25.04.2018
Initiative der Techniker Krankenkasse
Kommt die digitale Gesundheitsakte?
Autor: dpa
shutterstock.com/everything possible
Oft hakt es bei Behandlungen, weil Ärzten Informationen fehlen. Was hat ein Patient zum Beispiel bisher verschrieben bekommen? Große Krankenkassen wollen bei Angeboten via Smartphone aufs Tempo drücken.
Die Techniker Krankenkasse (TK) will mit einer eigenen "elektronischen Gesundheitsakte" neue digitale Lösungen für Patienten voranbringen. Versicherte sollen Daten etwa zu Diagnosen, Impfungen, verordneten Medikamenten oder Röntgenbilder und Laborbefunde in der Akte sehen können, wie die TK in Berlin mitteilte.
Dafür sollen bisher dezentral bei Krankenhäusern, Ärzten oder Therapeuten liegende Daten zusammengeführt werden können. Dies soll auch unnötige Doppeluntersuchungen oder Medikamenten-Wechselwirkungen vermeiden. "Der Patient ist der Herr seiner Daten", sagte TK-Chef Jens Baas. Die Nutzung soll freiwillig und kostenlos sein. Der Zugriff ist vom Handy über eine App vorgesehen. Geplant ist zunächst ein Anwendertest, für den sich TK-Versicherte bundesweit registrieren können. Der Start für alle Mitglieder wird noch für dieses Jahr angestrebt. Genaue Angaben zu den Kosten des Projekts wurden nicht gemacht.
Digitalisierung der medizinischen Versorgung
Nach jahrelangem Gezerre um zusätzliche Funktionen der elektronischen Gesundheitskarte will die Bundesregierung bei der Digitalisierung der medizinischen Versorgung vorankommen. Im Koalitionsvertrag ist vereinbart, bis 2021 eine elektronische Patientenakte einzuführen. Die AOK hat bereits ein eigenes Gesundheitsnetzwerk gestartet, das auch eine digitale Akte umfasst und ebenfalls anschlussfähig an ein einheitliches Datensystem sein soll. Die Konzepte von AOK und TK kommen ohne die elektronische Gesundheitskarte aus.
TK-Chef Baas betonte, dass es bei der technischen Basis elektronischer Akten unter den Krankenkassen keinen Wettbewerb geben solle. Denn Daten sollten bei Kassenwechseln mitgenommen werden können. Das Angebot setzt die TK mit dem IT-Dienstleister IBM um, Daten sollen in einem Rechenzentrum in Deutschland gespeichert werden.
Patientenschützer und die Verbraucherzentralen pochen auf hohe einheitliche Standards bei neuen digitalen Anwendungen. Das Nutzen einer elektronischen Patientenakte müsse kostenfrei und freiwillig sein, sagte der Gesundheitsexperte des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv), Kai Vogel, der Deutschen Presse-Agentur. «Jeder Patient muss die Hoheit über seine Daten behalten.» Die Deutsche Stiftung Patientenschutz betonte, nur der Staat könne höchste Sicherheitsstandards garantieren. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) solle daher ein Bundesamt für die Digitalisierung im Gesundheitswesen schaffen, sagte Vorstand Eugen Brysch der dpa.
Glasfasernetz
GlobalConnect stellt B2C-Geschäft in Deutschland ein
Der Glasfaseranbieter GlobalConnect will sich in Deutschland künftig auf das B2B- und das Carrier-Geschäft konzentrieren und stoppt die Gewinnung von Privatkunden mit Internet- und Telefonanschlüssen.
>>
Bitkom-Länderindex
Hamburg und Berlin bei der Digitalisierung ganz vorne
Im Länder-Ranking des Branchenverbandes Bitkom liegen die Stadtstaaten an der Spitze der Digitalisierung in Deutschland. Bayern ist der beste Flächenstaat.
>>
Digitalisierung
Kooperation für das Pflegeheim der Zukunft
Mehrere Unternehmen haben eine Initiative gegründet, um ein digitales Ökosystem für Pflegeheime zu entwickeln. Initiator ist Tino Cafaro vom Systemhaus The Company in Vaihingen an der Enz.
>>
WebGPU
Sicherheitslücke in Browser-Schnittstelle erlaubt Rechnerzugriff via Grafikkarte
Forschende der TU Graz waren über die Browser-Schnittstelle WebGPU mit drei verschiedenen Seitenkanal-Angriffen auf Grafikkarten erfolgreich. Die Angriffe gingen schnell genug, um bei normalem Surfverhalten zu gelingen.
>>