Cloud
11.10.2019
Digitalisierung im Mittelstand

German Edge Cloud geht an den Start

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Bartolomiej Pietrzyk / shutterstock.com
GEC will deutschen Unternehmen ihre Datensouveränität zurückgeben. Die Lösung Oncite stellt eine eigene Mini-Cloud dar, die die Daten lokal am Edge verarbeitet und bei Bedarf - wie eine klassische Cloud - über das Netz zugänglich macht.
Das Start-up German Edge Cloud (GEC) will deutschen Unternehmen bei der digitalen Transformation hin zur Industrie 4.0 verhelfen, ohne dabei zwingen auf einen der großen Cloud-Anbieter wie AWS, Microsofft Azure und Co. angewiesen zu sein. Das Unternehmen will seine Lösung schon in Kürze auf den Markt bringen, wie das Handelsblatt berichtet.
Ohne die Datenwolke ist die Digitalisierung allerdings auch in kleineren Betrieben so gut wie unmöglich. GEC bietet nun jedoch eine Lösung, die sowohl die lokale Datenverarbeitung als auch die Cloud miteinander verbindet.
Besonders für die Industrie sei es enorm wichtig, die Latenzzeiten in vielen Bereichen so gering wie nur irgendwie möglich zu halten, heißt es auf der Webseite von GEC. Echtzeitanalysen können nur durchgeführt werden, wenn die Daten auch tatsächlich ohne merkliche Verzögerung bereitstehen.
Genau darauf setzt das junge Start-up. In Zusammenarbeit mit dem Schwesterunternehmen Innovo Cloud und anderen Partnern aus dem IIoT-Bereich sowie mit der Fraunhofer Gesellschaft bietet das junge Unternehmen deshalb eine KI-enabled Managed Manufacturing Edge-Lösung für die Fertigungsindustrie an.

Datensouveränität liegt allein beim Urheber

Getauft wurde die Lösung auf den Namen Oncite. Damit werden die Daten aus der Produktion direkt in der eigenen Fabrik verarbeitet. Eine Schnittstelle ermöglicht zudem - wie bei einer "normalen" Cloud - den Zugriff auf die Daten von anderen Standorten aus. Dem Unternehmen bleibt dennoch selbst überlassen, wer wann und wo mit den Daten arbeiten darf. Durch Oncite liegt die Datensouveränität also direkt beim Urheber. Einen Drittanbieter wie Google oder Amazon gibt es bei der Lösung nicht.
Bei Bedarf kann das Unternehmen die GEC-Lösung dennoch mit anderen Clouds wie etwa Siemens Mindsphere verknüpfen. Schwerpunktmäßig richtet sich das neue Angebot laut dem Handelsblatt an die Automobilindustrie beziehungsweise an deren Zulieferer. Aber auch die Fertigungsindustrie sei eine angepeilte Zielgruppe.
Starten soll das Angebot noch diesen Monat. Wann genau ist allerdings nicht bekannt. Auch Preise und Konditionen hat das Unternehmen noch nicht näher kommuniziert. GEC ist Teil der Friedhelm Loh Gruppe, zu der auch zahlreiche Fertigungsunternehmen gehören.

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