03.06.2019
Übernahme von Cypress Semiconductor
Infineon wagt Milliarden-Deal
Autor: dpa
360b / Shutterstock.com
Für neun Milliarden Euro will der deutsche Halbleiterspezialist Infineon den US-amerikanischen Konkurrenten Cypress Semiconductor übernehmen.
Der Hardware-Hersteller Infineon wagt den bisher größten Übernahmeversuch seiner Geschichte. Der Dax-Konzern will für neun Milliarden Euro den US-Konkurrenten Cypress Semiconductor übernehmen. Dazu bietet Infineon den Cypress-Aktionären 21,31 Euro je Anteil, wie das deutsche Unternehmen am Montag in Neubiberg mitteilte. Das sei ein Aufschlag von 34 Prozent zum Schlusskurs vom Freitag und von 46 Prozent auf den Durchschnittskurs der vergangenen 30 Handelstage.
Die Kaufsumme will Infineon bis bis zu 30 Prozent oder rund 2,7 Milliarden Euro durch neues Eigenkapital finanzieren. Eigenkapital kann ein Unternehmen entweder über die Ausgabe neuer Aktien oder auch über Pflichtwandelanleihen aufnehmen. Infineon kommt nach dem jüngsten Kursrutsch seiner Aktie auf einen Börsenwert von rund 18 Milliarden Euro. Die restliche Summe des Übernahmepreises will das Unternehmen über neue Kredite und vorhandene Barmittel finanzieren.
Am Finanzmarkt kamen die Neuigkeiten zunächst nicht gut an. Im vorbörslichen Handel bei Tradegate verlor die Infineon-Aktie am Morgen zeitweise fast fünf Prozent an Wert und lag zuletzt noch mit rund drei Prozent im Minus.
Infineon hat sich bereits die Unterstützung der Cypress-Führungsspitze gesichert und will die Übernahme spätestens Anfang 2020 abschließen. Dazu müssen die Aktionäre das Angebot aber erst annehmen. Vor allem müssen auch die zuständigen Aufsichtsbehörden der Übernahme zustimmen. Mit letzteren hatte Infineon zuletzt schlechte Erfahrung. Die 2016 angekündigte Übernahme der Cree-Tochter Wolfspeed für 760 Millionen Euro kam wegen wegen des Widerstands der US-Regierung nicht zustande.
Besser lief es ein paar Jahre zuvor. Anfang 2015 schloss Infineon den rund 2,7 Milliarden Euro teuren Kauf des US-Unternehmens International Rectifier ab. Es war die die bisher größte Übernahme des 1999 von Siemens ausgegliederten und ein Jahr später an die Börse gebrachten Unternehmens. "Die geplante Übernahme von Cypress ist ein großer und richtungsweisender Schritt bei der strategischen Weiterentwicklung von Infineon", sagte Infineon-Chef Reinhard Ploss.
Durch den Zukauf würde der Konzern aus Bayern nach eigenen Angaben zur Nummer acht unter den Chip-Herstellern weltweit aufsteigen. Zugleich sieht sich Infineon damit als künftige Nummer eins bei Chips für den Automobilmarkt. Die Technologieportfolios beider Gesellschaften ergänzten sich und eröffneten großes Potenzial in wachstumsstarken Zielmärkten Automotive, Industrie und Internet der Dinge (IoT), argumentiert das Management.
Ploss erwartet, dass die positiven Umsatzeffekte durch die Übernahme langfristig bei mehr als 1,5 Milliarden Euro pro Jahr liegen. Zusätzlich sieht er ein Sparpotenzial von jährlich 180 Millionen Euro. Nach der Transaktion peilt er ein Umsatzwachstum von neun Prozent, eine Segmentergebnis-Marge von 19 Prozent und eine Investitionsquote von 13 Prozent an.
Cypress Semiconductor ist in den vergangenen Jahren unter anderem dank einer Übernahme stark gewachsen. 2018 setzte der Konzern rund 2,2 Milliarden Euro um und verdiente dabei 317 Millionen Euro. Infineon kam im Geschäftsjahr 2017/18 auf einen Umsatz von 7,6 Milliarden Euro - der Gewinn lag bei 1,1 Milliarden Euro. Die Marge auf Basis des Segmentergebnisses hatte im vergangenen Geschäftsjahr bei 17,8 Prozent gelegen. Infineon hatte zuletzt vor allem auf Wachstum aus eigener Kraft gesetzt und steckt deshalb auch viel Geld in den Ausbau eines Werks in Österreich.
Die Kaufsumme will Infineon bis bis zu 30 Prozent oder rund 2,7 Milliarden Euro durch neues Eigenkapital finanzieren. Eigenkapital kann ein Unternehmen entweder über die Ausgabe neuer Aktien oder auch über Pflichtwandelanleihen aufnehmen. Infineon kommt nach dem jüngsten Kursrutsch seiner Aktie auf einen Börsenwert von rund 18 Milliarden Euro. Die restliche Summe des Übernahmepreises will das Unternehmen über neue Kredite und vorhandene Barmittel finanzieren.
Am Finanzmarkt kamen die Neuigkeiten zunächst nicht gut an. Im vorbörslichen Handel bei Tradegate verlor die Infineon-Aktie am Morgen zeitweise fast fünf Prozent an Wert und lag zuletzt noch mit rund drei Prozent im Minus.
Infineon hat sich bereits die Unterstützung der Cypress-Führungsspitze gesichert und will die Übernahme spätestens Anfang 2020 abschließen. Dazu müssen die Aktionäre das Angebot aber erst annehmen. Vor allem müssen auch die zuständigen Aufsichtsbehörden der Übernahme zustimmen. Mit letzteren hatte Infineon zuletzt schlechte Erfahrung. Die 2016 angekündigte Übernahme der Cree-Tochter Wolfspeed für 760 Millionen Euro kam wegen wegen des Widerstands der US-Regierung nicht zustande.
Besser lief es ein paar Jahre zuvor. Anfang 2015 schloss Infineon den rund 2,7 Milliarden Euro teuren Kauf des US-Unternehmens International Rectifier ab. Es war die die bisher größte Übernahme des 1999 von Siemens ausgegliederten und ein Jahr später an die Börse gebrachten Unternehmens. "Die geplante Übernahme von Cypress ist ein großer und richtungsweisender Schritt bei der strategischen Weiterentwicklung von Infineon", sagte Infineon-Chef Reinhard Ploss.
Durch den Zukauf würde der Konzern aus Bayern nach eigenen Angaben zur Nummer acht unter den Chip-Herstellern weltweit aufsteigen. Zugleich sieht sich Infineon damit als künftige Nummer eins bei Chips für den Automobilmarkt. Die Technologieportfolios beider Gesellschaften ergänzten sich und eröffneten großes Potenzial in wachstumsstarken Zielmärkten Automotive, Industrie und Internet der Dinge (IoT), argumentiert das Management.
Ploss erwartet, dass die positiven Umsatzeffekte durch die Übernahme langfristig bei mehr als 1,5 Milliarden Euro pro Jahr liegen. Zusätzlich sieht er ein Sparpotenzial von jährlich 180 Millionen Euro. Nach der Transaktion peilt er ein Umsatzwachstum von neun Prozent, eine Segmentergebnis-Marge von 19 Prozent und eine Investitionsquote von 13 Prozent an.
Cypress Semiconductor ist in den vergangenen Jahren unter anderem dank einer Übernahme stark gewachsen. 2018 setzte der Konzern rund 2,2 Milliarden Euro um und verdiente dabei 317 Millionen Euro. Infineon kam im Geschäftsjahr 2017/18 auf einen Umsatz von 7,6 Milliarden Euro - der Gewinn lag bei 1,1 Milliarden Euro. Die Marge auf Basis des Segmentergebnisses hatte im vergangenen Geschäftsjahr bei 17,8 Prozent gelegen. Infineon hatte zuletzt vor allem auf Wachstum aus eigener Kraft gesetzt und steckt deshalb auch viel Geld in den Ausbau eines Werks in Österreich.
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