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29.07.2020
Webdienste
1. Teil: „Filesharing-Dienste im Überblick“

Filesharing-Dienste im Überblick

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PublicDomainPictures / Pixabay
Direkt per E-Mail lassen sich meist nur Anhänge mit relativ geringem Datenvolumen versenden. Wer mehr verschicken möchte, kann alternativ auf einen sogenannten Filesharing-Dienst zurückgreifen. com! professional stellt einige davon vor:
Kaum ein Internetprovider erlaubt Mailanhänge, die eine Größe von 30 MByte überschreiten. Und große Files erst auf einen USB-Stick oder einen DVD-Rohling zu packen und dem Empfänger per Post zuzustellen, ist nicht nur teuer, sondern auch unpraktisch, weil langsam. Abhilfe versprechen hier zahlreiche Filesharing-Dienste. Darüber lassen sich deutlich umfangreichere Dateien per Link an einen anderen Empfänger senden.

Der Klassiker: WeTransfer

Der vermutlich bekannteste Filesharing-Dienst ist WeTransfer. Damit lassen sich zu 2 GByte große Daten versenden. Eine Registrierung ist nicht möglich, wenngleich der Nutzer bei der Verwendung mehrfach dazu aufgefordert wird. Grundsätzlich ist der Dienst jedoch kostenlos, aber: Nur wer die kostenpflichtige Pro-Version (130 USD/Jahr) wählt, kann Links mit einem Passwort schützen und die Gültigkeitsdauer individuell anpassen!
Um Daten zu senden wird auf der Webseite auf Dateien hinzufügen geklickt und eine E-Mail-Adresse (bis zu drei Adressen sind möglich) sowie die eigene E-Mail-Adresse eingegeben. Im Anschluss lassen sich die Dateien direkt per E-Mail verschicken. Alternativ besteht zudem die Möglichkeit, den angezeigten Link zu kopieren und diesen weiterzuschicken.
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In unserer kurzen Übersicht zu Filesharing-Webdiensten zeigen wir, welche Dienste passwortgeschützte Download-Links und eine Gültigkeitsbeschränkung erlauben. Drei Anbieter stammen aus der Schweiz.

Tresorit Send, Swiss Transfer und myCloud Transfer

Eine Alternative zu WeTransfer kommt vom Schweizer Cloud-Anbieter Tresorit. Das Filehosting-Unternehmen bietet einen ebenfalls kostenlosen Dienst namens Tresorit Send zum Teilen großer Dateien (bis zu 5 GByte) an. Laut Anbieter werden die Daten Ende zu Ende verschlüsselt. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Zum Hochladen der Daten klickt der Nutzer in der linken Spalte auf das Plus-Symbol und kann sodann die gewünschten Dateien auswählen. Auch hier wird im Anschluss die Eingabe einer E-Mail-Adresse gefordert. Auf Wunsch lässt sich der Link per Passwort schützen. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass der Absender bei Öffnungsversuchen eine Benachrichtigung erhält, Öffnungsbeschränkungen oder Zugriffsprotokolle aktiviert oder eine E-Mail-Verifizierung anfordern kann.
Um den Sendevorgan abzuschließen, wird auf Sicheren Link erstellen geklickt. Dieser Link kann entweder direkt versendet, oder manuell in eine E-Mail kopiert werden.
Wer im Besitz des Links ist, kann auf die Datei(en) im Zeitraum von sieben Tagen oder maximal zehnmal darauf zugreifen.

Swiss Transfer

Ebenfalls aus dem eidgenössischen Nachbarland stammt Swiss Transfer des Webhosting-Anbieters Infomaniak. Mit diesem Dienst, der im Februar 2019 an den Start ging, kann man mittlerweile sogar bis zu 50 GByte kostenlos verschicken. Eine Anmeldung ist ebenfalls nicht nötig.
Die Daten können per E-Mail, Slack oder Link geteilt werden und es sind 500 Übertragungen pro Tag möglich. Zudem lässt sich bei Bedarf ein Kennwort setzen. Auch die Anzahl der Downloads und den Ablauf der Dateien können individuell angepasst werden. Die maximale Aufbewahrungszeit der Daten beträgt 30 Tage.

myCloud Transfer von Swisscom

Swisscoms Dropbox-Konkurrent myCloud erhielt 2016 einen Filesharing-Dienst. myCloud Transfer ist kostenlos; gewährt den Upload von bis zu 5 GByte große Dateien. Links sind bis zu 10 Tage gültig; Dateien können bis zu zehnmal heruntergeladen werden. Es ist keine Registrierung nötig, man muss auch kein Swisscom-Kunde sein (außer man möchte dauerhaft Dateien teilen).

Droppy.ch

Ferner gibt es da noch droppy.ch, ein kleines, auf Spenden angewiesenes Dateisharing-Portal. Dahinter steht ein in der Schweiz ansässiges Team.
Gratis-Kunden haben neu 10 GByte respektive 50 Dateien pro Transfer zur Verfügung. Die Datei(en) können entweder via E-Mail oder Link verschickt werden; die Daten sind fünf Tage verfügbar. Nur wer ein +-Paket erhält die Passwortschutz-Option oder kann das Design individualisieren.
2. Teil: „Firefox Send, Dropbox und File Dropper“

Firefox Send, Dropbox und File Dropper

Mit Firefox Send können Dateien über einen Download-Link geteilt werden. Es ist möglich, diesen via Passwort zu schützen. Der Dienst lässt sich als Web-App nutzen und außerdem ist eine Android-App (Beta) verfügbar. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, wenn die Datei eine Größe von 1 GByte nicht überschreitet. Ist der Inhalt größer, fordert Firefox Send eine Registrierung. Damit lassen sich dann bis zu 2,5 GByte verschicken.
Wie bei Swiss Transfer kann definiert werden, wie häufig Dateien über den Link heruntergeladen werden darf, sowie auswählen, wie lange dieser gültig sein soll. Grundsätzlich verfällt der Download-Link bei Firefox Send automatisch.
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In unserer kurzen Übersicht zu Filesharing-Webdiensten zeigen wir, welche Dienste passwortgeschützte Download-Links und eine Gültigkeitsbeschränkung erlauben. Drei Anbieter stammen aus der Schweiz.
Mozilla lancierte seinen Ende zu Ende verschlüsselten Filesharing-Dienst Send als finale Version im März.
ABER: Firefox Send ist temporär nicht verfügbar. Nach knapp anderthalb Jahren wurde der Dienst bei Hackern immer beliebter. Seit Juli 2020 sind darum sämtliche Firefox-Send-Links nicht mehr verfügbar. Auf Nachfrage bei Mozilla heißt es, man arbeite "intensiv" an der Verbesserung und sei "zuversichtlich, den Dienst bald wieder zur Verfügung stellen zu können". Nutzer können sich über diese Webseite auf dem Laufenden halten.

Dropbox

Mittlerweile gibt es auch Dropbox Transfer. Damit können bis zu 100 GByte an Daten verschickt werden. Ein Dropbox-Konto benötigen die Empfänger dazu nicht. Es kann entweder ein Link erstellt oder die Dateien per E-Mail verschickt werden. Schutz mittels Passwort und Anpassung des Ablaufdatums ist nur mit dem kostenpflichtigen Pro-Konto möglich. Wer möchte, kann das Design personalisieren. Der Dienst ist mit Dropbox Basic bis 100 GByte kostenlos.
Auch mit Dropbox können Sie Dateien teilen. Nutzer müssen sich registrieren. Man erstellt einen freigegebenen Ordner oder gibt einen bestehenden frei. Sie können einen Link zu einer beliebigen Datei in Ihrer Dropbox erstellen und diesen dann via E-Mail, Chat- oder Textnachricht teilen. Die Empfänger brauchen laut Webseite kein Dropbox-Konto. Um einen Ordner freizugeben, bewegen Sie im Webbrowser die Maus über Nur ich, um ihn zu teilen. Alternativ klicken Sie rechts davon auf das Drei-Punkte-Symbol, um mehr Optionen zu sehen (z.B. via Dropbox Transfer schicken).
Wenn Sie ein kostenloses Dropbox-Basic-Konto haben, stehen Ihnen maximal 2 GByte Speicherplatz zur Verfügung. Sie können einen Ordner entweder via E-Mail verschicken oder einen Link erstellen. Über die Linkeinstellungen kann man Weiteres definieren.
Bei der kostenlosen Variante funktioniert allerdings die Gültigkeitsdauer nicht. Ebenso kann man nicht verhindern, dass ein Linkzugriff das automatische Herunterladen startet. Ein Passwort zu setzen, ist nicht möglich. Hingegen können laut Webseite alle, die eine Datei über den Link betrachten, kommentieren.

File Dropper sowie Tipps zum Schluss

File Dropper funktioniert um einiges simpler als Dropbox: Sie laden Dateien hoch und verschicken einen Link. Fertig. Der Dienst ist kostenlos, man muss sich nicht registrieren. Maximal können Sie bis zu 5 GByte verschicken. Die kostenlose Version bietet aber keine weiteren Einstellungsmöglichkeiten.
Falls Sie das möchten: Nebst einem Link wird gleich noch der Embed-Code angezeigt, um diesen auf Ihrer Webseite einzubinden.

Tipps zum Schluss

Wer noch Zip-Archive erstellt, um mehrere Bilder auf einmal verschicken zu können, findet hier eine Anleitung (Stand 2018) fürs Gratisprogramm 7-Zip.

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