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22.08.2019
Trotz Drohungen von Trump

Macron verteidigt vor G7-Gipfel Digitalsteuer

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Französische Flagge in Euroscheine gestecktFranzösische Flagge in Euroscheine gestecktFranzösische Flagge in Euroscheine gesteckt
Per Bengtsson / shutterstock.com
Emmanuel Macron verteidigte vor dem G7-Gipfel die national geltende Digitalsteuer in Frankreich. Nachdem eine EU-weite Lösung gescheitert war, hatte Frankreich eine nationale Lösung beschlossen. Trump indessen droht dem Land deshalb mit Strafzöllen.
  • Frankreichs Präsident Emmanuel Macron
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Vor dem Gipfel der großen Industrienationen (G7) hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Besteuerung weltweiter Internet-Unternehmen vehement verteidigt. "Die weltweiten Akteure der Digitalbranche tragen steuerlich nicht zur Finanzierung des Gemeinwohls bei, das ist nicht nachhaltig", beklagte Macron am Mittwochabend laut Nachrichtenagentur AFP bei einem Presseempfang in Paris.
Frankreich hatte auf nationaler Ebene eine Steuer für globale Internet-Unternehmen beschlossen. US-Präsident Donald Trump drohte deshalb bereits mit Strafzöllen auf französischen Wein. Trump wird an diesem Samstag beim G7-Treffen im südwestfranzösischen Seebad Biarritz erwartet; der Steuerkonflikt dürfte laut Beobachtern bei den Beratungen zur Sprache kommen.
Macron sagte dem Bericht zufolge, er habe mit Trump zu Wochenbeginn am Telefon über das Reizthema gesprochen. "Man muss die Leute stoppen, die das Statut eines dauerhaften Steuerparadieses haben", forderte Macron.
Die Steuer in Frankreich zielt auf große und international tätige Internet-Unternehmen wie Google, Amazon, Facebook und Apple ab. Viele der betroffenen Unternehmen haben ihren Firmensitz in den USA. Frankreich hatte zunächst eine globale oder europäische Lösung für eine Digitalsteuer angestrebt, bislang gab es jedoch noch keine dahingehende Einigung.

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