23.11.2016
Vergleichstest Videoconferencing
1. Teil: „Komfortabel konferieren über die Cloud“
Komfortabel konferieren über die Cloud
Autor: Thomas Bär, Frank-Michael Schlede
Fotolia / Andrey Popov
Mit Videoconferencing-Tools in der Cloud sind digitale Meetings ein Kinderspiel. com! professional hat sechs Lösungen unter die Lupe genommen.
Schon in den frühen James-Bond-Filmen durfte der Zuschauer große Fernsehwände bestaunen, mit denen zumeist das organisierte Böse eine Konferenz ohne persönliche Anwesenheit abwickelte.
Die Zeiten, in denen Videokonferenzen einer exklusiven Clique vorbehalten waren, sind jedoch vorbei. Längst sind sie allgemein verfügbar geworden. Auch spezielle Videowände sind dafür nicht mehr erforderlich, der Standardcomputer mit USB-Kamera und Internetverbindung genügt. Viele Mobilgeräte sind für Videotelefonate in kleineren und größeren Gruppen ebenfalls bestens ausgestattet.
Web-Meeting mit Screensharing
Die wohl wichtigste Funktion von Online-Meeting-Software und die entscheidende Grundlage für eine Zusammenarbeit über das Internet ist das Screensharing: Alle Teilnehmer sehen dasselbe Fenster, denselben Desktop oder dasselbe Dokument und können sich, je nach Lösung, sogar die Fernsteuerung teilen.
Screensharing ist besonders praktisch für den Support sowie für diverse Formen von Vertriebsdemonstrationen, Online-Meetings, Präsentationen und Webinaren. Auch angesichts sinkender oder stagnierender Treibstoffkosten sind Online-Veranstaltungen zumindest im Hinblick auf Zeitaufwand und Umweltbilanz eine höchst sinnvolle Alternative zum klassischen Meeting. Besonders verteilte Unternehmen, bei denen die Reiseaufwände hoch sind, sollten sich mit den Techniken der Online-Konferenzen vertraut machen.
2. Teil: „Das Videoconferencing-Testfeld“
Das Videoconferencing-Testfeld
Die ausgewählten Videokonferenz-Lösungen kommen aus zwei Welten: Zum einen sind da WebEx von Cisco und GoToMeeting von Citrix, die im Lauf ihrer Produkthistorie um eine Videofunktion erweitert wurden. Zum anderen stammen sie von professionellen Videokonferenz-Anbietern wie Vivicom oder Lifesize, die ihren Programmen klassische Bildschirmfreigabe-Technologien hinzugefügt haben. Funktionell betrachtet treffen sich die Testkandidaten also aus verschiedenen Richtungen kommend in der Mitte.
Alle getesteten Lösungen funktionieren via Cloud. Einige Anbieter offerieren die nötigen Server darüber hinaus auch zur lokalen Installation (On Premise). Das ist vor allem für Szenarien wichtig, in denen die IT-Administratoren sicherstellen müssen, dass garantiert keine noch so kleinen Teile der Kommunikation ungeschützt nach außen gelangen.
Viele Anwendungsszenarien
Für die getesteten Programme gibt es zahlreiche Anwendungsfälle. Ihre vielen Funktionen prädestinieren sie für Fernwartungen und Schulungen ebenso wie für Präsentationen und Online-Meetings. Auch bringen sie einen Zugewinn an Flexibilät, denn anstatt Termine buchen und anreisen zu müssen, lässt sich eine Screensharing-Sitzung ganz spontan starten.
Da der Bildschirm des Präsentators in Echtzeit übertragen wird, können Sachverhalte zudem deutlich schneller und verständlicher an alle Kunden und Teilnehmer übermittelt werden als in E-Mails oder Telefongesprächen.
Webkonferenzen sind im Vergleich zu schlichten Telefonkonferenzen oder E-Mail-Verteilern für alle Beteiligten angenehmer, da sie die Zusammenarbeit an einem Projekt in Echtzeit ermöglichen. Jeder kann seinen Bildschirm mit anderen teilen, um mit ihnen Dokumente zu bearbeiten oder eine Präsentation abzuhalten. Eine praktische Funktion ist auch das Mitschneiden einer Konferenz, es sollte dann aber sichergestellt sein, dass diese Dateien nicht irgendwo auftauchen, wo sie nicht hingehören.
3. Teil: „Die beste Videoconferencing-Lösung“
Die beste Videoconferencing-Lösung
Alle getesteten Lösungen bieten ausreichend Komfort und Funktionalität für Webkonferenzen mit Videoübertragung. Auffällig ist, dass sie sich in der Anzahl möglicher gleichzeitiger Videostreams deutlich unterscheiden. Hier sollte der IT-Profi kritisch prüfen, wie viele Personen sich tatsächlich gleichzeitig in einem Meeting oder E-Learning-Kurs sehen müssen oder möchten. Wer mehr als zehn gleichzeitige Videostreams braucht, der greift hier zu den professionellen Lösungen von Lifesize oder Vivicom.
Dem unbestreitbar großen Nutzen der HD-Technik in der Videoübertragung sollte bei der Auswahl eines Konferenzsystems ebenfalls nicht allzu viel Gewicht beigemessen werden. Denn bei vielen gleichzeitigen Videobildern verkleinert der Nutzer häufig die Fenster – und dann verschwindet die HD-Qualität rasch von allein.
Testsieger ist – dank der besten Mischung aus Funktionsvielfalt und Komfort – WebEx von Cisco. WebEx ermöglicht bis zu sieben gleichzeitige Videoverbindungen und wartet mit allen Funktionen auf, die eine Meeting-Software ausmachen.
Tabelle:
Note sehr gut: 100–85 Punkte Note gut: 84–70 Punkte Note befriedigend: 69–50 Punkte ● ja ○ nein
Tabelle:
Note sehr gut: 100–85 Punkte Note gut: 84–70 Punkte Note befriedigend: 69–50 Punkte ● ja ○ nein
Die Auszeichnung Preistipp geht an Skype for Business von Microsoft. Bei diesem Produkt fallen pro Nutzer und Monat je nach Funktionsumfang circa 5,50 Euro an. Zum Vergleich: Beim Testsieger kann der Preis bei vollem Funktionsumfang auf bis zu 82,11 Euro steigen.
Wer sich angeregt durch unseren Test näher mit den vorgestellten Produkten beschäftigen will, hat gute Karten: Von allen Lösungen gibt es kostenlose Testversionen, zudem sind webbasierte Konferenzverfahren in der Regel binnen weniger Minuten nutzbar. Nur bei BlueVision von Vivicom dauerte die Bereitstellung mehrere Tage.
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