28.11.2019
Über 124.000 offene Stellen
Fachkräftemangel in der IT erreicht dramatische Ausmaße
Autor: Alexandra Lindner
New Design Illustrations / shutterstock.com
Immer mehr Stellen für IT-Fachkräfte bleiben offen. In den vergangenen zwei Jahren hat sich die Zahl der unbesetzten Arbeitsplätze mehr als verdoppelt. Die voranschreitende Digitalisierung erhöht den Bedarf an ITlern auch abseits der Branche.
Der Bedarf an gut ausgebildetem Fachpersonal hat sich bereits seit Jahren dramatisch erhöht. Im Jahr 2017 suchten deutsche Unternehmen nach rund 55.000 Profis. Bereits ein Jahr später bleiben 82.000 IT-Jobs offen. In diesem Jahr sind nun schon weit über 100.000 Stellen unbesetzt.
Die Suche nach geeigneten Bewerbern gestaltet sich zudem relativ schwierig. Arbeitsplätze für ITler bleiben laut dem Bitkom durchschnittlich sechs Monate unbesetzt. "Jede unbesetzte IT-Stelle kostet Umsatz, belastet die Innovationsfähigkeit der Unternehmen und bremst die nötige digitale Transformation", so der Bitkom-Präsident Achim Berg.
Nicht nur IT-Branche betroffen
Betroffen ist laut Berg längst nicht mehr nur die IT-Branche. Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung benötigen auch alle anderen Wirtschaftszweige, die Verwaltungen und Behörden sowie die Wissenschaft IT-Fachkräfte.
Die Schwierigkeiten bei der Neubesetzung der Stellen sind vielfältig. Annähernd drei Viertel (72 Prozent) der Unternehmen beklagen sich über die zu hohen Gehaltsforderungen der Bewerber. Weitere 52 Prozent der Arbeitgeber sind zudem der Meinung, die von den Anwärtern erwünschte Bezahlung steht dafür nicht ausreichenden Qualifikationen gegenüber.
Grundsätzlich sind aber eher die Bewerber im Vorteil. Je höher die Qualifikation ist, desto mehr Gehalt kann der Betreffende ITler fordern. Besonders gut ausgebildete Fachkräfte können sich meist zwischen mehreren Jobangeboten frei entscheiden.
Um auf lange Sicht dem Mangel an IT-Fachkräften entgegenzuwirken, appelliert der Bitkom - nicht zum ersten Mal - an die Bildungspolitik. Studienplätze im Bereich Informatik müssen verstärkt angeboten und attraktiver gestaltet werden. Interessant sei außerdem die Idee sogenannte Nanodegrees oder Mikozertifikate für angeeignetes Wissen in speziellen Teilbereichen wie etwa der Blockchain und dergleichen auszustellen.
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