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25.04.2018
Mehr Sicherheit, KI und Redesign
1. Teil: „Google verkündet große Veränderungen von Gmail“

Google verkündet große Veränderungen von Gmail

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BigTunaOnline / shutterstock.com
Google hat große Veränderungen für seinen Mailing-Dienst Gmail verkündet. Neben neuen Sicherheits-Features und KI-gestützten Funktionen verpasst der Suchmaschinenprimus dem Dienst auch ein Redesign.
Was seit einigen Tagen nur vage bekannt wurde, hat Google nun offiziell bestätigt. Gmail stehen große Veränderungen bevor, schreibt der Suchmaschinenprimus auf seinem Blog. Die Nutzer können sich demnach vor allem über neue Sicherheits-Features und die Integration von KI-gestützten Funktionen freuen. Aber auch an der Optik wurde gearbeitet und Gmail steht ein Redesign bevor.
Bereits im vergangenen Monat wurden laut Google neue Phishing-Schutzmaßnahmen in den Mailing-Dienst integriert. Damit soll vor allem der Gefahr von Business E-Mail Compromise (BEC) begegnet werden. Laut Google könne das neue Tool dazu beitragen, 99,9 Prozent der BEC-Versuche zu blockieren.
  • Warnmeldungen vor potenziell gefährlichen Nachrichten werden künftig deutlicher und verständlicher.
    Quelle:
    Google
Außerdem neu ist die Möglichkeit, einzelne Nachrichten als "vertraulich" zu kennzeichnen und mit einem Ablaufdatum zu versehen sowie bereits versendete Nachrichten zurück zu rufen. Handelt es sich um besonders sensible Informationen, kann ferner eine zusätzliche Authentifizierung per SMS eingestellt werden. Der Empfänger kann die Nachricht dann nur öffnen beziehungsweise lesen, wenn der entsprechende Code eingegeben wird.
Will der Absender verhindern, dass eine Nachricht weitergeleitet, kopiert, heruntergeladen oder auch ausgedruckt wird, können dank des neu integrierten IRM-Steuerelements (Information-Rights-Management) eben diese Funktionen direkt deaktiviert werden.
Ferner wurde an der Darstellung der Sicherheitswarnungen im Posteingang gearbeitet. Diese wären nun nicht nur auffälliger, sondern auch leichter zu verstehen, heißt es dazu von Google. Erhält der Nutzer eine Nachricht mit potenziell gefährlichem Inhalt, warnt Gmail davor und liefert zudem direkt einen Vorschlag, wie der Nutzer weiter verfahren soll.

Intelligente Antworten und Abmeldung von Mailinglisten dank KI

Als zweite große Neuerung in Gmail hat Google die Integration von KI-gestützten Funktionen angekündigt. Damit lassen sich etwa "automatische Erinnerungen" einrichten. Ist das Feature aktiviert, erinnerte Gmail den Nutzer zum Beispiel automatisch daran, auf eine Nachricht zu antworten.
Nutzern der mobilen Gmail-App dürfte die Funktion "intelligente Antworten" bereits ein Begriff sein. Diese hatte Google bereits vergangenes Jahr in die mobilen Anwendungen integriert. Nun soll das Feature auch in die Browseranwendung kommen. Der Nutzer kann damit von Gmail vorgeschlagene Antwortmöglichkeiten auswählen und seine Mails damit schneller beantworten. Der Suchmaschinenprimus schreibt in seinem Blogpost dazu, dass bereits jetzt schon rund 10 Prozent der Gmail-Nachrichten auf diese Weise beantwortet werden.
Google will seinen Nutzern ferner helfen, die manchmal aufkommende Flut an E-Mails etwas einzudämmen. Der User kann nun eine Funktion aktivieren, die ihn nur noch über "relevante E-Mails" benachrichtigt. Wie genau dies allerdings bestimmt wird, hat Google nicht näher erklärt.
Wenn der Nutzer jedoch vermehrt Nachrichten von einer Mailingliste (Newsletter und ähnliches) erhält, diese jedoch nicht öffnet, soll Gmail künftig dabei helfen, sich davon abzumelden. Der Nutzer erhält hierfür nach mehrfachem ignorieren einer entsprechenden Mail einen Vorschlag zum Abmelden.
2. Teil: „Redesign für bessere Übersichtlichkeit und schnelleres Arbeiten“

Redesign für bessere Übersichtlichkeit und schnelleres Arbeiten

Im Rahmen der Arbeiten an Gmail hat Google auch an der Darstellung gearbeitet. Enthält eine E-Mail zum Beispiel einen Dateianhang lässt sich dieser nun herunterladen, ohne die Nachricht öffnen zu müssen. Einladungen zu einem Termin lassen sich nun beantworten, indem der Nutzer mit der Maus über die Nachricht fährt. Diese muss dafür nicht extra geöffnet werden. Auf dieselbe Weise lassen sich die Nachrichten auch archivieren, löschen oder auf "snooze" stellen, um etwa später bearbeitet zu werden.
  • Dateianhänge lassen sich künftig öffnen beziehungsweise herunterladen, ohne die Mail öffnen zu müssen.
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Ein weiterer Teil des Redesigns soll die bessere Verzahnung mit anderen Anwendungen der G Suite mit sich bringen. Kalendereinträge lassen sich nun direkt in Gmail erstellen beziehungsweise bearbeiten. Ideen können über den Mailing-Dienst in Google Notizen erstellen und To-dos im "Aufgabenplaner" verwalten.
Ferner hat der Nutzer nun die Möglichkeit Gmail-Add-ons wie etwa Anwendungen von Dritten direkt über den Mailing-Dienst anzusteuern. Damit soll ein Wechsel zwischen den unterschiedlichen Tabs oder Anwendungen obsolet werden.
Verfügt der Nutzer mit dem verwendeten Gerät vorübergehend über keinen Internetzugang, kann dank der neuen nativen Offline-Funktion trotzdem mit Gmail gearbeitet werden, schreibt Google. Suchen, Schreiben, Antworten, Löschen oder Archivieren soll Offline wie Online für alle Nachrichten funktionieren, die nicht älter als 90 Tage sind.
In den kommenden Wochen sollen noch zahlreiche weitere G-Suite-Verknüpfungen beziehungsweise Funktionen in Gmail integriert werden. Hierfür nannte Google allerdings noch keinen genauen Zeitplan.
Privatanwender können die neuen Funktionen aktivieren, indem sie in den Gmail-Einstellungen (Zahnradsymbol in der oberen rechten Ecke des Posteingangs) die Option "Probiere das neue Gmail" auswählen. Wer sich zu einem späteren Zeitpunkt anders besinnt, kann durch die Option "Zurück zum klassischen Gmail" problemlos zur bekannten Oberfläche zurückkehren, schreibt Google.
Für Unternehmenskunden hat der Anbieter hingegen eine eigene Infoseite veröffentlicht, wie die neuen Funktionen aktiviert werden können.

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