25.08.2017
Vergleichstest 4K-Monitore
1. Teil: „Business-Monitore mit dem schärfsten Bild“
Business-Monitore mit dem schärfsten Bild
Autor: Manuel Masiero
Thomas Pajot / shutterstock,com
4K-Displays sind dank (fast) pixelfreier Darstellung ideal fürs Office. Durch die hohe Auflösung kann die Anzeigefläche effektiver genutzt werden als etwa bei Full-HD-Panels.
Monitore mit der Ultra-HD-Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln sind nicht nur für Spiele- oder Filmfans interessant, sondern eignen sich auch bestens für Büroanwendungen. Da ein 4K-Monitor 4-mal so viele Bildinformationen anzeigen kann wie ein herkömmliches Full-HD-Display, erzielt er bei gleicher Bildschirmdiagonale eine deutlich schärfere Darstellung. Das schont die Augen und sorgt dafür, dass es sich etwa mit einer CAD-Software wesentlich entspannter arbeitet, genauso wie mit einem Word-Text oder einer Excel-Tabelle. Durch die hohe Auflösung kann man die Anzeigefläche zudem effektiver nutzen. Ein 4K-Monitor kann ohne Weiteres mehrere Full-HD- oder sogar WQHD-Bildschirme ersetzen.
4K auf 27 Zoll
sRGB aus dem Lehrbuch
Die Preise der getesteten 27-Zoll-Monitore bewegen sich zwischen 540 und 730 Euro. Alle sind gut für den Business-Einsatz vorbereitet. Dass das kein leeres Versprechen ist, stellten die Geräte durch ihre gute Ergonomie und Ausstattung sowie durch ihre gute bis sehr gute Bildqualität unter Beweis. Für professionelle Anwendungen wie die Bildbearbeitung konnten sich damit alle locker qualifizieren.
Werksseitig waren die 4K-Monitore erfreulich gut abgestimmt. Bei den Messungen im Standard-Bildmodus schnitten vier der fünf IPS-Displays so gut ab, dass man auf eine Kalibrierung verzichten konnte. Beim AOC U2777PQU, beim Acer B276HKB und beim Philips 272P7VPTKEB stellte sich das sogar als kontraproduktiv heraus, weil sich die Bildparameter dadurch minimal verschlechterten. Nur der LG 27UD88-W traf mit seiner etwas zu kühlen Farbtemperatur den Standard-Bildmodus nicht ganz optimal und konnte auch bei der Farbechtheit nicht überzeugen. Sichtbar wurde das aber nur unter dem Messgerät, während man beim Hantieren mit Office & Co. praktisch nichts davon mitbekam.
Schaltete man die 4K-Displays in den sRGB-Bildmodus, wurde die Bildqualität bei jedem Monitor nochmals besser. Mit einer Farb- und Graustufendarstellung, die man fast nicht mehr besser machen kann, übertraf der Fujitsu P27T-7 UHD hier sämtliche Konkurrenten. In Zahlen ausgedrückt ergab sich bei den Graustufen ein DeltaE von 1,2, bei den Farben sogar ein DeltaE von nur 0,9 – bereits Werte kleiner als 3 gelten als optimal. Innerhalb dieses engen Korridors bewegten sich auch die übrigen Monitore.
Das größte Paket an Bildmodi schnürte der Monitor von LG. Mit insgesamt 14 Presets, darunter auch ungewöhnliche wie DICOM (optimierte Darstellung von Röntgenbildern) und Rot-Grün-Farbschwäche, ließ er sich am flexibelsten an verschiedene Einsatzszenarien anpassen. Das Kontrastprogramm fuhr hier der AOC U2777PQU auf. Abgesehen von einer vorkonfigurierten sRGB-Einstellung bot er keine Bildmodi an.
2. Teil: „Gute Schnittstellen-Auswahl“
Gute Schnittstellen-Auswahl
Videoanschlüsse für VGA (maximal 1920 x 1080 Pixel) und DVI (maximal 2560 x 1440 Pixel), wie man sie bei den Monitoren von AOC, Acer und Philips findet, scheinen aufgrund ihrer limitierten Auflösung an einem 4K-Display fehl am Platz zu sein. Sie erfüllen aber trotzdem ihren Sinn, denn jedes dieser Geräte kann mehrere Signalquellen gleichzeitig darstellen. Nutzt man zum Beispiel die Bild-im-Bild-Darstellung (BiB), sieht man zwei Monitorbilder, ohne dass es dabei gedrängt zugeht auf der Mattscheibe. Bei BiB speist sich der Haupt-Desktop aus einer Signalquelle (idealerweise DisplayPort oder HDMI), während in einem kleineren Fenster das Bild der zweiten Signalquelle (etwa VGA oder DVI) zu sehen ist, zum Beispiel ein Video oder eine Webseite.
Voraussetzungen für 4K
Für die Darstellung eines 4K-Bilds benötigt man mindestens HDMI 1.4 oder einen DisplayPort in Version 1.1. Rund läuft es damit aber noch nicht, in beiden Fällen reicht das nur für eine Bildwiederholrate von 30 Hz. Weil damit bereits der Mauszeiger ruckelt, ist an einen flüssigen Desktop-Betrieb nicht zu denken. Das gelingt erst mit HDMI 2.0 beziehungsweise DisplayPort 1.2. Über beide Schnittstellen lässt sich der Monitor in 3840 x 2160 Pixeln und 60 Hz ansteuern.
Unter den Testgeräten riss einzig der Acer B276HKB diese Hürde, weil er nur HDMI 1.4 unterstützt. Mit dem ebenfalls vorhandenen DisplayPort 1.2 machte er aber alles richtig.
Tabelle:
Note sehr gut: 100–85 Punkte, Note gut: 84–70 Punkte, Note befriedigend: 69–50 Punkte, Note ausreichend: 49–30 Punkte, Note mangelhaft: 29–10 Punkte, Note ungenügend: 9–0 Punkte
Fazit
Alle 4K-Monitore empfahlen sich im Test als gut ausgestattete und ergonomische Business-Geräte. Auch bei der Bildqualität nahmen sie sich wenig und lagen deshalb bei der Gesamtpunktzahl teilweise sehr eng zusammen.
Wer möglichst wenige Kompromisse bei der Bildqualität eingehen will, ist mit dem Fujitsu P27T-7 UHD am besten bedient, denn der Testsieger für 620 Euro war bereits ab Werk optimal eingestellt.
Mit 560 Euro war der LG 27UD88-W zwar nicht der günstigste Monitor im Vergleichstest, dennoch verdiente sich das LG-Gerät mit seinem USB-Typ-C-Anschluss, toller Bildqualität im sRGB-Modus und den mit Abstand meisten Bildmodi und Bildeinstellungen die Auszeichnung „Preistipp“.
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