Digitalisierung
11.07.2019
Digitalkonzerne müssen zahlen

Französischer Senat stimmt nationaler Digitalsteuer zu

Autor:
Fläche von Frankreich vor EuroFläche von Frankreich vor EuroFläche von Frankreich vor Euro
Stephen Finn / shutterstock.com
In Frankreich hat die nationale Digitalsteuer die nächste Hürde genommen. Nun hat auch der Senat dem Gesetzesentwurf zugestimmt. Die USA hat bereits eine Untersuchung der Sachlage angekündigt und erwägt, spezielle Zölle gegen Frankreich zu erheben.
Der französische Senat hat der Einführung einer nationalen Digitalsteuer zugestimmt. Die Kammer votierte am Donnerstag in Paris für das Gesetzesvorhaben. Die Steuer zielt auf international tätige Internet-Unternehmen wie Google, Amazon, Facebook und Apple ab. Sie sollen drei Prozent Steuern unter anderem auf online erzielte Werbeerlöse zahlen.
Betroffen sind demzufolge Konzerne, die mit ihren digitalen Aktivitäten einen weltweiten Jahresumsatz von mindestens 750 Millionen Euro und in Frankreich von mehr als 25 Millionen Euro erzielen.
Die US-Regierung hatte zuvor bereits mögliche Gegenmaßnahmen angekündigt. Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer teilte am Mittwoch (Ortszeit) in Washington mit, er habe auf Anweisung von Präsident Donald Trump eine Untersuchung dazu eingeleitet, welche Auswirkungen die Digitalsteuer auf den US-Handel haben würde. Je nach Ergebnis könnte diese Untersuchung womöglich zu Zöllen oder anderen Handelsrestriktionen gegenüber Frankreich führen.
Washington hält die geplante französische Steuer für diskriminierend gegenüber multinationalen Firmen mit Sitz in den USA. Lighthizer sagte, die USA seien sehr besorgt, dass eine solche Abgabe auf unfaire Weise amerikanische Unternehmen treffen würde.

mehr zum Thema