Test
16.12.2020
Vergleichstest
1. Teil: „Business-Beamer mit Allround-Talenten“

Business-Beamer mit Allround-Talenten

Beamer-LinseBeamer-LinseBeamer-Linse
Exclusiv Pictures / shutterstock.com
Gute Beamer für den Unternehmensalltag findet man schon für weniger als 700 Euro. Je nachdem worauf man Wert legt, eignet sich jedoch ein anderes Gerät.
Was ein Business-Beamer können muss, hängt stark vom Einsatzszenario ab, das er bedienen soll. Wollen Meeting-Teilnehmer im Wechsel ihre Inhalte präsentieren, bietet sich ein Projektor mit umfangreichem Schnittstellensortiment und der Fähigkeit an, Mobilgeräte unkompliziert mit ins Boot zu holen. Muss der Beamer mit unterschiedlichsten Raum­situationen zurechtkommen, sollte er leicht zu transportieren sein, viele Leuchtreserven mitbringen und sich ohne große Dramen aufstellen und starten lassen. Einer der wenigen gemeinsamen Nenner ist die Auflösung: Ein Business-Beamer sollte mindestens 720p anzeigen, besser noch mit Full HD auflösen. Das stellt sicher, dass Schriften und Grafiken auch auf größeren Leinwänden in guter Qualität dargestellt werden.

Fünf Geräte im Test

Diese vielfältigen Anforderungen spiegelt auch unser breiter Testfilter wider. Die Business-Beamer sollten maximal 3 Kilogramm wiegen, einen Lichtstrom von mindestens 1.000 Lumen erreichen, mit WXGA (1.280 x 7.20 Pixel) oder höher auflösen und bis etwa 1.500 Euro kosten. Optionale, aber gern genommene Extras waren Funktionen wie eine Wireless-Präsentation, eine automatische Trapezkorrektur, Lautsprecher und eine Anbindung von Mobilgeräten.
Acer P1655, LG Andante 2.0 HF80LS, Optoma WU470, Viewsonic M2 und Vivitek Qumi Q8 heißen die Business-Beamer im aktuellen Vergleichstest. Sie kosten zwischen 590 und 1.250 Euro und lösen mit Full HD oder WUXGA auf (1.920 x 1.200 Pixel). In Sachen Gewicht (620 Gramm bis 3 Kilogramm), Ausstattung und Helligkeit traten im Test deutliche Unterschiede zutage.
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Gute Beamer für den Unternehmensalltag findet man schon für unter 700 Euro. com! professional hat fünf Geräte getestet und miteinander verglichen.

Helligkeit ist Trumpf

Die Helligkeit (genauer: der Lichtstrom) ist eines der wichtigsten Projektor-Merkmale. In den Datenblättern wird sie mit der Einheit Lumen angegeben. Sie gibt die Strahlungsleistung der Beamer-Lampe an. Je mehr Lumen, desto heller leuchtet sie. Wie hell der Beamer sein muss, hängt vom Umgebungslicht ab, aber auch vom Projektionsabstand. Für große und/oder nicht abgedunkelte Räume, also die typischen Konferenz- und Meeting-Räume, benötigt der Projektor einen Lichtstrom von mindestens 3.000 Lumen, um eine scharfe und kontrastreiche Wiedergabe zu erreichen. Für den Acer P1655 und den Optoma WU470 war das eine leichte Aufgabe. Beide eignen sich zudem bestens für den Einsatz in größeren Räumen, weil sie auch bei großem Projektionsabstand noch ein kräftiges Bild auf die Leinwand werfen konnten.
In kleinen Räumen mit wenig Umgebungslicht kann man die Lumen ohne Weiteres auf 1.500 halbieren. Damit passte auch der LG HF80L. Der Viewsonic M2 und der Vivitek Qumi Q8 blieben dagegen mit 1.200 beziehungsweise 1000 Lumen unter diesem Wert, stellten jedoch auch in Umgebungen wie den gerade beschriebenen noch ein gut erkennbares Bild dar, solange man keine Zimmerbeleuchtung einschaltete.
Tabelle:

2. Teil: „Leiser im Eco-Modus“

Leiser im Eco-Modus

Durch ihren Energiesparmodus reduzierten die Testkandidaten auf Knopfdruck ihren Lichtstrom. Das war besonders bei den Beamern von Acer und Optoma sinnvoll, da sie im Standard-Modus für manche Raumsituationen schlicht zu hell waren. Im Energiesparmodus sinkt nicht nur der Stromverbrauch, sondern auch der Geräuschpegel, weil die Lüfter weniger Betriebswärme aus dem Gehäuse abführen müssen.
Leise waren dann allerdings nur der Acer P1655 mit 35,8 dB(A) und insbesondere der Viewsonic M2 mit fast lautlosen 29,9 dB(A). Den meisten Lärm produzierte der Vivitek Qumi Q8. Er war mit 38,3 dB(A) rein nach den Zahlen auch im Eco-Modus nicht auffällig lauter als seine Mitbewerber, durch sein hohes, leicht pfeifendes Lüftergeräusch akustisch aber deutlich präsenter, was auf Dauer am Nervenkostüm zerrte.
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Hilfestellungen

Ein großer Zoom hilft einem Beamer, sich flexibel auf Raumsituationen einzustellen. Wie gut das funktioniert, zeigte im Test der Optoma WU470: Durch seinen 1,5-fachen optischen Zoom konnte man den Beamer zum Beispiel für eine Bildgröße von 100 Zoll (Bilddiagonale 254 cm) in einem Abstand von 3,1 bis 4,6 Metern Entfernung zur Leinwand aufstellen. Mit 1,2-fachem Zoom war der Acer P1655 hier bereits auf einen Abstand von 3,3 bis 3,7 Metern begrenzt. Durch einen 1-fachen beziehungsweise nicht vorhandenen Zoom gab es beim Vivitek Qumi Q8 und dem Viewsonic M2 lediglich eine Möglichkeit, die Bildgröße anzupassen: Sie schafften die 100-Zoll-Diagonale nur aus einem festen Abstand von 3,3 Metern.
Um schnell mit der Präsentation loslegen zu können, helfen auch Beamer mit integrierter Trapezkorrektur. Sie rückt das Bild gerade, wenn es der Projektor nicht im 90-Grad-Winkel auf die Leinwand wirft. Mit Ausnahme des Optoma WU470 bringen alle Geräte, die im Test angetreten sind, das Bild dann wieder in Form. Noch mehr Komfort gab es nur beim Viewsonic. Hier konnte man sogar darauf verzichten, das Bild scharfzustellen. Das erledigte der Beamer über seine praktische Autofokus-Funktion ebenfalls automatisch.
Unter die Arme greifen Projektoren dem Präsentator natürlich durch eine umfangreiche Schnittstellenausstattung. So verfügen etwa der LG HF80LS, der Viewsonic M2 und der Vivitek Qumi Q8 über einen WLAN-Access-Point, der es Mobilgeräten erlaubt, Inhalte direkt auf die Leinwand zu funken. Bei den Projektoren von Acer und Optoma gelingt das ebenfalls, jedoch erst nach dem Kauf eines WLAN-Dongles. Der Optoma entschädigt dafür mit der Möglichkeit, ihn über die Projektor-Steuerungssysteme Crestron, Extron, AMX, PJ-Link und Telnet remote über das Firmen-LAN zu verwalten.
Tabelle:

3. Teil: „Leichtbau mit LED und Laser“

Leichtbau mit LED und Laser

Muss der Beamer möglichst klein und handlich sein, landet man unweigerlich bei Geräten mit LED oder Laser als Lichtquelle. Anders als Projektoren mit herkömmlicher Lampe  entwickeln sie zwar keine so hohe Helligkeit, passen durch ihre geringere Wärmeentwicklung aber in kompaktere Gehäuse und laufen deutlich stromsparender. Auf die Spitze trieb das der Vivitek Qumi Q8, der mit Abmessungen von 19 x 11,4 x 4,3 Zentimetern auf ein DIN-A5-Blatt passt und federleichte 620 Gramm wiegt. Wie bei den ebenfalls sehr kompakten Bea­mern LG HF80LS und Viewsonic M2 muss man aber noch das externe Netzteil mit dazurechnen. Beim Qumi Q8 bleibt das Gesamtgewicht dann trotzdem unter einem Kilogramm.
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Fazit

Den Testsieg holte sich ein Allrounder: der schlanke Viewsonic M2 leistete in vielen Einsatzszenarien sehr gute Dienste und überzeugte durch einfache Installation und leise Betriebsgeräusche. Weitere Pluspunkte: der Autofokus, ein App-Store, ein praktischer USB-C-Port und viele Möglichkeiten, das Gerät kabelgebunden und drahtlos mit Inhalten zu füttern.
Der Preistipp geht an den 590 Euro günstigen Acer P1655, der sich wie der mehr als doppelt so teure Optoma WU470 bestens für taghelle Umgebungen eignet. Der Acer bot zudem die meisten physischen Videoschnittstellen.
Tabelle:


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