Business-IT
30.11.2018
Profigeräte für Präsentationen
1. Teil: „Portable Business-Beamer im Vergleich“

Portable Business-Beamer im Vergleich

Beamer-Linse in GroßaufnahmeBeamer-Linse in GroßaufnahmeBeamer-Linse in Großaufnahme
Goldencow Images / shutterstock.com
Gute mobile Beamer für den Business-Einsatz gibt es schon für unter 600 Euro. com! professional vergleicht sechs Modelle verschiedener Hersteller miteinander.
Der ideale Business-Projektor für unterwegs ist handlich und bringt möglichst wenig Gewicht auf die Waage. Geeignete Kandidaten sind Beamer mit LED- und Laserdioden - sie produzieren weniger Wärme als eine gewöhnliche Projektorlampe, was sie sehr leicht und kompakt macht.
Mit traditioneller Projektionstechnik ausgestattete Bildwerfer sind aber nicht zwangsläufig schwerer. Den besten Beweis dafür lieferte im Vergleichstest von sechs aktuellen Business-Beamern der 3LCD-Beamer Epson EB-1780W. Mit einem Federgewicht von 1,8 Kilogramm war er noch eine Spur leichter als der LG HF80JG (Laserdiode, 2,1 kg) und der Optoma LH200 (LED, 2,2 kg). Vervollständigt wurde das Testfeld vom Acer P5530i, dem Benq MH550LG und dem Canon LV-WX310ST. Die Business-Beamer kosten zwischen 580 und 1.400 Euro, wiegen maximal 2,8 Kilogramm und setzen auf DLP oder 3LCD als Projektionstechnik.
Bilderstrecke
Mobile Beamer mit guter Leistung für den Business-Einsatz müssen nicht teuer sein. com! professional vergleicht sechs Modelle verschiedener Hersteller miteinander.

Scharf und hell

Auf der Leinwand zeigten im Test alle Projektoren ein gestochen scharfes Bild an, vier der sechs Geräte in der Full-HD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln. Die WXGA-Beamer von Canon und Epson gaben mit 1.280 x 800 Pixeln etwas weniger Bildinformationen aus, legten aber ebenfalls eine sehr detaillierte Darstellung hin.
Für Präsentationen in taghellen Räumen benötigt ein Projektor eine Lichtleistung von etwa 2.000 bis 3.000 Lumen, eine Voraussetzung, die alle sechs Geräte erfüllten. Dabei konnte man sie vom Normalmodus, also der vollen Lampenleistung, in den Eco- oder Stromsparmodus schalten, der ihre Beleuchtungsstärke reduzierte. Das ist sinnvoll, wenn der Projektor auch bei wenig Umgebungslicht eingesetzt werden soll. Eine zu hell ausgeleuchtete Leinwand ist dann kontraproduktiv, weil sie die Augen der Betrachter zu sehr anstrengt.
Welche Bildgröße die Beamer aus welcher Entfernung generieren, gibt ihr Projektionsverhältnis an. Je kleiner es ist, desto größere Bilder können sie aus kurzer Distanz darstellen. Der Wand am nächsten durfte der Canon LV-WX310ST stehen. Durch sein Projektionsverhältnis von 0,49:1 genügte ihm ein Abstand von einem Meter für ein zwei Meter breites Bild, während die übrigen Beamer dafür in zwei bis drei Meter Entfernung stehen mussten.

Präsentieren via Smartphone

Inhalte vom PC und Notebook auf die Leinwand zu werfen gelingt am einfachsten, wenn der Beamer dafür einen VGA-Eingang, besser noch einen HDMI-Videoeingang zur Verfügung stellt - beides Standard-Ausstattungsmerkmale des Test-Sextetts. Noch besser gerüstet waren der Acer P5530i, der Epson EB-1780W und der LG HF80JG. Durch ihr WLAN-Modul (Acer, Epson) beziehungsweise Miracast-Interface (Acer, LG) konnten sie Inhalte direkt vom Smartphone oder Tablet empfangen. Per MHL-Kabelverbindung gelang das auch, wenn das Mobilgerät am Acer, Canon, Epson oder LG hing. Eine dritte Möglichkeit, das Smartphone-Display zu spiegeln, boten der Acer P5530i und der Optoma LH200 mit der Verwendung als USB-Display.
Tabelle:

2. Teil: „Lens Shift per Trapezkorrektur“

Lens Shift per Trapezkorrektur

Damit ein mobiler Projektor an jedem Ort möglichst schnell in Betrieb gehen kann, sollte er die dazu notwendige Ausrüstung idealerweise selbst schon mitbringen. Besonders hilfreich dafür ist eine Lens-Shift-Funktion. Sie verschiebt die Optik in horizontaler oder vertikaler Richtung und gleicht so Bildverzerrungen aus. Die getesteten Beamer lösten diese Aufgabe nicht optisch, sondern elektronisch mittels Trapezkorrektur, auch Keystone-Korrektur genannt. Automatisch in der Vertikalen geschah das bei den Beamern von Acer, Epson, LG und Optoma. Einziger Nachteil: Durch die Trapezkorrektur kann sich die Bildqualität verschlechtern, weil nicht mehr die gesamte Auflösung für das Bild genutzt wird. Das zeigte sich auch im Test, allerdings nur in extremen Schieflagen, die in der Praxis kaum vorkommen dürften.
Hilfreich für den mobilen Einsatz sind auch im Beamer integrierte Lautsprecher. Denn falls es im Konferenzraum kein Soundsystem gibt, kann dann beispielsweise eine Multimedia-Präsentation trotzdem mit Bild und Ton ablaufen.

Preistipp und Testsieger

Zusammen mit dem Benq MH500 lieferte der 2,7 Kilogramm schwere Testsieger, der Full-HD-Beamer Acer P5530i, das lichtstärkste Bild ab. Damit empfahl er sich speziell für größere Räume oder generell sehr helle Umgebungen. Bei wenig Umgebungslicht mussten wir ihn jedoch mittels Blaulichtfilter, Eco-Modus oder manuell reduzierter Helligkeit bändigen, da seine hohe Leuchtstärke sonst zu viel des Guten gewesen wäre. Weitere Vorteile des Acer waren unter anderem sein leises Betriebsgeräusch und Extras wie der in die Fernbedienung integrierte Laserpointer. Und für die Anbindung von Smartphones, Tablets und Notebooks war der Acer mit WLAN und Miracast am besten vorbereitet.
Der Preistipp, der Canon LV-WX310ST für 650 Euro, eignete sich mit seinem Kurzdistanz-Objektiv besonders gut für kleine Meeting-Räume. Mit HDMI, MHL, VGA, Composite Video und S-Video bot der WXGA-Beamer zudem die größte Auswahl bei den Videoschnittstellen.

Weitere Empfehlungen

Der Benq MH550 hat noch mehr Helligkeitsreserven als der Testsieger, kostet fast 100 Euro weniger und ist ein halbes Kilogramm leichter. Abgespeckt ist er allerdings auch in puncto Schnittstellen, ihm fehlen Anbindungen zu LAN, WLAN und MHL. Wer darauf verzichten kann, bekommt mit dem Benq-Gerät insgesamt jedoch eine gute Alternative zum Acer.
Soll der Beamer möglichst leicht sein, führt kein Weg am Epson EB-1780W vorbei, mit 1,8 Kilogramm Gewicht und 4,4 Zentimeter Bauhöhe blieb er im Test ungeschlagen kompakt. Mit Preisen ab 1.350 Euro sind der LG HF80JG und der Optoma LH200 jeweils etwa doppelt so teuer wie die Konkurrenz, dafür setzen sie auf lang­lebige Laser- und LED-Dioden, was Wartungskosten so gut wie ausschließt.
Tabelle:


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