24.04.2020
Mehr Datenverkehr
Intel legt dank Geschäft mit Rechenzentren und PCs zu
Autor: dpa
Christoph Dernbach / dpa
Da in Corona-Zeiten der Datenverkehr durch Videokonferenzen und Streaming steigt, bauen Anbieter von Rechenzentren ihre Kapazitäten aus. Intel kann dadurch mehr Server-Chips verkaufen. Doch dem Konzern macht auch Sorgen, dass Unternehmen und Behörden sparen werden.
Der Chip-Riese Intel ist bisher ein Gewinner der Corona-Krise: Die Nachfrage nach Technik für Rechenzentren und Laptops für das Homeoffice bescherte dem US-Konzern schnelles Wachstum und mehr Gewinn.
Doch für das zweite Halbjahr befürchtet Intel schlechtere Geschäfte durch einen Sparkurs von Unternehmen und Behörden. "Ab irgendeinem Punkt werden uns die Auswirkungen der Rezession treffen", warnte Firmenchef Bob Swan.
Im vergangenen Quartal übertraf Intel jedoch alle Erwartungen. Weil in der Corona-Zeit der Datenverkehr durch Videokonferenzen, Streaming und Games explosiv anstieg, bauen Betreiber von Netz-Infrastruktur und Cloud-Diensten gerade ihre Kapazitäten aus. Intel profitierte davon im Geschäft mit Chips für Rechenzentren mit einem Umsatzsprung von 43 Prozent auf sieben Milliarden Dollar. Der operative Gewinn lag mit rund 3,5 Milliarden Dollar sogar 90 Prozent höher als vor einem Jahr. Das Wachstum könne auch noch in die zweite Jahreshälfte hineinreichen, sagte Swan in einer Telefonkonferenz mit Analysten nach US-Börsenschluss am Donnerstag.
Mehr Umsatz dank Homeoffice
Aber auch der Kauf von Notebooks für das Homeoffice machte sich in Intels Geschäft mit PC-Chips bemerkbar: Der Umsatz der entsprechenden Sparte legte um 14 Prozent auf rund 9,8 Milliarden Dollar zu. Mit einem operativen Ergebnis von 4,2 Milliarden Dollar verdiente sie 37 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im laufenden Quartal werde das Wachstum in dem Bereich noch weitergehen, dann dürfte die Nachfrage gesättigt sein, schätzt Intel.
Insgesamt stieg der Konzernumsatz im ersten Quartal um 23 Prozent auf 19,8 Milliarden Dollar. Beim Gewinn gab es ein Plus von 42 Prozent auf 5,7 Milliarden Dollar. Die Anleger ließen unterdessen die Aktie im nachbörslichen Handel zeitweise um mehr als fünf Prozent fallen, nachdem die Ergebnisprognose für das laufende Quartal unter den Erwartungen ausfiel. Intel wagte keine neue Jahresvorhersage, nachdem die erste wegen der Corona-Krise gestrichen worden war.
Am Donnerstag hatte es auch neue Spekulationen gegeben, Apple wolle seine Mac-Computer von Intel-Prozessoren auf Chips mit derselben Architektur wie in seinen iPhones umstellen. Erste solche Geräte seien für das kommende Jahr geplant, schrieb der Finanzdienst Bloomberg. Für Intel würe das ein Rückschlag im Computer-Geschäft.
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