17.12.2021
Positionspapier
BVDW fordert allgemeine Akzeptanzpflicht für digitale Zahlungsmittel
Autor: Frank Kemper
Shuttertstock/Jiffy Avril
Im Onlinehandel kommt man mit Bargeld nicht weiter - im richtigen Leben geht es oft nicht ohne. Das möchte der BVDW ändern. Er fordert in einem Positionspapier die Einführung einer allgemeinen Akzeptanzpflicht für digitale Zahlungsmittel in Deutschland.
Deutschland ist immer noch Bargeld-Land. Nach einer Studie der Bundesbank wurden 2020 sechs von zehn Transaktionen mit Scheinen und Münzen durchgeführt. Allerdings sinkt der Wertanteil der Bargeldgeschäfte - nicht zuletzt unter dem Eindruck der Corona-Pandemie - weiter ab. Inzwischen beträgt er nur noch ein Drittel. Vor allem im Einzelhandel wird immer noch viel bar bezahlt, hier finden 70 Prozent aller Bargeld-Transaktionen statt. In puncto Nutzung von digitalen Zahlungsmitteln belegt Deutschland im Unionsvergleich nur einen Platz im Mittelfeld.
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft hat jetzt in einem Positionspapier verstärkte Anstrengungen gefordert, um die Verbreitung von digitalen Zahlungsmethoden in Deutschland zu fördern. Konkret empfiehlt die Arbeitsgruppe "Future of Payments" im BVDW in dem Papier "eine stärkere Förderung digitaler Bezahlverfahren in Handels- und Dienstleistungsbetrieben bis hin zur gesetzlichen Einführung einer Akzeptanzpflicht für digitale Bezahlverfahren am Point of Sale".
EU-Alternative zu Visa und Mastercard
Diese Akzeptanzpflicht, so die Empfehlung, solle einhergehen mit einer politischen Unterstützung der European Payment Initiative mit dem Ziel, eine kostengünstige Alternative zu Kreditkarten aus den USA zu schaffen. Diese Forderung steht auch im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung.
Der Verband fordert auch die Ausweitung digitaler Zahlungsmethoden in Bereichen, in denen man heute oft noch Kleingeld braucht, etwa an Parkschein- oder Fahrkartenautomaten. Auch die öffentliche Hand solle ihre Zahlungen komplett digital abwickeln.
Erforderlich für eine Welt ohne Bargeld sind auch neue, NFC-basierte Technologien, die ein bargeldloses Bezahlen von Kleinbeträgen ohne ein kompliziertes Terminal möglich machen. Und schließlich müsse es Schulungsprogramme für die Bevölkerung geben, die im Moment oft zu digitalen Zahlungssystemen noch keinen Zugang habe.
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