Business-IT
09.08.2019
Netzwerke
1. Teil: „Das lokale Netzwerk in der Cloud verwalten“

Das lokale Netzwerk in der Cloud verwalten

Vernetzung in der CloudVernetzung in der CloudVernetzung in der Cloud
TWStock / shutterstock.com
Smarte Netzwerke - verschiedene Anbieter ermöglichen das Management des lokalen Netzwerks über die Cloud. Die Wahl des Dienstes hängt von den eigenen Bedürfnissen ab.
Stetig erweitern die Hersteller ihre Angebote, Hardware wie Access-Points oder Switches über eine zentrale Plattform in der Cloud zu verwalten: Lancom beispielsweise hat in den vergangenen Monaten ein Security-Dashboard in seiner Management-Cloud (LCM) eingeführt. Darüber werden die Konfigurationen aller per LCM gemanagten Router, Switches und Access-Points geprüft und können bei Bedarf angepasst werden. Dabei können unter anderem Lizenzen, die Firmware oder der Garantiestatus der Geräte geprüft werden. Fehlende Updates oder veraltete Hardware, die die Sicherheit des Netzwerks gefährden, werden automatisch dem Administrator gemeldet. Zudem dokumentiert das Dashboard alle Zugriffsversuche von außen und zeigt ausgehende Verbindungen der Gateways.
Bintec Elmeg wiederum hatte den Launch seiner neuen Plattform be.SDx eigentlich schon für den vergangenen Herbst angekündigt, der Start hat sich allerdings verzögert, was vor allem auf Engpässe in der Entwicklung zurückzuführen ist. Im zweiten Halbjahr soll die Plattform aber nun endgültig an den Start gehen - und Reseller können dann Netzwerkinfrastrukturen über eine zentrale Plattform konfigurieren, provisionieren und auch Probleme beheben. Parallel betreibt der Hersteller den Cloud NetManager. Mittelfristig soll dieser dann in die be.SDx-Plattform migriert werden.

SDN auf dem Vormarsch

Einige Netzwerkhersteller wie Bintec Elmeg, Cisco, Lancom und Ruckus Networks setzen bei ihren Cloud-Management-Plattformen auf Software-defined Networking (SDN): Bei diesem Ansatz erfolgt die Netzwerksteuerung über eine Software und ist von der Hardware entkoppelt. Damit kann die Flexibilität und Agilität der Plattform deutlich erhöht werden. So können beispielsweise durch die Verfügbarkeit von Echtzeitinformationen in Verbindung mit orts- und zeitunabhängigem Zugang Änderungen für eine Vielzahl von Netzwerken und Standorten umgesetzt werden.
Doch es gibt auch Hersteller, die auf eine Netzwerkmanagement-Plattform aus der Cloud setzen, die nicht auf SDN basiert. Zu diesen gehören D-Link und Zyxel. Bei diesen Systemen werden die Funktionen des Hardware-Controllers in die Cloud verlegt - sämtliche Einstellungen werden über die Plattform vorgenommen und anschließend auf das Endgerät übertragen.
Dieser Ansatz mag auf den ersten Blick weniger attraktiv erscheinen als die leistungsfähigeren SDN-Plattformen. Er ist allerdings allemal besser als die „alten“ Hardware-Controller. Bei diesen müssen Administratoren häufig zum Kunden fahren, um Änderungen am Netzwerk vorzunehmen.
2. Teil: „Public Cloud“

Public Cloud

Unterschiedliche Ansätze gibt es bei den Herstellern darüber hinaus im Hosting: Cisco Meraki beispielsweise wird nur in der Public Cloud betrieben. Reseller können die Lösung nicht im Rechenzentrum des Kunden oder bei sich selbst hosten. Auch die künftige be.SDx-Plattform von Bintec Elmeg wird es ausschließlich in der Public-Cloud-Variante geben. D-Link, Lancom, Ruckus Networks und Zyxel bieten Resellern die Möglichkeit, die Plattformen auch in der Private Cloud zu hosten. Damit steigt zwar der Aufwand in der Administration der Plattformen, doch es gibt immer noch Kunden, die Services aus der Public Cloud kritisch gegenüberstehen und Private-Cloud-Angebote vorziehen. Dabei sind es meist Sicherheitsaspekte, die die Kunden umtreiben - auch wenn das Angebot in einem deutschen Rechenzentrum gehostet wird.
In der Produktstrategie unterscheiden sich die Ansätze ebenfalls: Bei einigen Herstellern können alle Netzwerkprodukte - Router, Gateways, Switches und Access-Points - ab einer bestimmten Betriebssystemversion über die Cloud verwaltet werden. Zu diesen gehören Bintec Elmeg und Lancom. Andere haben für das Cloud-Management eigene Produktserien entwickelt. Ein Beispiel hierfür ist Cisco mit seiner Me­raki-Serie. Zyxel verfolgt einen hybriden Ansatz, neben der Nebula-Serie lassen sich auch andere Endgeräte in die Cloud einbinden.
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