Test
18.03.2019
Portable Geräte für Profis
1. Teil: „Enterprise-Tablets im Vergleich“

Enterprise-Tablets im Vergleich

Bild: Shutterstock / kurhan
Der Tablet-Vergleichstest stellt Top-Geräte auf den Prüfstand, die unterschiedliche Einsatzgebiete bedienen. Miteinander verglichen werden diesmal sechs Modelle von verschiedenen Herstellern.
Business-Tablets sind leicht und handlich, rechnen teils so schnell wie High-End-Notebooks und machen als Info- und Kommunikationszentrale auf Geschäftsreisen eine genauso gute Figur wie als Schreibwerkzeug im Büro. Wie gut sie unterschiedlichste Einsatzgebiete bedienen, zeigt auch der Vergleichstest von sechs Geräten für Android, iOS und Windows. Mit der höchsten Punktzahl aus den vier Wertungskategorien Ausstattung, Bedienung, Leistung und Mobilität wurde das 11 Zoll große Apple iPad Pro Testsieger, während das Samsung Galaxy Tab S4 die Auszeichnung „Preistipp“ erhielt.

Persönliche Testsieger

Das Traum-Tablet muss aber weder zwingend von Apple noch von Samsung kommen, denn der Einsatzweck bestimmt letztlich über den persönlichen Favoriten. So finden etwa Außendienstmitarbeiter mit dem Wortmann Terra Pad 1085 Industry ihr Wunsch-Tablet, wenn sie ein besonders robustes Gerät suchen, das Schmutz, Staub und sogar Wasser widersteht.
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Der Tablet-Vergleichstest stellt Top-Geräte auf den Prüfstand, die unterschiedliche Einsatzgebiete bedienen. Das Wortmann-Gerät eignet sich vor allem für Außendienstler, wer hingegen lieber ein Convertible möchte, ist mit Apple oder Samsung besser beraten.
Zudem können weder Apple noch Samsung mit dem Acer Switch 7 Black Edition oder dem Lenovo ThinkPad X1 Tablet konkurrieren, wenn es darum geht, ein Notebook oder Convertible zu ersetzen. Und von den beiden Android-Tablets im Test stellt Huawei mit dem MediaPad M5 Pro dasjenige, das auch über LTE-Funk nach außen kommuniziert.

Gesamtsieger: Apple iPad Pro

Für Bild- und Videobearbeitung geeignete Tablets müssen ein kontrastreiches, gleichmäßig ausgeleuchtetes Display mitbringen, das Farben und Graustufen möglichst realitätsnah darstellt. Windows-Geräte haben hier einen Hausvorteil, weil man sie über die Systemeinstellungen mit Farbprofilen versorgen kann, die werksseitig nicht ideal eingestellte Display-Parameter geraderücken. Android- und iOS-Tablets fehlt diese Korrektur-Chance, weshalb man hier keine andere Wahl hat als den Kalibrierungskünsten des Herstellers zu vertrauen. Ihre Darstellung reicht für den Alltagseinsatz meist völlig aus, ist für Profi-Ansprüche aber doch oft zu ungenau.
Eine seltene und damit sehr lobenswerte Ausnahme ist das Apple iPad Pro. Farbprofile kennt es zwar ebenso wenig wie die Android-Tablets von Huawei und Samsung. Dafür sind seine Bildparameter schon so gut vorkonfiguriert, dass auch Bildbearbeitungs-Experten nichts zu bemängeln haben. Für Designer und Grafiker ist der optionale druckempfindliche Eingabestift ebenfalls fast schon ein Pflichtkauf, weil das iPad Pro damit zum präzisen Zeichenbrett wird.
Tabelle:

2. Teil: „Mobilitäts-Sieger“

Mobilitäts-Sieger

Steht Mobilität an erster Stelle, führt der Weg direkt zu den Android- und iOS-Geräten. Weil sie anders als Windows-Tablets für gewöhnlich stromsparende Komponenten einsetzen, haben sie meist deutlich längere Laufzeiten. Unser Vergleichstest bestätigte dieses Mobilitätsge­fälle: Vorneweg sprinteten das Apple iPad Pro, das Huawei MediaPad M5 Pro und das Samsung Galaxy Tab S4 mit Laufzeiten von mindestens zwölfeinhalb Stunden. Dagegen kamen die Windows-Tablets von Acer, Lenovo und Wortmann gemittelt auf weniger als sechs Stunden. Das spielt keine große Rolle, wenn das Ta­blet nur für kurze Einsätze aktiviert wird oder im Büro die meiste Zeit an der Steckdose hängt.
Sieht man von einigen Exoten wie dem iPad Pro in der nicht von uns getesteten 12,9-Zoll-Variante ab, sind Android- und iOS-Ta­blets normalerweise nicht größer als 11 Zoll, was sie schon Office-tauglich macht. Wiegen die Tablets dann wie die Geräte von Apple, Huawei und Samsung nur etwa 500 Gramm und verfügen sie zudem über eine Schnelllade-Funktion, dann schraubt das die Mobilitätswertung weiter Richtung Bestnote.
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Der Tablet-Vergleichstest stellt Top-Geräte auf den Prüfstand, die unterschiedliche Einsatzgebiete bedienen. Das Wortmann-Gerät eignet sich vor allem für Außendienstler, wer hingegen lieber ein Convertible möchte, ist mit Apple oder Samsung besser beraten.
Die 13 Zoll beziehungsweise 13,5 Zoll großen Windows-Tablets von Lenovo und Acer waren ebenfalls flott geladen, mit mindestens 890 Gramm aber deutlich schwerer zu handhaben und auch zu transportieren. Inklusive Docking-Tastatur erhöhte sich ihr Gewicht sogar auf knapp 1,3 (Acer) respektive 1,6 Kilogramm (Lenovo).

Notebook-Ersatz

Soll das Tablet als Produktivsystem dienen, so erfüllen Windows-Geräte diese Aufgabe am besten. Was man an Leistung und Ausstattung erwarten kann, zeigten im Test das Acer Switch 7 Black Edition und das Lenovo ThinkPad X1 Tablet. Der An­droid- und iOS-Fraktion hatten beide die deutlich größeren Displays und eine mitgelieferte Tastatur in solider Notebook-Qualität voraus.
Außerdem punkteten sie mit einem 3:2-Seitenformat, was das Bearbeiten umfangreicher Texte und langer Tabellen erleichtert, aber auch beim Websurfen hilft. Berücksichtigt man dann noch ihr umfangreiches Angebot an Schnittstellen und ihre starke Performance, gehen beide leicht als Ersatz für ein High-End-Notebook oder -Convertible durch. Allerdings ist der Preis mit rund 2000 Euro entsprechend hoch.
Will man das Tablet in erster Linie als digitalen Notizblock verwenden, können das Android- und iOS-Geräte genauso gut wie ihre Windows-Pendants. Unter den Testgeräten besonders gut dafür geeignet waren das Huawei MediaPad M5 Pro und das Samsung Galaxy Tab S4. Beiden 600-Euro-An­droid-Tablets legt der Hersteller einen Eingabestift bei, der es dann zum Beispiel in Meetings sehr einfach macht, Gedanken aufs digitale Papier zu bringen. Das klappt auch mit dem Apple iPad Pro, das aber mit 820 Euro deutlich teurer ist - und bei dem der Eingabestift noch einmal 135 Euro extra kostet.

Hell genug für den Außeneinsatz

Geht das Tablet häufig mit auf Reisen und muss daher unter freiem Himmel genauso gut funktionieren wie im Büro, braucht es einen möglichst hellen Bildschirm. Um als außentauglich durchzugehen, sollten matte Displays eine Luminanz von mindestens 250 cd/m² erzeugen. Bei Tablets mit ihren spiegelnden Touch-Oberflächen schadet es aber nicht, diesen Wert höher anzusetzen, auf etwa 300 cd/m². Dann reicht ihre Helligkeit aus, um Inhalte an einem schattigeren Ort oder bei bewölktem Himmel problemlos vom Display abzulesen. Direktes Sonnenlicht sollte man aber vermeiden. Daran konnte auch das Apple iPad Pro, mit 512 cd/m² hellstes Tablet im Vergleichstest, nichts ändern.
Tabelle:


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