Test
04.01.2019
Android-Flaggschiff
1. Teil: „Huawei Mate 20 Pro im Test“

Huawei Mate 20 Pro im Test

Huawei Mate 20 ProHuawei Mate 20 ProHuawei Mate 20 Pro
Huawei
Das 1.000-Euro-Flaggschiff von Huawei ist ein leistungsfähiger mobiler Begleiter. Im Test überzeugt vor allem die beeindruckende Kamera des Mate 20 Pro.
  • Im Huawei Mate 20 Pro arbeitet ein leistungsstarker Achtkernprozessor in Kombination mit 6 GByte RAM.
    Quelle:
    Huawei
Mit einem Preis von 1.000 Euro ist das neueste Top-Smartphone von Huawei zwar 250 Euro günstiger als Apples iPhone XS Max, aber dennoch im oberen Preissegment anzusiedeln. Dafür bekommt der Käufer aber ein Gerät mit ordentlicher Ausstattung: Das Display des Mate 20 Pro deckt einen Großteil der Vorderseite ab und ist an den Seiten leicht über die Ränder gebogen. Das leuchtstarke OLED-Display arbeitet mit einer Auflösung von 3.120 x 1.440 Bildpunkten. Das Gewicht hält sich mit 189 Gramm noch in Grenzen. Im unteren Bereich des Bildschirms ist ein Fingerabdrucksensor untergebracht, der auf leichten Druck reagiert. Das Entsperren ist so etwas gewöhnungsbedürftig und funktioniert nicht immer auf Anhieb. Alternativ gibt es eine Gesichtserkennung über die Frontcam, die insgesamt recht zuverlässig arbeitet.
Bei den Anschlüssen spart Huawei sich den Klinkenstecker für das Headset, legt aber einen Adapter bei. Ebenfalls im Paket findet sich das Schnellladegerät, das den mit 4.200 mAh üppig dimensionierten Akku im Test in einer halben Stunde zu etwas mehr als 60 Prozent füllen konnte, die gesamte Ladung dauerte rund 100 Minuten. Im normalen Betrieb hielt das Telefon ungefähr zwei Tage durch – ein guter Wert. Zudem führen die Chinesen jetzt drahtloses Laden über den QI-Standard ein, allerdings dauert dies mit drei Stunden sehr lange.
Drahtloses Aufladen ist erstmals auch umgekehrt möglich. Damit fungiert das Mate 20 Pro als Stromspender für andere Smartphones, die Rücken an Rücken zum Mate 20 platziert werden. Das funktionierte im Test jedoch nicht bei allen Modellen gut, teils zogen die Geräte deutlich mehr Strom aus dem Mate 20 als bei ihnen letztlich im Akku ankam.
Tabelle:
● ja   ○ nein    1) Herstellerangaben

2. Teil: „Ordentliche Performance“

Ordentliche Performance

An Hardware bietet Huawei sonst alles, was derzeit möglich ist: Der neue Kirin-980-Prozessor ist sehr schnell, er kommt im Antutu-Benchmark auf einen Wert von knapp 270.000, was das Gerät auf ein Niveau mit dem Galaxy S9 und anderen High-End-Devices, aber nicht ganz an die Spitze bringt. Die Wärmeentwicklung bleibt im Rahmen.
Den Prozessor unterstützen 6 GByte Arbeitsspeicher. Beim Datenspeicher bietet das Gerät ordentliche 128 GByte. Dieser Speicher kann erweitert werden, doch setzt Huawei hier erstmals nicht auf das gängige MicroSD-Format, sondern auf einen eigenen Standard namens Nano Memory Card, kurz NM Card. Diese Karten haben das Format einer Nano-SIM, was Platz sparen soll. Allerdings bietet aktuell nur Huawei selbst die Karten mit 64, 128 oder 256 GByte an. Noch ist eher unwahrscheinlich, dass auch Fremdhersteller aufspringen und so die etwas höheren Preise durch Wettbewerb sinken werden.

Android 9.0 mit EMUI

Als Betriebssystem kommt Android 9.0 zum Einsatz, Huawei ergänzt es aber durch viele bereits aufgespielte Apps, die nicht immer sinnvoll sind. Die eigene Bedienoberfläche EMUI wurde dagegen in der aktuellen Version 9 bereinigt und wirkt insgesamt klarer strukturiert.
Wie schon beim P20 Pro setzt Huawei bei seinem aktuellen Top-Modell auf eine rückwärtige Dreifachkamera, die mit Hilfe von Leica entwickelt wurde. Geändert hat sich aber die Anordnung der Linsen, denn sie befinden sich jetzt in einem Quadrat zusammen mit dem LED-Blitz und nicht mehr nebeneinander. Außer dem 40-Megapixel-Hauptobjektiv mit f/1.8 gibt es ein neues 20-Megapixel-Ultra-Weitwinkelobjektiv mit f/2.2 sowie ein 8-Megapixel-Tele-Objektiv mit f/2.4. Neu ist der Makromodus, mit dem man sich einem Motiv auf bis zu 2,5 Zentimeter nähern kann. Die Fotos sehen gut aus. Die 24-Megapixel-Selfiecam ist ebenfalls leistungsfähig.

Testergebnis

Note
1,5
Performance: Flotter Prozessor und 6 GByte RAM
Display: Große, leuchtstarke OLED-Anzeige
+
Fingerabdrucksensor: Entsperren klappt nicht immer auf Anhieb
-

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