Test
14.05.2018
High-End-Büromonitor
1. Teil: „Eizo FlexScan EV2785 im Test“

Eizo FlexScan EV2785 im Test

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Eizo
Es ist soweit: Eizo bringt seinen ersten High-End-Büromonitor der FlexScan-Serie mit 4K-Display auf den Markt. Die Erwartungen sind entsprechend hoch.
Die FlexScan-Serie von Eizo hat in der Vergangenheit meistens überzeugen können. Von den Einsteigermodellen bis zum edlen Büromonitor haben ziemlich alle Geräte gut abgeschnitten. Was der Serie jedoch stets fehlte: ein 4K-Bildschirm. Das ändert sich mit dem Eizo FlexScan EV2785.
Das neue FlexScan-Modell erscheint wie gewohnt in schwarz oder weiß. Die Rahmenfarbe ist jedoch erst einmal nebensächlich, nur schon, weil man sie von vorne fast gar nicht sieht. Die eigentliche Show findet auf dem Panel statt.

4K-Display

Eizo verbaut ein IPS-Panel mit einer Auflösung von 3.840 × 2.160 Pixeln, verteilt auf eine Bildschirmdiagonale von 27 Zoll. Auf den ersten Blick ideale Masse und Werte für einen Büromonitor der gehobenen Klasse. Das bestätigt sich auch im Test. Der EV2785 kommt ab Fabrik bereits erstaunlich gut kalibriert daher. Zwischen den Standardeinstellungen und unserer Kalibrierung per Spyder Elite besteht nur ein kleiner Unterschied.
Farblich zeigt sich der EV2785 von seiner besten Seite. Das beginnt bei einem ausgezeichneten Kontrast von durchschnittlich 1.210:1. Das ist nicht nur sehr nahe an den angegebenen 1.300:1, sondern auch exzellent per se. Den besten Kontrast erreicht der EV2785 bei 50% Helligkeit mit 2.380:1, den schwächsten bei 100% mit 670:1. Was die Abdeckung angeht, schafft der EV2785 99% des sRGB-Spektrums. Für die große Mehrheit der digitalen Grafiker ist das genau richtig. Auch bei der Farbhomogenität weiß der EV2785 zu überzeugen. Die höchste gemessene Farbabweichung liegt bei 2,0 DeltaE. Ein ausgezeichneter Wert. Bei 50% Helligkeit sinkt die maximale Abweichung sogar auf 1,4 DeltaE.
Etwas schwächer ist die Helligkeitshomogenität, die doch bis zu 17% in einzelnen Ecken betragen kann. Von Auge bemerkt man das nur in einem dunklen Raum mit sehr dunklen Motiven. Allerdings kann man in dieser Preisklasse schon etwas mehr erwarten. Dafür macht der EV2785 seinen Job bestens, wenn es darum geht, Reflexionen auf dem Display zu vermeiden. Selbst in einem hellen Raum mit heller Kleidung lässt es sich auf dem Monitor noch gut arbeiten.
Zusammengefasst: Das Display des EV2785 weiß mit ausgezeichnetem Kontrast und perfekten Farben zu überzeugen. Schwächen bei der Helligkeitsverteilung fallen nicht allzu arg ins Gewicht.
Tabelle:
● ja   ○ nein

2. Teil: „Äußeres und Ausstattung“

Äußeres und Ausstattung

  • Der auffällige Standfuß sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch noch praktisch.
    Quelle:
    Eizo
Äußerlich hat sich Eizo an die Formel "Never change a winning team" gehalten. Der EV2785 ist praktisch baugleich mit den anderen aktuellen FlexScan-Modellen, was eine gute Sache ist. Unser in weiß gehaltenes Testgerät zeigt auf der Vorderseite fast nichts von seiner Hauptfarbe. Eine Bleistiftbreite am unteren Rand und ein dicker Fingernagel an den restlichen Rändern. Der Rest ist eine schwarze Mattscheibe. Schaltet man das Display ein, bemerkt man jedoch, dass nicht alles, was mattschwarz ist, auch aufleuchtet. Eine weitere Bleistiftbreite bleibt auch im eingeschalteten Zustand schwarz. Sieht trotzdem toll aus.
Durch den dünnen Rahmen musste sich Eizo bei der OSD-Bedienung etwas einfallen lassen. Leider bedeutet das weiterhin, dass Touch-Tasten zum Einsatz kommen. Diese Tasten sind etwas sensibel und können leicht aus Versehen ausgelöst werden. Immerhin ist das Menü hinter den Tasten schlau aufgebaut und ermöglicht eine angenehme Navigation durch die Einstellungen des Monitors.
Ein weiteres Highlight des Bildschirms ist der neue USB-C-Anschluss. Dieser liefert bis zu 60 Watt Strom und kann so beispielsweise ein MacBook Air komplett mit Strom versorgen, während man den Monitor als zweiten Bildschirm verwendet. Neben USB-C bietet der EV2785 einmal DisplayPort und zweimal HDMI an. Ältere Anschlüsse wären für das 4K-Display nicht mehr ausreichend. Zuletzt bietet der Monitor seitlich noch zweimal USB-A und einen Kopfhöreranschluss. Diesen kann man durchaus brauchen, denn die eingebauten Lautsprecher sind wie bei allen Monitoren nicht wirklich gut.
Schön: Der EV2785 bietet wie andere Eizo-Displays einen Netzschalter, mit dem sich der Monitor komplett vom Stromnetz trennen lässt. Die mitgelieferten Kabel der weißen Edition sind passenderweise auch in Weiß gehalten.
Die schon bei den bisherigen FlexScan-Modellen ist der Standfuß klein, aber stabil. Der Ständer selbst ist dreiteilig und lässt sich ordentlich weit nach oben und unten verstellen. Ergonomisch gesehen gibt es hier nichts zu bemängeln. Das Display lässt sich außerdem nach hinten neigen und um 90 Grad ins Hochformat drehen.

Fazit

Günstig ist der Eizo FlexScan EV2785 zwar nicht, aber ganz klar sein Geld wert. Für rund 1.200 Euro erhält man einen der besten aktuell verfügbaren Büromonitore. Komplette sRGB-Abdeckung, starker Kontrast und nahezu perfekte Farbgenauigkeit machen den EV2785 zu einem ausgezeichneten Monitor für alle, die es mit der Arbeit ernst meinen. Kleinere Abzüge gibt es für die mäßige Helligkeitshomogenität und die etwas empfindlichen Touch-Tasten. Das reicht aber immer noch für die Höchstnote.

Testergebnis

Note
1
Bildqualität: Komplette sRGB-Abdeckung, starker Kontrast und nahezu perfekte Farbgenauigkeit
Ergonomie: viele Einstellungsmöglichkeiten
+
Touch-Tasten: sehr empfindlich
Helligkeitshomogenität: nur mäßig
-

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