22.03.2018
KI-Lösung für Unternehmen
IBM Watson kommt jetzt als digitaler Assistent
Autor: Stefan Bordel
sdecoret / Shuttesrtock.com
IBM zeigt auf seiner Think-2018-Konferenz den Watson Assistant. Dabei handelt es sich um ein digitales Assistenzsystem für Unternehmen, das sich etwa in Cloud- oder IoT-Produkte sowie in alle erdenklichen vernetzten Lösungen integrieren lässt.
Alexa, Cortana und Siri bekommen Konkurrenz: IBM schickt seine Allzweckwaffe Watson jetzt auch als digitales Assistenzsystem ins Rennen um die Kontrolle der vernetzten Welt. Auf der Think-2018-Konferenz präsentieren die US-Amerikaner den sogenannten Watson Assistant - eine Assistenzlösung für Firmenkunden zur Integration in vernetzte Geräte und Dienste.
Zusammen mit Partnern wie der Samsung-Tochter Harman, Airwire, dem Münchner Flughafen, Kaon Media, The Royal Bank of Scotland und dem Automatisierungsdienst IFTTT arbeitet IBM an praxisorientierten Lösungen für den Watson Assistant.
Eine davon ist das von Harman auf der Konferenz gezeigte digitale Cockpit eines Maserati-Cabrios. Hier interagiert das Assistenzsystem direkt als Kontrollzentrum für den Fahrer und versorgt diesen per Sprachsteuerung und Sprachausgabe mit Informationen. Watson Assistant liefert hier Kontext-bezogene Antworten und beachtet dabei auch zusätzliche Faktoren wie die aktuelle Position, die Tageszeit oder den Kalender des Nutzers. Die Verarbeitung der Anfragen erfolgt über die IBM-Cloud.
Watson Assistant will proaktiv zur Sache gehen
Neben passiven Fähigkeiten soll der Watson Assistant aber auch als proaktive Lösung Mehrwert für den Nutzer bieten. So könne das System künftig auch zum intelligenten Datenaustausch zwischen verschiedenen Diensten zum Einsatz kommen. IBM schildert dazu folgendes (futuristisches) Szenario: Auf einer Geschäftsreise checkt der Watson Assistant nach der abendlichen Landung am Flughafen automatisch beim Hotel ein und der von der Autovermietung zur Verfügung gestellte Wagen kennt dank des Assistenzsystems auch bereits die schnellste Route zur Unterkunft. Dort angekommen überträgt das System die Daten zu den persönlichen Vorlieben des Nutzers an die Smart-Home-Anlage im Hotelzimmer, um Raumtemperatur, Helligkeit und Hintergrundmusik auszuwählen.
Für einen derart ambitionierten Einsatz der Technologie ist natürlich eine gänzlich vernetzte und vor allem Bug-freie Welt erforderlich, die mit der heutigen Realität noch nicht viel gemein hat. Dennoch zeigt IBM hier, welches Potenzial man sich von Watson Assistant erhofft.
Gänzlich neu ist der Ansatz von IBM freilich nicht. Auch Apple, Amazon, Google und Microsoft buhlen mit ihren Assistenzsystemen um die Gunst von Nutzern und Partnern. Doch im Gegensatz zu IBMs Watson sind die digitalen Helfer dieser IT-Riesen schon in zahlreichen Lösungen am Markt vertreten. Seien es nun smarte Lautsprecher, Smartphones, Tablets und Notebooks oder die Infotainment-Systeme im Auto. Daher stellt sich beim Blick auf den Watson Assistant weniger die Frage nach der technologischen Funktionalität als viel mehr nach dem Geschick von Big Blue, den Vorsprung der übrigen Tech-Konzerne wieder einzuholen.
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