Quartalszahlen
17.06.2019
US-Konzerne drängen auf Sanktionsstopp

Huawei erwartet herbe Umsatzeinbußen

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Angesichts der US-Sanktionen gegen Huawei erwartet das chinesische Telekom-Unternehmen einen rapiden Umsatzrückgang. Indessen fordern verschiedene US-Konzerne ein Ende der Beschränkungen.
Der chinesische Telekom-Riese Huawei stellt sich wegen der US-Sanktionen gegen das Unternehmen auf einen kräftigen Rückgang der Geschäfte ein. Der Umsatz werde über die nächsten zwei Jahre 30 Milliarden Dollar unter den Vorhersagen liegen, sagte Huawei-Chef Ren Zhengfei am Montag im südchinesischen Shenzhen.

Die USA hatten Huawei im Mai auf eine schwarze Liste von Unternehmen gesetzt, deren Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen unterliegen. Trump begründete seine Schritte mit Sicherheitsbedenken gegen Technik aus China. Da die Vorwürfe bislang nicht konkret belegt wurden, sehen viele Experten die Sanktionen im Kontext des Handelskonflikts zwischen den USA und China.

Huawei werde in ein paar Jahren gestärkt aus seinen Schwierigkeiten hervorgehen, sagte Ren Zhengfei weiter: "Ich denke, wir können auf keinen Fall zu Tode geprügelt werden."

Für Huawei wird die Luft durch die Einschränkungen dünner. US-Chiphersteller, die wichtige Zulieferer sind, können kaum noch Geschäfte mit den Chinesen machen. Zudem erschweren die US-Maßnahmen für Huawei den Zugang zum Google-System Android. Die Chinesen hatte deshalb angekündigt, ein eigenes Betriebssystem für Smartphones auf den Weg bringen zu wollen.

Der Umsatz des Konzerns hatte im vergangenen Jahr noch deutlich um 19,5 Prozent auf rund 95 Milliarden Euro (721 Mrd Yuan) zugelegt. Der Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 25 Prozent auf rund 7,8 Milliarden Euro (59,3 Mrd Yuan).

US-Konzerne wollen Zusammenarbeit fortführen

Unterdessen sprechen sich verschiedene US-Konzerne für eine weitere Zusammenarbeit mit Huawei aus. Nachdem Google bereits Anfang des Monats für eine Ausnahmeregelung mit der US-Regierung warb, sollen sich nun auch die Chip-Hersteller Qualcomm, Intel und Xilinx für einen Fortbestand der Handelsbeziehungen stark machen. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters hervor.

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