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20.11.2018
Google Cloud Summit München
 
1. Teil: „Google singt Loblied auf die Cloud“

Google singt Loblied auf die Cloud

Google Cloud Summit MünchenGoogle Cloud Summit MünchenGoogle Cloud Summit München
Auf dem Google Cloud Summit in München stellt der Internet-Konzern sein Business-Portfolio imposant zur Schau. Im Fokus der Veranstaltung stehen unter anderem smarte Office-Lösungen, KI und Data Analytics.
Sichtlich erfreut begrüßt Annette Maier, Managing Director Google Cloud DACH, die rund 2.000 Gäste zur Keynote des Google Cloud Summit im Internationalen Congress Center in München. Bei ihrer Eröffnung legt die Managerin dar, wie oft sie allein schon am Morgen vor der Veranstaltung die Cloud genutzt habe. Etwa um die Nachrichten auf Youtube zu sehen, ein Zugticket zu buchen, zum Twittern und zum Chatten mit der Familie. Die Cloud ist heute keine Zukunftsmusik mehr, "sie ist etwas ganz Konkretes, nichts Abstraktes - wir können sie greifen und nutzen". Im Fokus der Veranstaltung steht daher auch die Kernfrage, wie die Cloud das Business-Leben einfacher machen kann.

  • Annette Maier, Managing Director Google Cloud DACH
    Quelle:
    Google Cloud
Maier übergibt dann das Wort an Gregor Hohpe, Technical Director, CTO Office bei Google Cloud, der zunächst erläutert, wie in der digitalisierten Welt auch kleine und junge Unternehmen selbst große, etablierte Player unter Druck setzen können. Denn mit der Cloud stehen allen Firmen dieselben technologischen Möglichkeiten zur Verfügung. Entsprechend sind auch große Unternehmen gefordert, ihre Prozesse mit neuen Technologie zu optimieren, um im Wettbewerb nicht unterzugehen.

In der Praxis sind Firmen allerdings oft mit großer Diversität durch Legacy-Lösungen und hybriden Strukturen konfrontiert. Diese Diversität könne in Unternehmen nicht über Nacht abgebaut werden. Allerdings lassen sich mit Container-Lösungen Applikationen plattformübergeifend einsetzen – egal ob in der Cloud oder auf der eigenen Infrastruktur. Google bietet hierfür etwa die Google Kubernetes Engine (GKE) sowie die GKE on Premise. Für die notwendige Sicherheit in der Cloud möchte Google auch sorgen, so hat der Anbieter etwa seine Cloud-Lösungen nach dem C5-Standard durch das BSI zertifizieren lassen. Darüber hinaus verspricht Cloud Armor weiteren Schutz für die Anwendungen in der Datenwolke.

Bilderbuch-Kollaboration in der G Suite

Wie hingegen moderne Zusammenarbeit über die Cloud in der Praxis aussehen kann, demonstriert Google mit einer anschaulichen Demonstration der G Suite. Darin bearbeitet ein junges Team gemeinsam ein Dokument, es werden Informationen und Dateien über den integrierten Chat ausgetauscht und die intelligente Explore-Funktion erlaubt die Auswertung und Visualisierung von Datensätze ohne viel Know-how über Formeln oder Pivot-Funktionen. Indessen sorgen automatisierte Antwortvorschläge und eine Satzvervollständigung für eine schnelle Kommunikation via Mail, wobei sich kritische Datensätze auch über einen vertraulichen Modus absichern lassen. Ob in der realen Welt die Zusammenarbeit im Team auch immer so harmonisch und reibungslos abläuft, sei mal dahingestellt.
2. Teil: „Die Cloud bei MediaMarktSaturn, Kaeser und der Commerzbank“

Die Cloud bei MediaMarktSaturn, Kaeser und der Commerzbank

  • Gregor Hohpe, Technical Director, CTO Office bei Google Cloud
    Quelle:
    Google Cloud
Einen praxisnahen Einsatz der Cloud veranschaulichen bei der Keynote zudem die Google-Kunden MediaMarktSaturn, der Druckluft-Spezialist Kaeser Kompressoren sowie die Commerzbank. So setzt beispielsweise der Retail-Experte MediaMarktSaturn seit 2018 auf eine einheitliche digitale Plattform auf Basis der Google Cloud. Dort werden unter anderem die täglich 6 Millionen On- und Offline-Kunden betreut. Und da der Trend immer mehr zu Online- und Mobile Shopping geht, ist eine flexible und gleichermaßen skalierbare sowie performante Lösung von größter Bedeutung. Die Umsetzung einer einheitlichen Plattform fällt allerdings gar nicht so einfach aus, da MediaMarktSaturn in vielen Ländern aktiv ist und viele Standorte auf unterschiedliche Technologien setzen, wobei auch noch einige Lösungen on-prem genutzt werden.
Konkret setzt etwa der Webshop von MediaMarktSaturn teilweise auf die Technologie der Google Cloud Platform (GCP). Data-Lake-Lösungen und Advanced Analytics werden ebenso über Google realisiert. Und für den Google Assistant ist bereits seit vergangenem Jahr eine Anbindung (Action) vorhanden.

Smarte Zusammenarbeit bei Kaeser

Unterdessen nutzt das Traditionsunternehmen Kaeser die Google Cloud, um die Zusammenarbeit und Kommunikation seiner Mitarbeiter zu optimieren. Dafür wurden alle Mail-, Kalender- und Office-Anwendungen der 6.000 Mitarbeiter weltweit in die G Suite migriert.
Durch diesen Schritt sei speziell die Kooperation mit kleineren Partnern und Kunden verbessert worden, berichtet CIO Falko Lameter. "Die G Suite gibt uns von überall und von jedem Gerät aus die Möglichkeit, auf unsere wichtigen Daten und Dokumente zuzugreifen. Das verbessert nicht nur erheblich die Arbeit unterwegs, sondern vor allem auch die Zusammenarbeit zwischen den Teams."
Das Ziel der Digitalisierung hat Kaeser damit aber noch nicht erreicht. Künftig wolle man mit intelligenten Lösungen Verkaufsprozesse und die Logistik optimieren.

Wie die Commerzbank in die Cloud geht

Dass der Weg in die Cloud nicht immer ganz so einfach ist, berichtet hingegen Jörg Hessenmüller, Divisional Board Manager, Group Management Development und Strategy bei der Commerzbank. In der 148-jährigen Geschichte des Geldhauses haben sich zahllose Legacy-Prozesse und alte Infrastruktur angesammelt, die es zu modernisieren und zu optimieren gilt. Mit der Cloud will die Bank nun eine kulturelle Veränderung im eigenen Haus einleiten und den Weg frei für neue Produkte machen.
So arbeitet das Geldhaus momentan etwa an Prototypen für bessere Finanzierungsmodelle, Liquiditätsberechnungen für Kunden sowie an neuen Risk-Management-Ansätzen. Mit der Cloud soll die Commerzbank 4.0 einfacher, schneller und besser werden - so die Zielsetzung.

Allheilmittel Cloud

  • Konzept eines Brezen-Detectors auf Basis der AutoML Vision API
Insgesamt zeigt Google auf seiner Veranstaltung in München imposant, was heute durch die Cloud schon alles möglich ist. Wer allerdings neue Lösungen auf dem Cloud Summit erwartet hat, wurde enttäuscht. Sämtliche präsentierten Technologien hat der Anbieter bereits im Laufe des Jahres im Rahmen von Blogeinträgen oder auf vorangegangenen Veranstaltungen vorgestellt - wenn man einmal vom AutoML-basierten Brezen-Detector absieht, der für einige Lacher auf und vor der Keynote-Bühne gesorgt hat.
Die für viele Unternehmen noch immer brandaktuelle Datenschutz-Thematik rund um die DSGVO hat Google hingegen nicht adressiert. Offenbar ist dieser Punkt auf der Tagesordnung hinfällig, da man ja ohnehin die sichersten Cloud-Lösungen am Markt bieten will.

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