22.03.2019
Oft unzureichender Schutz
Jeder fünfte PC von Cyberkriminellen bedroht
Autor: Alexandra Lindner



fizkes / shutterstock.com
Etwa 20 Prozent der PC-Nutzer laufen Gefahr, Opfer von Cyberkriminellen zu werden. Privatanwender sind grundsätzlich stärker gefährdet als Business-Nutzer. Im professionellen Umfeld sind die Angriffe jedoch spezifischer und zielgerichteter und damit gefährlicher.
Windows 7 und 8 als auch mit Windows 10 untersucht.
Jeder fünfte Anwender ist ein potenzielles Opfer von Cyberkriminellen. Das will nun Avast mit seinem Global PC Risk Report herausgefunden haben. Die Experten haben dabei sowohl Geräte mit Die Experten haben bei ihrer Untersuchung zwischen zwei Risikoarten unterschieden. Einerseits betrachtet wurde die allgemeine Bedrohung, andererseits die sogenannten Advanced Threads. Gemeint sind damit komplexe Bedrohungen, die bisher meist noch unbekannt sind und etwa individuell zusammengestellte Packer und schwere Anti-Emulationsfunktionen integriert haben.
Allgemeiner Konsens der Studie ist, dass Privatanwender ein viel weniger ausgereiftes Sicherheitsbewusstsein an den Tag legen als das in Unternehmen der Fall ist. Firmen versehen ihre IT meist mit restriktiven Regeln und Richtlinien, um sich vor Cyberangriffen zu schützen. Demnach ist das Risiko, Opfer einer Cyber-Attacke zu werden, für Privatanwender etwa doppelt so groß wie für Business-Nutzer.
Avast hat unter anderem auch untersucht, welches Betriebssystem am meisten gefährdet ist. Windows 10 läuft inzwischen auf rund 40 Prozent aller Geräte weltweit. Entsprechend hoch ist hier die Gefahr. Am wenigsten Angriffe wurden hingegen für Windows Vista verzeichnet, was mit der geringen Verbreitung zusammenhängen dürfte.
Interessant ist aber, dass Systeme mit Windows 10 besonders häufig Advanced Threads ausgesetzt sind. Die Gefahr davon betroffen zu sein liegt bei 6,4 Prozent. Für Vista liegt das Risiko, Opfer einer Advanced-Thread-Attacke zu werden bei gerade einmal 1,6 Prozent.
Deutschland weltweit auf Platz 12
Positiv ist allerdings das Ergebnis für die Bedrohungslage in Deutschland. Im globalen Vergleich landet die Bundesrepublik auf Platz zwölf (von insgesamt 158 untersuchten Ländern). Auf dem Treppchen landeten die USA (Platz 3), die Niederlande (Platz 2) und der Spitzenreiter Finnland. Am unsichersten gelten die Systeme von Anwendern aus Afghanistan, Iran und China.
Bei genauerer Betrachtung der einzelnen Bundesländer fällt auf, dass Privatgeräte in Hessen dem größten Risiko ausgesetzt sind. Die Angriffsrate auf Hessen lag bei 16,5 Prozent. Am sichersten hingegen ist Bayern mit 14 Prozent der Angriffe.
Im Business-Bereich hingegen gestaltet sich dies etwas anders. Hier sind Nutzer in Niedersachsen zu 16,75 Prozent von allgemeinen Attacken bedroht. Das Risiko, in Niedersachsen Opfer von Advanced Threads zu werden, steht bei 10,71 Prozent. Allgemein am sichersten ist Mecklenburg-Vorpommern (7,32 Prozent und Advanced Threads 1,30 Prozent).
Als Basis für die Studie nutzte Avast die Daten aus seiner Threat Detection Database. Berücksichtigt wurden dabei die Ergebnisse aus insgesamt 158 Ländern. Die Daten wurden allesamt zwischen dem 11. August und dem 9. September 2018 erhoben.
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