20.05.2019
Kommentar
Google versus Huawei - warum Europa zu den Opfern gehört
Autor: Frank Kemper
shutterstock.com/Tatiana53
Die Nummer eins bei Smartphone-Software sperrt die Nummer zwei bei Smartphones aus. Der Krieg zwischen Google und Huawei zeigt deutlich die Folgen der digitalen Übermacht der USA. Und die Leidtragenden dieses Krieges sind nicht zuletzt wir Europäer.
Eigentlich ein Fall für alle Monopolwächter der Welt: 85 Prozent aller Smartphones weltweit laufen auf Android, einem Betriebssystem, an dem Google alle relevanten Rechte hält. Den Rest kann man Apples iOS zurechnen, denn weitere Betriebssysteme sind nicht der Erwähnung wert. Warum Monopole zu Recht so verrufen sind, zeigt sich jetzt: Nachdem US-Präsident Donald Trump durch das Ausrufen eines nationalen Telekommunikationsnotstandes den chinesischen Hersteller Huawei auf die schwarze Liste gesetzt hat, reagiert jetzt Google - und schließt Huawei (weltweiter Marktanteil am Smartphone-Markt: rund 16 Prozent) kurzerhand von Android aus.
Bereits verkaufte Geräte sollen weiter funktionieren wie gehabt, heißt es, doch künftig werde Huawei weder Zugang zu neuen Android-Versionen, noch zum Google Play Store haben. Auch extrem beliebte Anwendungen wie Google Maps sollen Huawei-Nutzern künftig verschlossen bleiben.
Wir verlassen uns auf die USA und China
Für uns in Europa zeigt diese Entwicklung mal wieder schlaglichtartig, dass wir uns im digitalen Bereich zu sehr auf die USA und China verlassen. Egal ob Desktop-PC oder Smartphone, egal ob Webserver oder Breitband-Router: Die Basis-Software kommt aus Amerika, die Hardware aus China.
Der Streit zwischen den USA und Huawei lässt Millionen von Europäern mit einem Smartphone zurück, von dem sie nicht wissen, ob es morgen noch funktioniert. Im Grunde ist das ein Fall für den Verbraucherschutz - der natürlich weder in Shenzen noch in Mountain View etwas zu melden hat.
Was also ist zu tun?
Der Fall Google versus Huawei zeigt, wie gering letztlich die europäische Kontrolle über die europäische Digital-Infrastruktur ist. Das muss sich ändern. Als das iPhone 2007 in Europa eingeführt wurde, konnte man es nur im Bundle mit einem Mobilfunkvertrag kaufen. In Italien war das anders, dort sind solche Bundles nämlich verboten. Also wurde in Italien das iPhone separat verkauft. Warum hat der europäische Kunde bei Smartphones, bei PCs und bei anderen Telekommunikationsgeräten nicht die Wahl, welche Software er darauf verwenden darf?
Zu einer europäischen Alternative gehört natürlich auch ein entsprechendes Angebot. Vor zehn Jahren erwarb Nokia alle Rechte am damals marktführenden Handy-Betriebssystem Symbian und übertrug es an eine gemeinnützige Stiftung. Angesichts dessen, was gerade in den USA passiert, war das kein schlechter Schritt. Weitere sollten folgen.
Auktion
136.000 Euro für ein altes iPhone
In den USA wurden Apple-Produkte und Devotionalien zu teilweise gewaltigen Summen versteigert. Eine von Steve Jobs signierte Visitenkarte brachte 167.000 Euro.
>>
WWDC 24
Apple Worldwide Developers Conference ab 10. Juni 2024
Apple informiert, dass die Worldwide Developers Conference (WWDC) vom 10. bis 14. Juni 2024 online stattfindet. Für Entwickler und Studierende wird es am Eröffnungstag die Möglichkeit geben, persönlich bei einer speziellen Veranstaltung im Apple Park mit dabei zu sein.
>>
Magic6 RSR Porsche Design
Honor bringt zweites Smartphone mit Porsche Design
Das Honor Magic6 RSR ist ein Oberklasse-Smartphone, bei dessen Entwicklung Porsche Design mit an Bord war. Entsprechend gibt es einige optische Anklänge an die klassischen Sportwagen.
>>
Viertes Quartal
Smartphone-Top-Ten fest in der Hand von Apple und Samsung
Bei den weltweiten Smartphone-Verkäufen schaffen es im vierten Quartal fünf iPhones und fünf Modelle von Samsung in die Top Ten der meistverkauften Geräte.
>>