Hardware
21.10.2021
Hardware-Updates
1. Teil: „Wann ist bei welchem Gerät ein Firmware-Update angezeigt?“

Wann ist bei welchem Gerät ein Firmware-Update angezeigt?

Shutterstock/Wise ant
Neben Betriebssystem und Anwendungen benötigen auch manche Geräte gelegentlich ein Update der sogenannten «Firmware». So funktionierts.
Verbrät Ihr Drucker zu viel Tinte oder hat Ihr Blu-ray-Player mit bestimmten Scheiben Mühe? Möchten Sie Sicherheitslücken am Router schliessen oder kommt Ihre Grafikkarte nicht so recht mit den Schnittstellen DisplayPort 1.3 oder 1.4 klar? Bei zahlreichen Geräten lassen sich verschiedene Probleme über ein Update oder Upgrade der Firmware lösen.
2. Teil: „Was ist Firmware? “

Was ist Firmware?

Am einfachsten erklärt sich das am Beispiel eines PCs. Bei PCs und Notebooks heisst die «Firmware» meist BIOS (Basic Input/Output System) und steckt in einem separaten elek­tronisch überschreibbaren Chip (EEPROM) auf der Hauptplatine.
Das neuere UEFI (Unified Extensible Firmware Interface) ist eigentlich kein Ersatz fürs BIOS, sondern setzt auf dieses auf und dient als Schnittstelle zum Betriebssystem. Das UEFI kann auf einem anderen Chip sitzen als das BIOS, theoretisch sogar auf einem ein­gebauten Laufwerk. Für den PC-Alltag ist es aber in Ordnung, diese unter dem Begriff «Firmware» als Einheit zu betrachten.
Das BIOS bzw. die Firmware sorgt dafür, dass das installierte Betriebssystem (z. B. Windows) mit der Hardware arbeiten kann. Die meisten Windows-Computer können Sie alternativ mit Linux betreiben. Das Betriebs­system wäre dann ein anderes, aber die Firmware bliebe dieselbe, weil sie an die Hardware, sprich Hauptplatine, gebunden ist.
Die Firmware eines PCs (BIOS/UEFI) kümmert sich beim Einschalten eines Geräts um den «Power-On Self Test», der kurz prüft, ob alle zum Betrieb benötigte Hardware vorhanden und funktionstüchtig ist. Ferner verwaltet die Firmware auch die Taktung von Prozessor und Arbeitsspeicher, kümmert sich um Stromverbrauchs-Parameter und USB-Schnittstellen sowie ums Ansteuern der Laufwerke. Ebenso sind meist ein paar Sicherheitsfunktionen enthalten und der Windows-10-Lizenzschlüssel wird ebenfalls häufig in einem BIOS/UEFI-Bereich hinterlegt.
Bei anderen Geräten wie Netzwerkspeichern (NAS), Routern, Multifunktionsgeräten oder Smartphones ist die Abgrenzung zwischen Firmware und Betriebssystem schwieriger, denn die Firmware übernimmt entweder auch Funktionen eines Betriebssystems, kann selbst ein Teil davon sein oder wird durchs Betriebssystem mitverwaltet.
3. Teil: „Wo lohnt es sich?“

Wo lohnt es sich?

Die weitaus meisten Geräte bekommen während ihrer gesamten Lebensdauer keine Firmware-Updates zu sehen, denn solange alles läuft, gibt es auch keinen Grund für ein Update. Ausser es wäre die Sicherheit betroffen. Von der Ausnutzung einer Sicherheits­lücke bekommen Sie im Ernstfall erst Wind, wenn es schon zu spät ist.

PC-«Firmware»: BIOS/UEFI

BIOS-Updates sind eine heikle Angelegenheit. Sammeln Sie hierzu erst Informationen. Statten Sie Ihrem BIOS/UEFI einen Besuch ab. Das sollte bei jedem Windows-10-PC via Start/Einstellungen/Update und Sicherheit/Wiederherstellung/Erweiterter Start/Jetzt neu starten klappen.
Unter Windows 11 finden Sie es hier: Start/Einstellungen/System/Wiederherstellung. Hinter Erweiterter Start klicken Sie auf Jetzt neu starten und lösen im neuen Dialog mit dem erneuten Klick auf Jetzt neu starten den erweiterten Neustart aus. Nun erscheint ein blauer Bildschirm, in dem es via Problembehandlung/Erweiterte Optionen zu UEFI-Firmwareeinstellungen geht.
Das Gerät startet neu und führt Sie zum BIOS. Alternativ können Sie bei den meisten Geräten auch sofort nach dem Einschalten eine Taste wie Delete, F2 oder F12 drücken, um ins BIOS zu gelangen. Welche Taste es ist, zeigt das System an, ausser es ist der Schnellstart aktiviert.
Falls der Weg via Windows-Einstellungen nicht ins BIOS führt, schalten Sie den Schnellstart ab: Öffnen Sie die Systemsteuerung und suchen Sie im Suchfeld oben rechts nach Energieoptionen. Öffnen Sie diese und klicken Sie links auf Auswählen, was beim Drücken von Netzschaltern geschehen soll. Klicken Sie auf Einige Einstellungen sind momentan nicht verfügbar und schalten Sie Schnellstart aktivieren ab, Bild 1. Klicken Sie auf Änderungen speichern. Nach dem nächsten Herunterfahren warten Sie ein paar Sekunden und schalten das Gerät wieder ein. Jetzt sollte die Zeit fürs Drücken der jeweiligen BIOS-Setup-Taste reichen. Nach getaner Arbeit im BIOS können Sie den Schnellstart an gleicher Stelle wieder aktivieren.
  • Bild 1: Falls Sie nicht via Windows-Einstellungen ins BIOS kommen, deaktivieren Sie temporär den Schnellstart
    Quelle:
    PCtipp.ch
Haben Sie wirklich ein BIOS-Update im Sinn? Schnappen Sie Ihr Smartphone und knipsen Sie jede Einstellungs- und Infoseite im BIOS durch. Besonders jene Infos betreffend Laufwerke, Boot-Einstellungen, Sicherheit und Systeminfos. Der Grund: Nach einem BIOS-Update ist empfohlen, die Standardeinstellungen anzuwenden. Sollte danach das Gerät nicht mehr starten, können Sie auf Ihren Smartphone-Bildern nachschauen, welche Einstellung Sie wieder ändern sollten.
Aber, gemach! Auch wenn Updates grundsätzlich eine gute Sache sind, um die Leistung von Geräten zu optimieren, Fehler auszu­bügeln und die Sicherheit zu erhöhen, vertritt die Autorin hier einen etwas ketzerischen Standpunkt: Wenn der Computerhersteller Ihnen das Update leicht macht, dann installieren Sie es. Legt er Ihnen hingegen Steine in den Weg, lassen Sie es besser bleiben. Die Stolpersteine könnten sein: Entweder ist das Erstellen eines speziellen Boot-Mediums nötig. Oder er liefert keine klaren Informationen dazu, welches BIOS das passende zu Ihrem Gerät ist und was in der neuen Version genau optimiert wurde.
Bei modernen PCs unter Windows 10 lässt sich ein BIOS-Update auf verschiedene Weise installieren. Bei Microsofts Surface und zahlreichen anderen Geräten ist das inzwischen direkt aus Windows heraus möglich. Bei Microsofts eigenen Geräten wird hierfür einfach Windows-Update verwendet. Das schon ältere Surface-Gerät der Autorin verfügte jedenfalls über das neuste BIOS, obwohl die Autorin nichts anderes als Windows-Updates (auch die meisten optionalen) installierte, Bild 2.
  • Bild 2: Bei diesem Microsoft Surface Pro 4 ist gar kein separates BIOS-Upgrade erforderlich
    Quelle:
    PCtipp.ch
Ein weniger gutes Beispiel liefert MSI. Auf der deutschen Geräteseite führte der mutmassliche Link des Anleitungs-PDFs ins Leere, Bild 3, und jener zum Rufus-Tool (zum Erstellen einer Boot-Disk) zu einer Malware-Warnung im Browser. Kein gutes Zeichen! Die Autorin lässt es bei ihrem Gerät zunächst mal bleiben, weil sie es sich mit dem relativ neuen PC nicht verscherzen will.Bei den MSI-Gaming-PCs soll es allerdings wie folgt funktionieren, sofern Sie klare Infos zur korrekten BIOS-Version für Ihr Gerät finden: Speichern Sie die entzippte BIOS-Datei auf einen leeren USB-Stick. Starten Sie ins BIOS. Unten links finden Sie ein M-Flash-Werkzeug, Bild 4. Über dieses weisen Sie dem PC den Weg zur BIOS-Datei auf dem USB-Stick. Ein Update direkt aus dem BIOS mit via USB bereitgestelltem File dürfte auch bei einigen anderen Marken funktionieren.
  • Bild 3: Zumindest auf der deutschen MSI-Seite sind die Infos und Links nicht sehr hilfreich
    Quelle:
    PCtipp.ch
Recht schön gelöst ist die Sache bei HP. Ein übersichtliches Support-Dokument (auch in Deutsch) zeigt die verschiedenen Wege, die bei HP-Geräten zum BIOS-Update führen können (support.hp.com/ch-de/document/c00132083). Das Dokument ist auch für die Nutzerschaft anderer PC-Marken sehr informativ, Bild 5, denn der eine oder andere bei HP beschriebene Weg dürfte auch bei an­-deren Geräten klappen: entweder via Geräte-Manager, über eine systemeigene Verwaltungs-Software (bei HP ist das der Support Assistant), über eine Installation direkt aus Windows heraus oder über ein USB-Laufwerk (ähnlich wie bei MSI).
  • Bild 4: Bei MSI-Geräten befindet sich der Zugang zum BIOS-Update im BIOS selbst
    Quelle:
    PCtipp.ch
  • Bild 5: Die Infos bei HP könnten auch der Nutzerschaft anderer Marken dienlich sein
    Quelle:
    PCtipp.ch

Netzwerkspeicher (NAS)

Die meisten Netzwerkspeicher bringen ein ausgewachsenes, oft auf Linux basierendes Betriebssystem mit grafischer Benutzeroberfläche mit, das sich auch selbst um die Firmware kümmert. Bei diesen gilt: Updaten Sie alle paar Monate, solange der Hersteller Aktualisierungen für Ihr NAS liefert.
Etwa bei Synology-Geräten ist es einfach: Besuchen Sie via Webbrowser die Bedienoberfläche des Geräts, beispielsweise mit Eingabe von dessen IP-Adresse. Loggen Sie sich mit dem Administrator-Konto des Geräts ein. Wie Windows hat auch Synologys DiskStation-Betriebssystem (DSM) eine Systemsteuerung. Klicken Sie darin auf den Befehl Aktualisieren & Wiederherstellen. Ihn ziert ein roter Punkt, falls schon ein Update entdeckt wurde.Klicken Sie auf Herunterladen, Bild 6, kurz danach auf Jetzt aktualisieren.
  • Bild 6: Als Synology-Anwender sollte Ihnen dieser Update-Dialog bekannt vorkommen
    Quelle:
    PCtipp.ch
Der Synology-Speicher macht Sie darauf aufmerksam, dass Sie das Gerät während des Aktualisierungsvorgangs nicht abschalten sollen. Logisch! Klicken Sie auf Ja, beginnt der Installationsvorgang – anfangs mit einer Prozentanzeige, anschliessend mit einem herunterzählenden Timer zeigt der Browser an, dass das Synology-Update im Gange ist.
Sobald der Vorgang abgeschlossen ist, erscheint wieder das Login-Fenster. Nach dem Login wird Ihnen ein roter Punkt oben rechts in der Sprechblase auffallen. In diesem Benachrichtigungs-Center informiert Sie das Gerät über das soeben ausgeführte Update und über ausstehende Aktualisierungen von Synology-Apps auf dem Gerät. Klicken Sie bei dieser Gelegenheit auf den Link zum Paket-Zentrum und installieren Sie die Updates für die Apps.
4. Teil: „Wo lohnt es sich (Fortsetzung)?“

Wo lohnt es sich (Fortsetzung)?

Router und Netzwerkkameras

Bei Routern und IP-Cams erfolgt der Zugang zum Firmware-Update ebenfalls in den meisten Fällen via Webbrowser. Nach dem Ein­loggen mit Ihren Admin-Daten finden Sie in einem Bereich wie System, Verwaltung oder Administration auch einen Punkt für die Updates. Meistens treffen Sie hier auf eine Funktion für die direkte Update-Suche. Sollte dies – wie bei unserem Asus-Router – nicht mehr klappen, Bild 7, besuchen Sie die Herstellerwebseite.
  • Bild 7: Dieser Asus-Router will sich nicht mehr direkt mit der Update-Suche befassen. Aber via Asus-Webseite gab es durchaus noch ein Firmware-Update für das schon ältere Gerät
    Quelle:
    PCtipp.ch
Ein Firmware-Update geht bei solchen Geräten oft auch, indem Sie jenes beim Hersteller separat herunterladen. Anschlies­send besuchen Sie den Update-Bereich in der Bedienoberfläche und benutzen eine Schaltfläche wie Datei auswählen und Hochladen. Meist ist anschliessend noch ein Klick auf Aktualisieren oder Jetzt installieren fällig – und ein paar Minuten Geduld. Es kann gerade bei Routern und Netzwerkkameras nicht schaden, wenn Sie vor dem Update nach einer Option suchen, um die Konfiguration zu sichern.

Drucker, Scanner, MFGs

Bei lokal (also via USB) betriebenen Druckern, Scannern und Multifunktionsgeräten ist nur selten ein Firmware-Update nötig. Sollte das Gerät jedoch eine Macke haben, prüfen Sie auf der Herstellerwebseite, ob und wie das Gerät von einem Firmware-Update profitieren kann.
Wichtiger ist es, wenn es sich um Netzwerkgeräte handelt. Sobald LAN oder WLAN im Spiel ist, dürfte das eine oder andere Firmware-Update der Gerätesicherheit dienen. Hier verhält sich zum Beispiel Brother sehr benutzerfreundlich. Die Geräte (hier der Farblaser der Autorin) zeigen im Display an, wenn ein Update gefunden wurde, und er­lauben direkt im Display dessen Installation. Einfacher geht es fast nicht, Bild 8.
  • Bild 8: Oh, hat Brother eine neue Firmware gefunden? Einmal antippen und installieren
    Quelle:
    PCtipp.ch

Grafikkarten

  • Bild 9: Firmware-Updates sind auch bei Grafikkarten ein Thema
    Quelle:
    PCtipp.ch
Bei Grafikkarten denken nur die wenigsten an Firmware-Updates. Viele der im PC und Notebook eingebauten Bildberechner tun ihren Job ohne Firmware-Zustupf. Dennoch lohnt es sich, den Stand der Dinge bei der eigenen Grafikkarte anzuschauen. Besonders wenn bei der Inbetriebnahme der Karte oder eines daran angestöpselten neuen Monitors Probleme auftreten. So hatten zum Beispiel Nvidias GeForce-Grafikkarten aus den 10er-, 700er- und 900er-Serien Probleme mit dem DisplayPort 1.3 und 1.4. Ein Firmware-Update soll dies beheben, Bild 9.

Foto- und Videokameras

Je teurer eine Kamera, desto besser und intensiver dürfte die Firmware-Pflege sein. Nebst Bugfixes gibt es bei diesen sehr oft auch neue Funktionen, verbesserte RAW-Dateiunterstützung oder den Support neuer Objektive. Es empfiehlt sich daher sehr, nach dem Kauf und danach etwa halbjährlich auf der Webseite des Kameraherstellers nach neuster Soft- respektive Firmware für die Kamera zu suchen. Befolgen Sie immer die Anleitung des Herstellers.
Folgendes passt beispielsweise für die Nikon Z 7, verläuft aber auch bei anderen Kameras ähnlich: Sie laden die passende Firmware beim Hersteller herunter und entpacken diese auf eine mit der Kamera kompatible Speicherkarte. Setzen Sie diese in der Kamera ein und rufen Sie im Kamera-Bedienfeld einen Punkt wie System/Firmware-Version auf. Nun sollte eine Installation angeboten werden.

Smartphones

  • Bild 10: Handys aktualisieren sich selbst
    Quelle:
    PCtipp.ch
Die meisten neueren Smartphones prüfen regelmässig, ob System-Updates vorhanden sind, Bild 10. Taucht eine entsprechende Meldung auf, tippen Sie auf etwas wie Jetzt installieren. Wollen Sie manuell nach Updates suchen, tippen Sie bei Android-Geräten in der Einstellungen-App auf System/Erweitert/Systemupdate/Auf Updates überprüfen oder ähnlich. Bei iPhones und anderen Apple-iOS-Geräten geht es fast gleich wie bei Android: Einstellungen/Allgemein/Softwareupdate.

Solid State Drives

Die kleinen Turbospeicher in den neueren PCs und Notebooks verfügen ebenfalls über eine Firmware. Meistens ist ein Update nicht nötig. Und wenn, prüfen und installieren Sie jenes mit dem herstellereigenen Werkzeug.
Bei Samsung-SSDs ist das der «Samsung Magician», bei Intel die «Intel Solid-State Drive Toolbox» und bei Western Digital das «Western Digital Dashboard».
Klicken Sie unter Windows 10 auf Start, tippen Sie Datenträgerverwaltung ein und öffnen Sie Festplattenpartitionen erstellen und formatieren. Im oberen Teil sehen Sie die einzelnen Partitionen, im unteren Teil mit Datenträger 0, Datenträger 1 etc. die physischen Laufwerke. Klicken Sie mit rechts zum Beispiel auf Datenträger 1 und wählen Sie die Eigenschaften. Dort steht im Reiter Allgemein, wie Festplatte oder SSD genau heissen. Suchen Sie beim Hersteller nach Informationen betreffend Firmware.

Gaming, Multimedia, Eingabegeräte

Die herkömmliche verkabelte Büro-Maus oder -Tastatur ist meistens ein relativ «dummes» Gerät ohne Firmware-Update-Option. Anders sieht es bei Funkmäusen und ausgeklügeltem Gaming-Zubehör aus. Diese Geräte verfügen über viele Funktionen, die über eine Firmware gesteuert werden. Daher sind auch bei diesen gelegentliche Firmware-Updates keine Überraschung. Sobald Funk im Spiel ist, kann ein Firmware-Update Sicherheitslücken schliessen wie zum Beispiel vor rund zwei Jahren die gravierende Lücke in Logitechs Unifying-Empfängern (siehe dazu den Artikel unter folgendem Link).
  • Bild 11: Logitech verweist für den G560-Lautsprecher auf ein Firmware-Update
    Quelle:
    PCtipp.ch
Bei Gamecontrollern oder Steuerrädern für Rennspiele gehören Firmware-Updates schon fast zum Gaming-Alltag. Nicht zuletzt sind Headsets und Lautsprecher dankbare Empfänger von Firmware-Updates, Bild 11.

Und vieles mehr

Blu-ray-Player, Fernseher, IP-Telefone, Modems, Netzwerkkarten, Range Extender, Access Points und E-Book-Reader – alle diese weiteren Gerätekategorien verwenden eine eigene Soft- bzw. Firmware, die vielleicht ein Update brauchen könnte.
5. Teil: „Worauf achten?“

Worauf achten?

So unterschiedlich alle Geräte sind, die eine updatefähige Firmware verwenden, so sehr ähneln sich aber die abschliessenden Tipps, die für alle gelten. Beachten Sie diese unbedingt vor einem Firmware-Update.

Das Wichtigste zuerst

Updaten Sie bei der Firmware nicht einfach drauflos! Wenn dabei etwas schiefgeht, kann das Gerät komplett und dauerhaft seinen Dienst versagen. Im Computerjargon sagt man in solchen Fällen, das Gerät sei «bricked» (von «the brick», Ziegelstein), sprich: in einen nutzlosen Ziegelstein verwandelt. Das kann passieren, wenn während des Firmware-Updates ein Stromausfall auftritt. Oder wenn Sie eine falsche Firmware-Version zu installieren versuchen. Moderne Firmware-Installer prüfen zwar erst, ob die Firmware für das Gerät geeignet ist. Aber zu 100 Prozent darauf verlassen sollten Sie sich nicht. Auch ein übereifriger Virenscanner könnte dazu führen, dass ein Firmware-Update abbricht. Nicht zuletzt werden nach manchen BIOS- oder sonstigen Firmware-Updates Standard- oder Werks­einstellungen vom Hersteller angewendet. So könnte es passieren, dass ein PC nach einem BIOS-Update Ihre Systemfestplatte nicht sofort findet. Die müssten Sie ihm via BIOS- bzw. UEFI-Besuch wieder zeigen.

Für exakt dieses Gerät

Manche Geräte desselben Herstellers ähneln sich vom Namen her. Suchen Sie im Download- oder Support-Bereich der Herstellerwebseite nach dem genauen Gerätetyp. Im Idealfall können Sie auf seiner Webseite sogar die Seriennummer eintippen.

Infos prüfen

Vergleichen Sie die installierte Firmware-Version mit der Angabe auf der Hersteller-Downloadseite. Lesen Sie auch «Release Notes» oder ähnliche Informationen, die allenfalls als Textdatei mit dem Firmware-Update mitkommen. Darin steht, für welche Geräte es geeignet ist und welche Probleme angegangen werden.

Einstellungen sichern

Wenn immer möglich, sichern oder dokumentieren Sie zuvor die Einstellungen oder die Konfiguration. Dies ist besonders bei BIOS-Updates von PCs und Notebooks hilfreich (alles per Smartphone knipsen) und bei Firmware-Updates von Routern und Netzwerkkameras sehr empfohlen.

Anleitung beachten

Halten Sie sich an die Update-Anleitung des Herstellers. Er hat das ausprobiert und Erfahrungen gesammelt.

Plan B prüfen

Googeln Sie auch einmal nach Begriffen wie Firmware Update Gerätename failed. So finden Sie mit etwas Glück schon vor einem heiklen Update heraus, ob andere es vergeblich versucht haben und ob diese ein gescheitertes Update beheben konnten.

Störfaktoren abschalten

Solange ein Firmware-Update läuft, soll kei-ne andere Anwendung dazwischenfunken. Schliessen Sie alle anderen Programme. Auch jene unten rechts im Infobereich, die nichts mit dem Firmware-Update zu tun haben, etwa verschiedene Messenger oder Cloud-Speicher-Apps wie OneDrive. Das klappt oft, indem Sie mit rechts aufs Icon klicken und etwas wie Schliessen oder Beenden wählen. Falls auch Ihr Virenscanner eine solche Option anbietet, nutzen Sie diese.

Strom und Geduld

Ein Stromausfall mitten im Firmware- oder gar BIOS-Update kann das Gerät «bricken». Bei Notebooks und Smartphones sorgen Sie am besten für einen vollen Akku und hängen es während des Updates ans Ladekabel.
Bei allen anderen Geräten prüfen Sie vorher den festen Sitz des Stromkabels. Bei Firmware-Updates via USB-Kabel oder über Netzwerkkabel stellen Sie sicher, dass auch jene Kabel fest eingesteckt sind.
Manchmal braucht es auch etwas Geduld. Wenn der Bildschirm beim Aufstarten etwas länger schwarz bleibt, geben Sie dem Gerät noch ein paar Minuten.

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