16.02.2021
VC-Finanzierung
EU-B2B-Start-ups sind effizienter als amerikanische
Autor: Frank Kemper
Dotshock / shutterstock.com
Seit 2015 hat sich die Zahl der US-amerikanischen Risikokapitalgeber in B2B-Start-ups aus der EU um fast 200 Prozent erhöht. Die amerikanischen Geldgeber schätzen an den europäischen Jungunternehmen vor allem ihre hohe Effizienz.
Die europäische Start-up-Szene holt in Sachen Risikokapital gegenüber ihren US-amerikanischen Wetttbewerbern auf. Dies gilt vor allem für Start-ups aus dem B2B-Umfeld. Das hat eine Analyse der Unternehmensberatung McKinsey ergeben.
Ein besonderer Vorteil der Investitionsobjekte aus der EU sei das günstige Verhältnis zwischen Investitionssumme und Umsatz. So erzielten B2B-Start-ups aus Europa im Schnitt pro investierten Dollar 2,4mal so viel Umsatz wie ihre US-Wettbewerber - und das bei deutlich geringeren Investitionssummen.
Diese Entwicklung ist an der VC-Szene nicht vorbeigegangen: In den letzten fünf Jahren nahm die Zahl der US-amerikanischen Venture Capitalists bei europäischen B2B-Start-ups um 194 Prozent zu, die Zahl der Investitionsrunden hat sich ebenfalls verdoppelt.
Mehr Serientäter
Ein wichtiger Indikator für die Attraktivität der EU-Start-up-Szene ist auch die Zahl der Serientäter: 8,3 Prozent der B2B-Gründer in der EU haben von 2010 bis 2020 mindestens ein weiteres Unternehmen gegründet. Dies liegt zwar immer noch ein wenig hinter den USA (11,5 Prozent) zurück - der Abstand hat sich aber verringert.
Für Karel Dörner, Seniorpartner bei McKinsey in München gibt es Gründe für diesen Wachstumsschub: "Europa verfügt über hervorragenden Bildungs- und Forschungseinrichtungen, hohe Industrie-Expertise und eine wachsende Anzahl von Seriengründern. Ihre tiefgreifende Erfahrung bringen sie in neue Gründungen ein und geben ihr Wissen zum Beispiel durch Mentoring weiter."
Dennoch: Auch wenn die EU-Start-ups attraktiver werden, hat die europäische Szene noch einen weiten Weg zu gehen, bis sie zu den US-Platzhirschen aufschließt. So ergab die McKinsey-Analsye, dass EU-Start-ups im Schnitt nur 1,9 Finanzierungsrunden erhalten, in den USA sind es 2,5. Nur 27 Prozent aller europäischen B2B-Start-ups schaffen es über die Seeding-Phase hinaus - in Deutschland sind es immerhin 35 Prozent. Und in den USA wird erheblich mehr Geld investiert, die durchschnittliche Investment-Summe ist im Schnitt 2,4mal so hoch wie in der EU.
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