Digitalisierung
02.03.2020
Von Akku bis Streaming

Schulze will klimafreundliche Digitalisierung

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Um das Klima zu schützen, will Bundesumweltministerin Svenja Schulze die Digitalisierung umweltfreundlicher machen. Die Politikerin fordert unter anderem, die Lebensdauer von Smartphones zu verlängern.
Leichter austauschbare Akkus, Video-Streaming nicht immer in höchster Auflösung und Öko-Wegweiser beim Online-Shopping: Bundesumweltministerin Svenja Schulze will die Digitalisierung umweltfreundlicher machen. Der global steigende Datenverbrauch könne ohne Steuerung zum "Brandbeschleuniger für den Klimawandel" werden, sagte die SPD-Politikerin am Montag in Berlin. 2025 könne er Prognosen zufolge beim Treibhausgas-Ausstoß mit dem weltweiten Autoverkehr gleichziehen. Die Digitalisierung könne aber auch helfen, Klima- und Umweltschutz voranzubringen.
Schulze fordert unter anderem, die Lebensdauer von Smartphones zu verlängern, indem Hersteller Software-Updates und Ersatzteile verpflichtend bereitstellen und den Austausch von Akkus oder Bildschirmen ermöglichen. Das lasse sich auf EU-Ebene regeln. Online-Marktplätze wie Amazon sollten aus Schulzes Sicht für Kunden transparenter machen, wie nachhaltig Produkte sind, und die Umweltfreundlichkeit in ihren Algorithmen berücksichtigen.

Video-Streaming nicht immer in höchster Auflösung

Mit Streaming-Diensten wie YouTube, Netflix oder Amazon Prime will Schulze das Gespräch suchen. Es könne für sie attraktiv sein, damit zu werben, umweltfreundlich zu sein, sagte sie. Videos etwa auf dem Smartphone müssten nicht automatisch starten und nicht immer in höchster Auflösung laufen. Bis 2021 soll das Umweltbundesamt (UBA) einen Überblick über die Energienutzung von größeren Rechenzentren erstellen. Schulze wünscht sich Anreize dafür, dort den Stromverbrauch zu senken und Abwärme zu nutzen, etwa zum Heizen von Gebäuden. Mittelfristig brauche es verbindliche Vorgaben für Rechenzentren.

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