5G
11.08.2020
5G-Netzinfrastruktur

Huawei-Boykott wird teuer

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FunkmastFunkmastFunkmast
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Bislang verzeichneten europäische Telekommunikationsunternehmen kaum negative ökonomische Auswirkungen der Corona-Krise.  Allerdings muss der europäische Telko-Sektor in diesem Jahr von einem pandemiebedingten Umsatzrückgang von 2 bis 3 Prozent ausgehen.
Dies schlägt sich auch auf die finanziellen Mittel der Netzbetreiber nieder, die den Netzausbau und Technologiesprung in Richtung 5G finanzieren sollten. Das sind zentrale Ergebnisse der Studie "Countering the threat to Europe's 5G rollout" von Strategy&, der Strategieberatung von PwC. Danach ist eine Branchenerholung nicht vor 2022 in Sicht. Die erwarteten Einbrüche bis 2022 bedeuten eine Verringerung der europaweiten Investitionen in Infrastruktur, insbesondere in die 5G-Technologie. Damit würden sich die bisherigen Ausbaupläne der 5G-Mobilfunknetze in Europa um 12 bis 18 Monate verzögern.
"Europäische Telekommunikationsunternehmen stehen im Zuge der sprunghaft angestiegenen Digitalisierungsanforderungen vor der Herausforderung, die Versorgungssicherheit über modernste 5G-Technologie zu gewährleisten und gleichzeitig die regulatorischen Vorgaben für die IT- und Datensicherheit der Infrastruktur einzuhalten. Um dies zu erreichen, könnten die Netzbetreiber künftig gezwungen sein, ihre Lieferketten von preiswerten Anbietern aus dem asiatischen Raum auf 15-20 Prozent kostenintensivere europäische Netzwerkausrüster umzustellen. Letztere sollten ihren aktuellen Wettbewerbsvorteil nutzen, um Kosteneffizienz und Leistungsfähigkeit ihrer Produkte und Dienstleistungen weiter zu steigern", kommentiert Dr. Peter Gassmann, Europachef von Strategy& die Entwicklung.
Eine vornehme Umschreibung der Tatsache, dass der vor allem von den USA betriebene Boykott des Netzwerkausrüsters Huawei gravierende Auswirkungen auf die Kosten des 5G-Netzausbaus haben dürfte.

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