23.09.2021
Software-Analyse
Corona-Pandemie beschert zu Weihnachten Transportkosten in Rekordhöhe
Autor: Solveig Schneider
Shutterstock/egd
Laut Analysen des Bochumer Software-Spezialisten Setlog wird den Importeuren von Konsumgütern die Weihnachtsfreude in diesem Jahr vermiest. Die Gründe: fehlende Frachtkapazitäten und explodierende Transportkosten.
Experten des Bochumer Software-Spezialisten Setlog prognostizieren Lieferverzögerungen, Kapazitätsengpässe und Frachtraten auf sehr hohem Niveau bis mindestens zum chinesischen Neujahrsfest, das Ende Januar 2022 stattfindet.
Frühestens zur Osterzeit werde sich die Lage etwas entspannt haben. Dies untermauert das Unternehmen mit einer Analyse, bei der im Zeitraum von Juli 2019 bis Juli 2021 die Daten von rund hundert Marken ausgewertet wurden, die die Supply-Chain-Management-Software von Setlog nutzen.
20.000 US-Dollar für Transport
Nachdem die Corona-Pandemie die weltweiten Lieferketten durcheinandergewirbelt und Lager wegen geschlossener Läden zum Überlaufen gebracht hatte, sei der bisherige Höhepunkt der Preisexplosion im Bereich Seefracht von China nach Europa der Transport eines 40-Fuß High-Cube-Containers gewesen, für den 20.000 US-Dollar bezahlt wurden.
Im Juli pendelten die Preise für Container aus China nach Westeuropa zwischen 14.000 und 16.000 US-Dollar. Das entspreche je nach Relation und Reederei dem Sechs- bis Achtfachen - verglichen mit den Preisen vor der Pandemie. Für den Transport von Weihnachtsartikeln aus Asien auf dem Seeweg prognostiziert Setlog, je nach Produktionsland, den sechs- bis achtfachen Preis verglichen mit dem Niveau von 2019.
Keine pünktlichen Lieferungen
Zudem würden die hohen Raten keineswegs pünktliche Lieferungen garantieren. So sei die Ware aus Asien aktuell rund acht Tage länger unterwegs als vor der Corona-Pandemie. Setlog berechnete, dass der Seecontainertransport bis zu 42 Tage dauern kann.
Volumenrückgänge verzeichnete man auch in der Luftfracht. So betrug der Anteil dieses Transportsegments bei den untersuchten Firmen nur sieben Prozent - im Vergleich zu 23 Prozent im Jahr 2019. Der Bahnverkehr sei ebenfalls an seine Leistungsgrenzen gestoßen, weil Waren aus China derzeit extrem verzögert abgefertigt werden. Hier seien aktuell bis zu 14 Tagen Verspätung üblich.
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