Internet der Dinge
07.05.2019
IoT-Services
1. Teil: „Gute Geschäfte mit dem Internet der Dinge“

Gute Geschäfte mit dem Internet der Dinge

Vasin Lee / shutterstock.com
IoT-Dienste optimieren Geschäftsabläufe und werden selbst zum Umsatzbringer. Die Anzahl der vernetzten Geräte steigt stetig an. Damit wird der Markt zunehmend profitabler.
Da die Anzahl der angeschlossenen Endgeräte und Industriemaschinen schnell wächst, wird sich das IoT-Öko­system im Lauf des nächsten Jahrzehnts zu einem Billionen-Dollar-Markt entwickeln“, prognostiziert Sylwia Kechiche, Principal Analyst, IoT bei GSMA Intelligence. „Das IoT-Umsatz-Potenzial verschiebt sich jedoch vom einfachen Anschluss von Geräten hin zu branchenspezifischen, maßgeschneiderten Lösungen. Erfolgreiche Akteure müssen ihre Geschäftsmodelle an diese Markttrends anpassen,“ so Kechiche.
Die steigende Bedeutung der Services im IoT betrifft nicht nur die Mitglieder der Industrievereinigung GSM Associa­tion und damit die Telekommunikationsanbieter, sondern alle Akteure im Internet of Things, jedes Unternehmen, das IoT-Projekte umsetzt.

Profitieren von IoT-Services

IoT-Services können Unternehmen helfen, ihre Prozesse zu verbessern sowie Kunden optimierte oder neue Lösungen anzubieten. Die aus dem IoT gewonnenen Daten wiederum lassen sich vermarkten und können das Unternehmen selbst zum IoT-Service-Provider machen. Dann hilft es seinen Kunden, ihre Prozesse zu optimieren und Innovationen auf den Markt zu bringen. Aus dem IoT-Nutzer wird ein IoT-Provider. Klassisches Beispiel dafür ist Predictive Maintenance in der Industrie:
Hersteller von Industriemaschinen können ihre Wartungsarbeiten optimieren, indem sie die Betriebsdaten der vernetzten Maschinen beim Kunden analysieren und den Wartungsbedarf frühzeitig erkennen.
Maschinenhersteller können auf Basis von Datenanalysen die Entwicklung der Maschinen verbessern, indem sie Fehlerquellen im Produktionsprozess minimieren.
Maschinenhersteller können aber auch IoT-Service-Pro­vider für Geschäftspartner werden. Wartungsdienstleister nutzen dabei die IoT-Services des Herstellers und entwickeln damit eigene Lösungen für Endkunden.
Die Auswertungen der Maschinendaten lassen sich vermarkten. Industrieversicherer etwa wollen das Risiko von Betriebsunterbrechungen möglichst genau kennen und sind deshalb an solchen Daten interessiert.
Die Bedeutung von IoT-Daten für Versicherer zeigt sich exemplarisch an der Übernahme des IoT-Lösungsanbieters Relayr durch den Rückversicherer Munich Re. „Wir kombinieren eigenes Risikowissen, Fähigkeiten zur Datenanalyse und Finanzkraft mit der technologischen Expertise von Relayr. Auf dieser Basis wollen wir neue Ideen für die Zukunft von Gewerbe und Industrie entwickeln“, begründet Torsten Jeworrek, Mitglied des Munich-Re-Vorstands, die Akquisition.

Beispiel I: Wasserschäden

Die Verbindung von IoT-Services mit Versicherungsleistungen zeigt beispielsweise die Smart-Home-Lösung des Sanitärarmaturen-Spezialisten Grohe AG. Sie überwacht Feuchtigkeit, erkennt Wasserlecks, warnt und unterbricht automatisch die Wasserzufuhr. Grohe und Relayr kooperieren nun miteinander, um die Gefahr von Wasserschäden zu reduzieren. Das Wassersicherheitssystem Grohe Sense soll sich flexibler und schneller mit anderen IT-Ökosystemen und -plattformen vernetzen lassen. Michael Rauterkus, CEO von Grohe, nennt als Ziel der strategischen Partnerschaft mit Munich Re, das Grohe-Sense-System verstärkt über Versicherer und andere Multiplikatoren zur Verfügung zu stellen und auf Basis von Daten schneller von der Reduzierung der Wasserschadenskosten zur Prävention zu gelangen.

Beispiel II: Assistenz in der Pflege

Experten prognostizieren für Smart-Home-Systeme im Segment Gesundheit und betreutes Wohnen in Deutschland ein enormes Wachstum - von 40 Millionen Euro 2017 auf rund 400 Millionen Euro im Jahr 2022 -, berichtet der Verband der Internetwirtschaft eco. „Gerade angesichts massiver Investitionen der Wohnungswirtschaft in Energiemanagement und Gebäudeautomatisierung in den kommenden Jahren sollten Smart-Care-Konzepte bei Modernisierungen und Neubau bereits mitgedacht werden“, fordert Bettina Horster, eco Director IoT und Vorstand der VIVAI Software AG, die die Plattform Smart Service Power betreibt. Damit lassen sich Dienste wie Sturzerkennung, Abweichungen im Ernährungs- und Aktivitätsverhalten sowie Erinnerungen an die Medikamenteneinnahme realisieren. Möglich sind auch E-Health-, Smart-Home- und Concierge-Dienste. Theoretisch. Denn noch sind Pflegekassen sowie Pflege- und Wohnungswirtschaft bei digitalen Assistenzsystemen zurückhaltend.

Beispiel III: Seehafen Rotterdam

Der Hafenbetrieb Rotterdam hat eine IoT-Plattform entwickeln lassen, deren erster Bereich, die Hydro-/Meteo-Anwendungen, soeben in Gebrauch genommen worden ist. Anhand eines umfangreichen Netzes von Sensoren stellt das System genaue und aktuelle Wasser- und Wetterdaten bereit, insbesondere zur Planung und Abfertigung des Schiffsverkehrs. Partner bei der Entwicklung der IoT-Plattform sind IBM, Cisco, Esri und Axians. „Ein schöner Schritt in der Entwicklung von Rotterdam zum ,smartest port‘“, so Ronald Paul, Chief Operating Officer des Hafenbetriebs Rotterdam, anlässlich der Übergabe. „Mindestens ebenso wichtig ist jedoch, dass wir dank der Cloud-Plattform und der generierten Echtzeitinformationen, etwa über Infrastruktur, Wasser- und Wetterbedingungen, missionskritische Prozesse in der Dienstleistung für unsere Kunden weiter verbessern können.“
So generieren Sensoren auf und in Kaimauern, Dalben zum Festmachen von Schiffen, (Wasser-)Straßen und Verkehrsschildern kontinuierlich Basismessdaten und können mit anderen autonomen Systemen kommunizieren. Das schafft die Grundlage zur künftigen Unterstützung der autonomen Schifffahrt. Das Hydro-/Meteo-System nutzen unter anderem die Lotsenorganisation „Loodswezen“, das niederländische Wasserwirtschaftsamt Rijkswaterstaat und Abteilungen des Hafenbetriebs. Und es sollen noch mehr Nutzer werden. Dank weltweiter, offener Normen sei es für externe Interessenten einfach, eine Verbindung mit den IoT-Echtzeitdaten herzustellen, so der Hafenbetrieb Rotterdam.
2. Teil: „Basis für IoT-Services“

Basis für IoT-Services

Das Internet der Dinge liefert allerdings nicht automatisch Mehrwerte durch IoT-Services. Wer davon profitieren will, muss sich anstrengen. Eco Director IoT Bettina Horster empfiehlt Unternehmen: „Execution, execution, execution. Marktstudien und kleinteilige Versuche sind nicht mehr zeitgemäß, es braucht Mut - auch von der Politik -, einfach mal Dinge auszuprobieren und ein Stück weit laufen zu lassen. Technologie ist bei IoT nur ein kleiner Teil der Arbeit, ein System zu bauen. Es geht darum, die Prozesse nun ganz stringent umzusetzen.“
Das Beratungsunternehmen Ernst & Young (EY) - im „HFS Blueprint Report: Internet of Things Services 2018“ als Leader eingestuft - nennt drei Voraussetzungen für den Erfolg mit IoT-Services und die Monetarisierung des IoT:
  • Offene technologische Plattformen für Konnektivität und Interoperabilität von IoT-Devices
  • Service-Plattformen zur Kommerzialisierung der IoT-Services und zum Einbinden von Partner-Services
  • Professionelle Vermarktung mit klarem Kundenfokus
Geschäfts- und Betriebsmodelle, die auf IoT-Funktionen basieren, sind jedoch nach wie vor sehr traditionell, so die Erfahrung von EY. Der erwartete Nutzen konzentriere sich bisher in erster Linie darauf, wie durch Erhöhung der Produktivität, Prozessautomatisierung und Reduzierung der Wartungskosten ein inkrementeller Wert erzielt werden könne. Immer mehr Entscheidungsträger wollten aber die gesammelten Daten effektiver nutzen und monetarisieren.
Aleksander Poniewierski, Global IoT Leader von EY, sagt dazu: „Wenn Führungskräfte das Wertschöpfungspotenzial von IoT-Systemen erkennen, werden sie wahrscheinlich neue Anwendungsbereiche in ihren Organisationen suchen.“ Doch bringt das laut Poniewierski ganz eigene Herausforderungen mit sich, „da dies die Neugestaltung von Geschäfts- und Betriebsmodellen nötig machen könnte, die die Inter­operabilität aktueller Lösungen über den gesamten IoT-Technologie-Stack erfordern und die Notwendigkeit, neue IoT-Sensoren in vorhandene Produkte einzubetten.“
Umso wichtiger erscheinen IoT-Service-Plattformen, die neue Geschäftsmodelle so einfach wie möglich machen.
Tabelle:

3. Teil: „Marktplätze und Plattformen“

Marktplätze und Plattformen

„Grundvoraussetzung für IoT-basierte Anwendungen ist Interoperabilität”, findet Christian Kuhlbrodt, CMO/CPO beim IoT-Plattform-Betreiber mozaiq - und beschreibt damit das Geschäftsmodell seiner Firma. Mo­zaiq übersetzt proprietäre Protokolle verschiedener Hersteller, damit der Endnutzer Befehle von einem Gerät zu anderen Geräten schicken kann, ohne dass der Hersteller selbst die technische Anbindung oder Steuerung der Befehlssequenz übernimmt. Ein Konfigurations-Tool, der mozaiq Use-Case-Designer, dient dabei zur Entwicklung neuer Anwendungsfälle und Geschäftsmodelle. „Der zentrale Erfolgsfaktor ist die Anzahl der verbundenen Geräte und Services dritter Anbieter“, so Kuhlbrodt. Diese Anbindung einer Vielzahl von Drittanbietern oder von deren Clouds sei für den einzelnen Anbieter sehr zeit- und kostenaufwendig, weshalb viele Unternehmen noch sehr zögerlich seien, wenn es darum gehe, umfangreiche IoT-basierte Anwendungsfälle anzubieten. „Aus unserer Sicht sollten Hersteller und Service-Anbieter jedoch keine Zeit verlieren. Die großen Ökosysteme, zumeist aus den USA, besetzen den direkten Kontaktpunkt zum Endkunden und machen Herstellermarken zunehmend austauschbar.“
Doch was von den vielen möglichen IoT-Anwendungen wird in der Praxis wirklich schon realisiert? Kuhlbrodt berichtet von einem zunehmenden Interesse an Smart-Home-Lösungen, insbesondere an Sicherheitslösungen. Mit mozaiq könnten Produktmanager etwa von ihrem Schreibtisch aus klassische Smart-Home-Use-Cases durch die Anbindung an die Leitstelle eines Wachdienstes erweitern oder separate Sensoren zu einer sogenannten Ambient-Assistant-Living-Lösung kombinieren. Solche Systeme versprechen, dass mit ihrer Hilfe Senioren oder Menschen mit Handicap so lange es geht in den eigenen vier Wänden leben können.

Selbst IoT-Services anbieten

„Der Umstieg von einem produkt- auf ein datenzentriertes Geschäftsmodell ist in der Regel damit verbunden, bestehende Geschäftsprozesse maßgeblich umzudenken - ein Aufwand, vor dem sich viele Unternehmen scheuen“, berichtet Bernd Groß, CTO Software AG und CEO Cumulocity. „Das Aufbrechen alter Strukturen kann jedoch erhebliche Vorteile mit sich bringen, denn IoT-Services in das eigene Angebots­portfolio zu übernehmen, bietet enormes strategisches Potenzial. Durch die umfassende Sammlung und Analyse von Daten bildet das Internet of Things den Nährboden für neue und innovative Geschäftsmodelle, die vielen Unternehmen dabei helfen können, im Zuge der digitalen Transformation konkurrenzfähig zu bleiben.“
Bernd Groß nennt ein Beispiel: „Sensor-Technik Wiedemann (STW) setzt einen spannenden Case im Bereich Smart City für die Londoner Verwaltungsbehörde Greater London Authority um. Mit Hilfe des IoT-Projekts lässt sich der Emissionsausstoß von Bussen des öffentlichen Nahverkehrs überwachen, um bis 2021 das Ziel einer Ultra Low Emission Zone innerhalb Londons zu erreichen. Dazu sollen sukzessive mehr als 5000 Busse mit der Technologie ausgestattet werden, um die Luftqualität in der Stadt zu verbessern. Den Service realisiert STW auf Basis der Plattform Cumulocity IoT. Sie ermöglicht es, Daten, Störungen, Routen, Standorte und Kraftstoffverbrauch zu überwachen und in Echtzeit zu visualisieren.“
Auch Andreas Bös, Senior Director beim Plattformbetreiber Conrad Connect, betont die Chancen für Unternehmen, die sich frühzeitig auf dem IoT-Markt engagieren: „Datenbasierte Services schließen die aktuell bestehende Lücke zwischen ,Connected Devices‘ und ,Smart Living‘. In einem immer kompetitiveren Wettbewerb gilt es für Unternehmen, über das bestehende Produkt- und Serviceangebot hinaus kreative Ideen zu entwickeln, die dem Kunden einen spürbaren Mehrwert bringen. Digitale Services auf Basis von IoT-Lösungen werden mit der steigenden Zahl smarter Geräte genauso kommen wie Apps für Smartphones. Vorreiter in den jeweiligen Branchen etablieren nicht nur neue Wege zum Kunden, sondern differenzieren sich nachhaltig von der Konkurrenz.“
Und er gibt einen wichtigen Hinweis: „Wir denken heute viel zu oft noch in Hardware. So erhält ein Kunde eine Alarmanlage, wenn er ein Sicherheitsbedürfnis hat. Sicherheit ist aber ein Leistungsversprechen, das sich mit Hardware allein nicht abdecken lässt. Dazu gehören eine Reihe von Service-Leistungen, angefangen bei Beratung, Installation und Wartung der Hardware bis zur Verknüpfung mit professionellen Alarmleitzentralen und Versicherungsdienstleistungen.“
Unternehmen, die selbst IoT-Services anbieten möchten, sollten deshalb nicht zu eng denken. „Die Optionen sind weit vielfältiger als die viel beschworene Nachlieferung von Lebensmitteln“, meint Andreas Bös. „So ermöglicht etwa die kontinuierliche Messung des Stromverbrauchs von Geräten den Vergleich mit anderen Nutzern und Handlungsempfehlungen. Den Möglichkeiten sind hier kaum Grenzen gesetzt, zumal neue Technologien wie KI oder maschinelles Lernen künftig gänzlich neue Konzepte erlauben.“
Unterstützung dabei bieten zum Beispiel Plattformen wie Conrad Connect. Diese schlägt eine Brücke zu smarten Geräten von über 70 Marken, sodass für Anbieter von IoT-Services die Notwendigkeit entfällt, sich bei jedem Hersteller einzeln zu integrieren. Seit Anfang März ermöglicht es ein Developer-Portal Partner außerdem, Services zu entwi­ckeln und bereitzustellen. Conrad Connect führt damit die Nutzer von Smart-Home-Devices und Drittanbieter auf einem digitalen Marktplatz zusammenführt. Das wird ein Mittel sein, wie Plattformen generell den Weg zu IoT-Services ebnen werden.
Kategorien von IoT-Services
Das Marktforschungs- und Beratungshaus ISG untersucht gegenwärtig die IoT-Transformation in einer Studie mit dem Titel „IoT - Transformational Services, Technology, Solutions, Platforms and Industries 2019“. Dabei unterscheidet ISG folgende Arten von IoT-Services:
Beratung und Services: Dazu zählen Implementierungs­Services bei der Planung, Kostenanalyse und Entwicklung von Business-Cases
Managed Solutions und Services: Unter anderem Sicherheits-, Netzwerk-, Daten- und Anlagenmanagement
Fertigung: IoT-Einsatz in der Fertigungsindustrie
Smarte Gebäude und Infrastruktur: Fokus auf IoT in der Gebäudeverwaltung und bei der Analyse von Gebäudedaten
Vernetzte Fahrzeuge: IoT-Einsatz bei Sicherheit, Naviga­tion, Fuhrparkmanagement, Infotainment und autonomem Fahren
4. Teil: „Im Gespräch mit Dr. Marco Link, Geschäftsführer der Adamos GmbH“

Im Gespräch mit Dr. Marco Link, Geschäftsführer der Adamos GmbH

  • Dr. Marco Link: Geschäftsführer ADAMOS GmbH
    Quelle:
    ADAMOS
ADAMOS wurde als strategische Allianz für Industrie 4.0 und Industrial Internet of Things (IIoT) gegründet. Dem Partnernetzwerk gehören derzeit zwölf Maschinen- und Anlagenbauer an. Zu den Gesellschaftern zählen unter anderem ASM, Dürr, DMG MORI, Zeiss und die Software AG. Geschäftsführer Marco Link erläutert gegenüber com! professional die Ziele und Aktivitäten des Zusammenschlusses.
com! professional: Was ist und wozu dient ADAMOS?
Marco Link: ADAMOS steht für Adaptive Manufacturing Open Solutions. Als Initiative des Maschinen- und Anlagebaus unterstützt ADAMOS die Hersteller bei der Gestaltung und Umsetzung ihrer Digitalisierungs-Roadmap zur digitalen Fabrik. Durch die herstellerübergreifende Herangehensweise an gleichartige He­rausforderungen sollen die Potenziale der Digitalisierung schneller, effizienter und fokussierter erschlossen werden.
com! professional: Können Sie ein Beispiel nennen?
Link: Bereits erfolgreich umgesetzt wurde das „digitale Werkstück“, das die Betrachtungsperspektive weg von der Maschine hin zum hergestellten Werkstück lenkt. Damit können Maschinen- beziehungsweise Werkstückdaten über den gesamten Fertigungsprozess nahezu in Echtzeit überwacht, analysiert und dokumentiert werden. Mehrere Partnerfirmen haben dieses Projekt gemeinsam implementiert und vorangetrieben.
com! professional: Auf welchen Gebieten sind ADAMOS und seine Mitglieder vor allem aktiv?
Link: Die IoT-Services im Umfeld der ADAMOS-Plattform umspannen das gesamte Feld und betreffen Themen wie Planning, Predictive Maintenance, Machine Cockpit, Dashboarding und Maintaining Assistance & Service. Bedient werden derzeit vor allem Kundenanforderungen wie die Erhöhung der Auslastung und Verfügbarkeit einzelner Maschinen, die Verbesserung der End-to-End-Transparenz und die Bereitstellung intelligenter Serviceleistungen. Alle zwölf ADAMOS-Partner sind mit Hochdruck dabei, geschäftsmodellunterstützende Apps für ihre Kunden, aber auch marktübergreifend zu entwickeln. Beispiele dafür sind Applikationen wie „EcoScreen Equipment Analytics“ (EEA) von Dürr Systems (Streaming Analytics für roboter­basierte Lackieranlagen auf ADAMOS-Edge-Technologie), „k.management“ von KARL MAYER zur Live-Überwachung von Wirkmaschinen oder „Zeiss Metrotom Re­mote Status“ zur Sicherung der Messfähigkeit von Computer­tomografen.
com! professional: Worauf müssen Unternehmen achten, die IoT-Services anbieten wollen?
Link: Sie sollten vor der Entscheidung hinterfragen, welche IIoT-Services ein Kunde erwartet und welcher Mehrwert sich daraus ableiten lässt. Dabei sind auch künftig zu erwartende Vorteile zu berücksichtigen, die häufig indirekt etwa über Prozessverbesserungen beim Hersteller realisiert werden können.
com! professional: Wo hapert es noch?
Link: Zur Bereitstellung von IIoT-Services muss vor allem das Enablement der Maschinenbauer weiter nach vorne getrieben werden, damit die Zeit von der Idee bis zur Implementierung möglichst kurz bleibt. Den Unternehmen fällt es zusehends schwer, das Tempo der Transformation zu halten. Dabei fehlt es vielen keineswegs an der Bereitschaft zum „digitalen Sprint“. Was vielfach fehlt, sind nötige Kompetenzen - die „digital Skills“, mit denen sich die Zukunft der Industrie gestalten lässt.

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