18.10.2018
Mozilla zeigt das Dweb
Matrix will das Messenger-Chaos vereinheitlichen
Autor: Stefan Bordel
oatawa / Shutterstock.com
Mozilla präsentiert unter dem Schlagwort Dweb innovative Lösungen auf Basis von dezentralen und verteilten Technologien. Eine davon ist das Matrix-Projekt. Dahinter verbirgt sich ein offener, dezentraler Standard für die Echtzeit-Kommunikation im Netz.
Der Open-Source-Spezialist Mozilla zeigt auf seinem Hacks-Blog das Potenzial von innovativen Web-Projekten, die allesamt dezentrale oder verteilte Ansätze verfolgen. Unter dem Schlagwort Dweb stellt der Firefox-Entwickler hier eine Reihe spannender Tools und Dienste zur Schau. Ein Projekt der Serie trägt den Namen Matrix. Der Open-Source-Standard will mit seinem universellen Ansatz für Cross-Kompatibilität bei Messenger-Lösungen sorgen.
Allerdings gibt es schon eine Reihe von Referenzimplementierungen in Clients, Servern und SDKs für verschiedene Programmiersprachen. So kann Matrix beispielsweise bereits über die Slack-Alternative Riot.im genutzt werden.
So geht Messaging über Matrix
Aus technischer Sicht unterscheidet sich Matrix mit seinem dezentralen Ansatz deutlich von herkömmlichen Diensten wie WhatsApp, bei denen die Kommunikationen allein über zentrale Serveranlagen abläuft. In Matrix verbinden sich Nutzer zunächst mit ihrem Client bei einem der zahlreichen frei zugänglichen Serverinstanzen. Dieser dient dann als Homeserver und speichert Verlaufs- und Kontoinformationen für den verbundenen Benutzer und dessen besuchte Chat-Räumen.
Bei der Kommunikation mit anderen Nutzern werden die Nachrichten zunächst über den eigenen Homeserver an alle dort verfügbaren Clients versendet. Danach sendet der Homeserver die Nachricht an alle weiteren Serverinstanzen bei denen Clients im selben Chat-Raum verbunden sind. Diese Server geben die Nachricht schlussendlich an die jeweiligen Clients weiter, an die die Nachricht gerichtet ist. Auf diese Weise wird die Authentizität jeder einzelnen Nachricht mehrfach verifiziert. Eine Manipulation ist daher kaum möglich.
Damit die durch diesen Ansatz weit verzweigten Daten nicht in die falschen Hände gelangen, kommt eine starke Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zum Einsatz. Die Basis hierfür bildet der aus Signal bekannte Double-Ratchet-Algorithmus.
Neben Chats können über Matrix aber ebenfalls andere Inhalte gesendet werden. So ist etwa auch eine VoIP-Kommunikationen via WebRTC oder der Datenaustausch in IoT-Anlagen möglich.
Weiterführende Informationen finden sich auf der Matrix-Website.
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