28.09.2020
Gremium
Expertenkommission sieht „Künstliche Intelligenz“ positiv
Autor: dpa
Jirsak/Shutterstock
Die Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) wirft viele Fragen auf. Eine Enquete-Kommission zur Untersuchung der Chancen und Risiken gibt nun eine Einschätzung.
Eine Expertenkommission aus Bundestagspolitikern und Sachverständigen sieht nach zweijähriger Beschäftigung mit dem Thema "Künstliche Intelligenz" viele Vorteile. Die Enquete-Kommission habe auch durch die externen Sachverständigen einen recht positiven Blick, ohne die Risiken auszublenden, sagte die Vorsitzende Daniela Kolbe (SPD) der Deutschen Presse-Agentur.
Die Kommission zur Untersuchung der Chancen und Risiken "Künstlicher Intelligenz" (KI) gibt es seit September 2018. Dem Gremium gehören 19 Abgeordnete und 19 Sachverständige an. Enquete-Kommissionen werden zur Vorbereitung von Entscheidungen über große gesellschaftliche Themen eingesetzt. Sie sollen dem Bundestag Empfehlungen vorlegen.
"Was wir anstreben, ist eine menschenzentrierte KI", sagte Kolbe. "Diese Technologie wird vieles in Wirtschaft und Gesellschaft verändern. Wir halten diese Veränderungen aber für gestaltbar." Vorteile könnten sein, dass Arbeit weniger belastend und monoton werde sowie Krankheiten schneller erkannt und behandelt werden könnten. Außerdem könnten Verwaltungen effizienter und bürgernäher sowie Mobilität sicherer werden. "Die Aufzählung ließe sich lange fortsetzen."
Zu möglichen Nachteilen sagte Kolbe, Künstliche Intelligenz sei kein deutsches Thema. "Eine Herausforderung wird sein, dass sich nicht KI-Systeme, denen andere Wertvorstellungen zugrunde liegen, weltweit durchsetzen und einzelne wenige Konzerne davon profitieren." Für gesellschaftliches Vertrauen müssten Entscheidungen und der Einsatz von KI-Systemen transparent und nachvollziehbar sein.
Künstliche Intelligenz ist schon heute in vielen Bereichen zu finden: Beispiele sind autonom fahrende oder selbst parkende Autos, Sprachassistenten und lernfähige Maschinen - aber auch Kaufvorschläge im Online-Shop oder Playlisten in Streamingdiensten, die auf Basis vorherigen Konsumverhaltens von Maschinen errechnet werden.
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