18.02.2020
Vergleichstest
1. Teil: „Gipfeltreffen der stärksten Ultrabooks“
Gipfeltreffen der stärksten Ultrabooks
Autor: Manuel Masiero
Creativa Images / shutterstock.com
Was leisten aktuelle Ultrabooks? Wir haben fünf Business-Geräte bis 14 Zoll miteinander verglichen. Klarer Testsieger ist das Fujitsu Lifebook U939.
Bei Business-Ultrabooks ist der Trend zu immer leichteren und leistungsstärkeren Geräten ungebrochen. Die am weitesten verbreiteten Formfaktoren sind 13,3 und 14 Zoll, weshalb sich der Vergleichstest hierauf fokussiert.
Getestet wurden fünf Premium-Laptops: Dynabook Portégé X30-F-13M, Fujitsu Lifebook U939, Lenovo ThinkPad X1 Carbon (7. Generation), Microsoft Surface Laptop 3 und MSI Prestige 14. Die Geräte kosten zwischen 1.750 Euro und .2350 Euro und rechnen alle mit schnellen Core-i7-CPUs von Intel.
Federgewicht garantiert
Wohin der Schlankheitstrend im positiven Sinn führen kann, stellte der Testsieger Fujitsu Lifebook U939 eindrucksvoll unter Beweis. Das 13,3-Zoll-Ultrabook hob sich mit 920 Gramm Gewicht spürbar von der Konkurrenz ab und zählt aktuell zu den leichtesten Business-Geräten seiner Display-Größe. Kaum schlechter machten es aber seine Mitstreiter, denn die brachten auch nur zwischen 1,1 und 1,3 Kilogramm auf die Waage und gingen damit genauso zweifelsfrei als ultramobil durch.
Leichtbau bedeutet bei den Business-Ultrabooks nicht zwangsläufig, dass dabei ihre Stabilität auf der Strecke bleibt. Durch hochwertige Materialien - Magnesium bei Dynabook und Fujitsu, Aluminium bei Microsoft und MSI und ein mit Kohlefasern verstärktes Kunststoffgehäuse bei Lenovo - war jeder Laptop aus dem Test-Quintett nicht nur leicht, sondern auch sehr robust ausgeführt. Zumindest galt das für die Basiseinheit. Die deutlich dünneren Display-Deckel waren dagegen stets etwas anfälliger gegen mechanische Einwirkung, wobei sich besonders die Bildschirme des Dynabook-Geräts und des Fujitsu relativ leicht verbiegen ließen. Im Alltagseinsatz fiel das aber nicht weiter störend auf, auch weil die Ultrabooks ihren Aufklappwinkel stabil beibehielten.
Die Ultrabooks von Fujitsu, Lenovo und MSI waren besonders flexibel. Ihr Display kann man um 180 Grad aufklappen, sodass der Bildschirm flach auf der Unterlage zu liegen kommt. Zum Arbeiten ist das weniger geeignet, dafür aber umso mehr zum Präsentieren. Dreht man den Bildschirminhalt auf Tastendruck ebenfalls um 180 Grad, so hat das Gegenüber dann zum Beispiel direkten Einblick in Skizzen, Designs oder Tabellen.
2. Teil: „Von Thunderbolt 3 bis WiFi 6“
Von Thunderbolt 3 bis WiFi 6
Für MacBook-Nutzer sind Schnittstellen ein Reizwort, denn im Windows-Lager wird mit physischen Anschlüssen meist nicht gegeizt. Die überzeugendste Vorstellung lieferten im Test die Ultrabooks von Fujitsu und Lenovo ab. Zusätzlich zu ihren beiden Thunderbolt-3-Ports, über die auch Dynabook und MSI verfügen, bringen sie nämlich noch einen vollwertigen Ethernet-Anschluss mit, dazu einen HDMI-Port, 2 x USB und einen SIM-Karten-Einschub. Die Thunderbolt-3-Ports sind wichtig, weil sie gleich drei Aufgaben erfüllen. Je nach Anforderung kann Thunderbolt 3 eine 40 GBit/s schnelle USB-Verbindung aufbauen, externe Displays mit Bildsignalen versorgen und eine Stromversorgung bis zu einer Leistung von 100 Watt bereitstellen. Das nutzen die Laptops von Dynabook und Lenovo, um sich einen separaten Stromstecker zu sparen. Aufgeladen werden sie über USB-C, mit dem Nachteil, dass dann einer der Thunderbolt-3-Ports belegt ist.
Der Microsoft Surface Laptop 3 verfügt wie seine Konkurrenten über einen USB-C-Port, unterstützt darüber jedoch kein Thunderbolt 3, sondern nur Datentransfers mit USB-3.1-Gen.1-Tempo sowie eine DisplayPort-Funktionalität. Dafür bringt das schicke Microsoft-Ultrabook - anders als die Laptops von Dynabook und Lenovo – einen eigenen Anschluss für das Netzteil mit, blockiert also im Gegensatz zu diesen beiden nicht den USB-C-Port, wenn man es auflädt. Mit dem Laptop von MSI teilt es sich zudem WiFi 6 (802.11ax) als besonderes Ausstattungsmerkmal. Verglichen mit WLAN 802.11ac beziehungsweise WiFi 5 erhöht sich mit dem neuen Funkstandard die maximale Datenrate von 1,3 auf rund 11 GBit/s.
3. Teil: „Kreativ, sicher, ausdauernd“
Kreativ, sicher, ausdauernd
Die Business-Ultrabooks im Test brachten eine sehr unterschiedliche Sicherheitsausstattung mit. Immer mit dabei war nur TPM 2.0. Klarer Security-Testsieger ist das Fujitsu Lifebook U939. In unserer Test-Konfiguration lief es mit dem vPro-kompatiblen Intel Core i7-8665U und verfügte über einen Smartcard-Leser, eine Full-HD-Infrarotkamera zur Gesichtserkennung mit Windows Hello sowie einen Handvenenscanner. Im Unterschied zum Standard-Fingerabdruckscanner der Laptops von Dynabook, Lenovo und MSI erfasst er mehr biometrische Merkmale und macht die Anmeldung damit sicherer. Dem Fujitsu-Ultrabook hatte das Lenovo eine Webcam voraus, die sich per Schiebemechanismus verdecken lässt und so für mehr Privatsphäre sorgt.
Mit ihren schnellen Core-i7-CPUs, die abgesehen vom Dynabook von 16 GByte RAM flankiert wurden, lieferten die Business-Ultrabooks eine sehr hohe Systemleistung ab. Dabei rechneten Microsoft und MSI mit Intel-Prozessoren der brandneuen 10. Generation Ice Lake beziehungsweise Comet Lake, während Dynabook, Lenovo und Fujitsu auf Core-i-CPUs der 8. Generation setzten. Bei typischen Office-Anwendungen ergab sich daraus aber kein nennenswerter Performance-Unterschied. Eine klare Hierarchie stellte sich aber bei der Grafikleistung ein. Dank seiner pfeilschnellen Nvidia-GPU GeForce GTX 1650 ließ das für Kreative und Designer maßgeschneiderte MSI Prestige 14 den Mitbewerbern keine Chance.
Die Vierkern-CPUs der Business-Ultrabooks liefen mit einer maximalen Leistungsaufnahme von 15 Watt sehr stromsparend. Das insgesamt beste Ergebnis bei der Akkulaufzeit erzielte das Fujitsu Lifebook U939 - es lief fast 13 Stunden am Stück. Ist vor allem ein leiser Betrieb gefragt, empfehlen sich neben dem Fujitsu die Geräte von Lenovo und Microsoft.
Tabelle:
Note sehr gut: 100-85 Punkte Note gut: 84-70 Punkte Note befriedigend: 69-50 Punkte Note ausreichend: 49-30 Punkte Note mangelhaft: 29-10 Punkte Note ungenügend: 9-0 Punkte
Fazit
Gut 900 Gramm leicht, hervorragende Akkulaufzeit, leises Betriebsgeräusch, viele Schnittstellen und profunde Sicherheitsausstattung: Mit diesen Tugenden holte sich das Fujitsu Lifebook U939 den Testsieg.
Unser Preistipp: der Microsoft Surface Laptop 3. Bei den Schnittstellen schwächelt das Gerät zwar etwas, kontert aber mit starker CPU-Leistung und der zweitbesten Akkulaufzeit im Test. Dazu kommt sein sehr kontrastreiches IPS-Display im text- und tabellenfreundlichen 3:2-Seitenformat.
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