12.12.2018
Deloitte-Studie
Demografischer Wandel stellt Wirtschaft vor Herausforderung
Autor: Alexandra Lindner
Photomarine / shutterstock.com
Die Wirtschaft steht aufgrund des demografischen Wandels vor einem deutlich sichtbaren Problem. Dazu kommt eine verlängerte Ausbildungszeit aufgrund neuer Technologien. Arbeitgeber sollten jetzt reagieren statt die Augen davor zu verschließen.
In den kommenden fünf Jahren fehlen dem europäischen Arbeitsmarkt über drei Millionen Arbeitskräfte. Tendenz steigend. Ständig neue technische Entwicklungen erfordern eine längere Ausbildungszeit der Mitarbeiter. Zugleich führt der demografische Wandle dazu, dass mehr Menschen das Renteneintrittsalter erreichen als neue Arbeitskräfte nachkommen.
"Voice of the Workforce in Europe" [PDF] gibt es schon jetzt mehr Kollegen über 50 Jahren als unter 35 Jahren. Beide Gruppen machen rund 30 Prozent der gesamten arbeitenden Bevölkerung aus. Wenn sich die derzeitige Entwicklung jedoch weiter fortsetzt werden im Jahr 2028 bereits 38 Prozent der Belegschaft über 50 sein.
Die Folge ist, dass der Ruhestand erst später gewährt werden kann. Der Deloitte-Studie Arbeitnehmer sollten darauf reagieren statt eine alternde Belegschaft als Wettbewerbsnachteil zu betrachten, wie es etwa elf Prozent in den Niederlanden und in Italien tun. Dabei sind laut der Studie gerade die über 50-Jährigen Arbeitnehmer bereit, auch nach dem Erreichen des offiziellen Renteneintrittsalters in Teilzeit oder als freie Mitarbeiter weiter zu arbeiten.
Stabilität und Sicherheit
Als die größten Motivationsfaktoren nennen Arbeitnehmer über alle Altersgruppen hinweg einen sicheren und stabilen Job. Dies sei sogar oft wichtiger als die Vergütung. Ebenfalls nicht unerheblich ist ein angenehmes Arbeitsumfeld. Dazu zählen neben einem vertrauensvollen Umgang mit den Kollegen auch eine klare Verantwortungsstruktur der Managementebene sowie ein kompetenter Chef. Wobei gerade die beiden letztgenannten Punkte bei der jüngeren Belegschaft als wichtig angesehen werden. Es scheint, dass sie sich vor allem nach Kontrolle und Planbarkeit sehnen.
Auch die Möglichkeit zur Weiterbildung ist für die unter 35-Jährigen von mehr Bedeutung, als für die älteren Kollegen über 55 Jahren. Diese wollen vielmehr die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit klar erkennen können. Anhaltende Fortbildung ist jedoch wichtig um auch in Zukunft noch eine Arbeitsstelle zu haben oder auch eine neue zu finden. Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass die Fähig- und Fertigkeiten, die ein angestellter zu Beginn seines Arbeitslebens erlernt, in 30 Jahren noch dieselben sind. Selbst, wenn der Betreffende gegenwärtig überdurchschnittliche Qualifikationen vorweisen kann.
Die derzeit stattfindende Digitalisierung macht weder vor einzelnen Branchen noch bestimmter Altersgruppen halt. Während sich jedoch jüngere Arbeitnehmer noch verhältnismäßig leicht tun, die neuen technologischen Entwicklungen zu verstehen, sieht das bei der älteren Generation anders aus. Aber auch diese sollten von den Arbeitgebern dabei unterstützt werden und in die digitale Transformation involviert werden.
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