag 2018 bei 1,4 Milliarden Euro - nicht einmal die Hälfte des Osram-Umsatzes im vergangenen Geschäftsjahr. Über ein Interesse des in der Steiermark ansässigen Halbleiterherstellers war in den vergangenen Woche bereits spekuliert worden.
Osram steht zum Verkauf, weil der Konzern in den vergangenen eineinhalb Jahren in sehr schwieriges Fahrwasser geraten ist. In diesem Jahr könnte der Umsatz um 11 bis 14 Prozent zurückgehen. Das Unternehmen produziert mittlerweile hauptsächlich LEDs und Optoelektronik, die wichtigsten Kunden sind Autohersteller und Smartphone-Hersteller. Da in beiden Branchen die Geschäfte schlecht laufen, ist der Beleuchtungshersteller hart getroffen. Hinzu kommt, dass Osram unmittelbar vor Beginn des Abschwungs noch viel Geld in die Erhöhung der Produktionskapazitäten investiert hatte.
Die US-Finanzhäuser planen, Osram von der Börse zu nehmen. Die Aktionäre sollen bis Anfang September Zeit haben, um das Angebot anzunehmen oder abzulehnen.
AMS hätte mit seiner Offerte die zwei US-Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle mit einer auf Pump finanzierten Offerte von 3,7 Milliarden Euro ausgestochen - das wären 300 Millionen Euro mehr als die Amerikaner zuvor offeriert haben. AMS habe eine "unverbindliche Interessenbekundung" vorgelegt, wie Osram am Montagabend mitteilte. Die Anleger reagierten erfreut, nicht jedoch die Osram-Chefetage: Die "Transaktionswahrscheinlichkeit" sei "sehr gering", hieß es. Im nachbörslichen Handel legte die Osram-Aktie dennoch kräftig auf über 35 Euro zu.
Osram-Vorstand und -Aufsichtsrat befürworteten vielmehr das verbindliche US-Angebot von 35 Euro je Aktie, das AMS mit 38,50 Euro übertrumpft hätte. Allerdings sollte dafür ein "temporäres Bankdarlehen" in Höhe von 4,2 Milliarden Euro herhalten. Osram- Vorstandschef Olaf Berlien und Kollegen machten keinen Hehl aus ihrer Skepsis: In der Mitteilung war von "erheblichen Zweifeln an der Finanzierbarkeit" die Rede.
AMS ist in der Schweiz börsennotiert und derzeit etwa 3,1 Milliarden Euro wert, der Umsatz lag 2018 bei 1,4 Milliarden Euro - nicht einmal die Hälfte des Osram-Umsatzes im vergangenen Geschäftsjahr. Über ein Interesse des in der Steiermark ansässigen Halbleiterherstellers war in den vergangenen Woche bereits spekuliert worden.
Osram steht zum Verkauf, weil der Konzern in den vergangenen eineinhalb Jahren in sehr schwieriges Fahrwasser geraten ist. In diesem Jahr könnte der Umsatz um 11 bis 14 Prozent zurückgehen. Das Unternehmen produziert mittlerweile hauptsächlich LEDs und Optoelektronik, die wichtigsten Kunden sind Autohersteller und Smartphone-Hersteller. Da in beiden Branchen die Geschäfte schlecht laufen, ist der Beleuchtungshersteller hart getroffen. Hinzu kommt, dass Osram unmittelbar vor Beginn des Abschwungs noch viel Geld in die Erhöhung der Produktionskapazitäten investiert hatte.
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