28.07.2020
Befragung von IT-Experten
Corona-Krise verändert Arbeitsalltag nicht nachhaltig
Autor: dpa
connection / shutterstock.com
Ein Großteil der Befragten einer Studie der Bertelsmann Stiftung sieht einen langfristigen Trend zu Video-Konferenzen und Homeoffice. Zudem erkennen viele aktuell einen Trend zu mehr Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag - die wenigsten Befragten glauben aber, dass er anhält.
Die Corona-Krise zwingt die Menschen nach Einschätzung von IT-Experten zwar aktuell zu mehr Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag. Aber nur 17 Prozent der Befragten erwartet, dass dies auch nach dem Ende der Pandemie anhält. Das ist ein Ergebnis einer Befragung der Bertelsmann Stiftung aus Gütersloh in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München.
Dazu wurden im April 211 Experten für Digitalisierung, Technologie und Künstliche Intelligenz aus mehreren Branchen online befragt. Dabei sieht ein Großteil der Experten (85 Prozent) einen auch langfristigen Trend zu Video-Konferenzen sowie zu Homeoffice (84). Auch werde das Bewusstsein für Infektionen und Krankheiten auch nach der Pandemie Bestand haben (70).
Skepsis bei gegenseitiger Wertschätzung
Bei der gegenseitigen Wertschätzung und Unterstützung und einer Entschleunigung der Tagesroutinen aber sind die Befragten skeptisch. Hier sehen nur 30 beziehungsweise 22 Prozent einen längeren Trend. Nur 13 Prozent rechneten im April, als die Straßen noch deutlich leerer waren, mit einem weiter geringeren Verkehrsaufkommen.
"Es ist auffällig, dass die Befragten die Corona-bedingten Entwicklungen hin zu mehr Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag offenbar eher als ein Strohfeuer und weniger als fortbestehendes Umdenken werten", sagt Ole Wintermann, Arbeitsexperte der Bertelsmann Stiftung.
Als Krisengewinner sehen 98 Prozent der befragten Experten in der nicht repräsentativen Studie die Telekommunikations- und IT-Branche, gefolgt von der Gesundheitswesen und der Chemie- und die Pharmaindustrie. Zu den langfristigen Verlierern zählt die große Mehrheit der Befragten den Tourismus (72 Prozent), die Gastronomie (67), die Luftfahrt (86) und auch die Autoindustrie (68). Unentschieden fällt die Bewertung für Banken, Versicherungen und das Transportgewerbe aus.
Zum Studiendesign
Für die Sonderauswertung von der Bertelsmann Stiftung und dem neuen Campus Heilbronn der Technischen Universität München (TUM) wurden von in diesem Jahr von Mitte bis Ende April 211 deutsche Experten für Digitalisierung, Technologie und Künstliche Intelligenz online zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie befragt. Etwas mehr als die Hälfte von ihnen ist in Organisationen und Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern tätig.
Die am häufigsten vertretenen Branchen sind IT/Telekommunikation, unternehmensnahe Dienstleistungen sowie die Automobilindustrie. Gefragt wurde zum Beispiel: Welche der folgenden Trends werden auch nach der Corona-Pandemie Bestand haben?
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