07.07.2021
Telekommunikation
Huawei sichert sich Patent-Deal mit Zulieferer von VW
Autor: dpa
Shutterstock.com/Quka
Mobilfunk-Patente werden in der nahenden Ära des autonomen Fahrens noch wertvoller sein als heute. Chinas Telekommunikations-Gigant Huawei meldet jetzt einen großen Abschluss mit einem Lieferanten von VW.
Der chinesische Telekommunikations-Riese Huawei verdient künftig an der Vernetzung von Volkswagen-Autos mit. In den Fahrzeugen steckt teilweise Technik, deren Grundlagen von dem Konzern aus Shenzhen stammen. Huawei - bekannt vor allem für seine Smartphones und Mobilfunk-Infrastruktur - gab am Mittwoch den Abschluss eines Lizenzvertrags mit einem Lieferanten der Wolfsburger bekannt.
Um welches Unternehmen es sich handelt, wollten beide Seiten nicht sagen. VW erklärte, hierzu sei zunächst Vertraulichkeit vereinbart worden. Es gehe um Zulieferungen für die Kernsparte Volkswagen Pkw.
Deren Basisplattformen werden auch in mehreren anderen Konzernmarken der weltweit zweitgrößten Autogruppe eingesetzt. Allgemein hieß es zu dem Huawei-Deal: «Wir begrüßen, dass ein führendes Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologie (ITK) unserem Zulieferer eine Lizenz an standardessenziellen Mobilfunk-Patenten gewährt hat.» Dies zeige «modellhaft, wie die immer enger werdende Zusammenarbeit zwischen Mobilitätsindustrie und ITK-Industrie gelingen kann».
Nach Angaben von Huawei drehen sich die Patente um technische Grundlagen des LTE-Datenfunks. Es sei der bisher größte eigene Lizenzvertrag mit der Autobranche - man erwarte, dass mit bestehenden Vereinbarungen so mehr als 30 Millionen Fahrzeuge lizenziert werden.
Seitdem Autobauer ihre Wagen verstärkt mit Mobilfunk-Modulen ausstatten lassen, sind Patentlizenzen für die entsprechenden Technologien zu einem brennenden Thema geworden. Netzwerk-Ausrüster wie Nokia oder Huawei halten viele Patente für grundlegende technische Lösungen - und wollen dafür Geld sehen.
Ein Streitpunkt ist unter anderem, ob über Autozulieferer abgeschlossene Lizenzen ausreichen. Außerdem ist es üblich, dass die Patenthalter einen Anteil vom Verkaufspreis des Endprodukts bekommen. Auseinandersetzungen gibt es jedoch zum Beispiel darüber, ob die Richtgröße dabei der Preis des gesamten Autos oder nur der Preis des betreffenden Telekommunikations-Bauteils ist. Erst Anfang Juni hatten Daimler und Nokia einen jahrelangen Patentstreit mit einem eigenen Deal beigelegt.
Für Huawei ist die Vereinbarung mit dem anonymen Volkswagen-Zulieferer ein besonders wichtiger Erfolg: Der chinesische Konzern war durch US-Sanktionen zuletzt schwer unter Druck geraten. In westlichen Smartphone-Märkten hat die einstige weltweite Nummer zwei stark an Boden verloren, weil die Geräte ohne Google-Dienste auskommen müssen.
Zudem zeichnet sich ab, dass Huawei sich in manchen Ländern wohl keine großen Hoffnungen auf eine substanzielle Beteiligung am Ausbau der superschnellen 5G-Mobilfunknetze machen kann. Kritiker befürchten etwa, Chinas politische Führung könnte ihren Einfluss auf das Unternehmen nutzen, um die Abhängigkeit europäischer Hightech-Infrastrukturen von dem mächtigen Anbieter zu erhöhen. Huawei seinerseits betonte mehrfach, kein Staatsunternehmen zu sein.
Für VW und andere Autohersteller ist der Zugriff auf patentgeschützte Mobilfunk-Technologie wichtig. Parallel dazu investieren die Konzerne aber auch in mehr eigenproduzierte Software und Steuerungstechnik. Datenvernetzung, die immer höhere Austauschraten und komplexere Anwendungen ermöglicht, ist unerlässlich, wenn die Erweiterung des Geschäftsmodells vom reinen Autobauen zum Anbieten personalisierter Dienste und zum autonomen Fahren gelingen soll.
Um welches Unternehmen es sich handelt, wollten beide Seiten nicht sagen. VW erklärte, hierzu sei zunächst Vertraulichkeit vereinbart worden. Es gehe um Zulieferungen für die Kernsparte Volkswagen Pkw.
Deren Basisplattformen werden auch in mehreren anderen Konzernmarken der weltweit zweitgrößten Autogruppe eingesetzt. Allgemein hieß es zu dem Huawei-Deal: «Wir begrüßen, dass ein führendes Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologie (ITK) unserem Zulieferer eine Lizenz an standardessenziellen Mobilfunk-Patenten gewährt hat.» Dies zeige «modellhaft, wie die immer enger werdende Zusammenarbeit zwischen Mobilitätsindustrie und ITK-Industrie gelingen kann».
Nach Angaben von Huawei drehen sich die Patente um technische Grundlagen des LTE-Datenfunks. Es sei der bisher größte eigene Lizenzvertrag mit der Autobranche - man erwarte, dass mit bestehenden Vereinbarungen so mehr als 30 Millionen Fahrzeuge lizenziert werden.
Seitdem Autobauer ihre Wagen verstärkt mit Mobilfunk-Modulen ausstatten lassen, sind Patentlizenzen für die entsprechenden Technologien zu einem brennenden Thema geworden. Netzwerk-Ausrüster wie Nokia oder Huawei halten viele Patente für grundlegende technische Lösungen - und wollen dafür Geld sehen.
Ein Streitpunkt ist unter anderem, ob über Autozulieferer abgeschlossene Lizenzen ausreichen. Außerdem ist es üblich, dass die Patenthalter einen Anteil vom Verkaufspreis des Endprodukts bekommen. Auseinandersetzungen gibt es jedoch zum Beispiel darüber, ob die Richtgröße dabei der Preis des gesamten Autos oder nur der Preis des betreffenden Telekommunikations-Bauteils ist. Erst Anfang Juni hatten Daimler und Nokia einen jahrelangen Patentstreit mit einem eigenen Deal beigelegt.
Für Huawei ist die Vereinbarung mit dem anonymen Volkswagen-Zulieferer ein besonders wichtiger Erfolg: Der chinesische Konzern war durch US-Sanktionen zuletzt schwer unter Druck geraten. In westlichen Smartphone-Märkten hat die einstige weltweite Nummer zwei stark an Boden verloren, weil die Geräte ohne Google-Dienste auskommen müssen.
Zudem zeichnet sich ab, dass Huawei sich in manchen Ländern wohl keine großen Hoffnungen auf eine substanzielle Beteiligung am Ausbau der superschnellen 5G-Mobilfunknetze machen kann. Kritiker befürchten etwa, Chinas politische Führung könnte ihren Einfluss auf das Unternehmen nutzen, um die Abhängigkeit europäischer Hightech-Infrastrukturen von dem mächtigen Anbieter zu erhöhen. Huawei seinerseits betonte mehrfach, kein Staatsunternehmen zu sein.
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