Software
09.04.2019
Plattformübergreifende Lösung

Bullguard bringt eigenen VPN-Dienst

VPN-Software auf dem NotebookVPN-Software auf dem NotebookVPN-Software auf dem Notebook
Denys Prykhodov / Shutterstock.com
Der Sicherheitsspezialist Bullguard geht nun auch mit einer eigenen VPN-Lösung an den Start. Der für Endkunden konzipierte Dienst ist plattformübergreifend für Android, iOS, Windows und macOS erhältlich.
Der auf Sicherheitslösungen spezialisierte Software-Anbieter Bullguard erweitert sein Sortiment nun um einen VPN-Dienst. Der Service ist ab sofort für Android, iOS, Windows und macOS erhältlich, das Jahresabo schlägt mit rund 75 Euro zu Buche. Pro Konto lassen sich maximal sechs Geräte parallel mit dem VPN-Dienst nutzen. Für Bestandkunden anderer Bullguard-Produkte gewährt der Hersteller 25 Prozent Rabatt.
  • In Bullguard VPN stehen insgesamt 16 Serverstandorte zur Auswahl bereit.
    Quelle:
    com! professional / Screenshot
Bullguards VPN-Dienst bietet Nutzern Serverstandorte in 16 weltweit verteilten Ländern. Die Auswahl umfasst Rechencenter in Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Irland, Kanada, Niederlande, Norwegen, Österreich, Schweden, Schweiz, Singapur, Spanien, UK und den USA. Der Datenverkehr wird bei der Übertragung mit einer 256-Bit-AES-Verschlüsselung abgesichert.
Der Feature-Umfang von Bullguard VPN beinhaltet außerdem eine Quick-Connect-Funktion, die automatisch die performanteste Verbindung innerhalb des Server-Netzwerks herstellt. Außerdem lässt sich der VPN-Dienst auf Wunsch automatisch starten, wenn eine Verbindung in ein offenes WLAN-Netzwerk aufgebaut wird. Dank Kill Switch stellt die Software zudem sicher, dass bei Verbindungsabbrüchen kein ungesicherter Datenaustausch stattfindet.
Laut eigenen Angaben verfolgt Bullguard bei seinem VPN-Dienst eine No Logs Policy. Entsprechend sollen keine über den VPN-Tunnel gesendete Daten überwacht, gespeichert oder an Dritte weitergegeben werden. Allerdings wird die eingesetzte VPN-Technologie vom Partner NordVPN beigesteuert, der erst kürzlich bei der Weitergabe von E-Mail-Adressen an Tracking-Anbieter ertappt wurde. Der Pentester und Security-Blogger Mike Kuketz hatte die fragwürdige Praxis aufgedeckt.

Erster Eindruck: Bullguard VPN

Insgesamt handelt es sich bei Bullguard VPN um eine solide Lösung. Bei ersten Tests verrichteten die Clients sowohl auf dem Desktop wie auch mobil eine gute Arbeit. Verbindungen zu den einzelnen Servern wurden problemlos aufgenommen, allerdings brach die verfügbare Bandbreite etwas ein. So sank auf dem Test-System mit Windows 10 die verfügbare Downloadrate von rund 69 MBit/s auf etwa 59 MBit/s ab, während keine Verschlechterung beim Upload zu verzeichnen war. In der Praxis dürften diese Unterschiede beim herkömmlichen Gebrauch aber nicht ins Gewicht fallen.
Allerdings fällt die Ausstattung von Bullguard VPN recht minimalistisch aus. Die oben aufgeführten Funktionen bieten die meisten Wettbewerber ebenfalls - und das zu teilweise besseren Konditionen. Von einem Security-Hersteller hätte man sich etwa sicherheitsspezifische Zusatzfunktionen gewünscht, wie sie beispielsweise ProtonVPN mit der Tor-Anbindung und dem Secure Core bietet. Ebenso könnte man von einer neu gestarteten Lösung den Einsatz von innovativen VPN-Technologien wie WireGuard erwarten. Das Open-Source-Protokoll arbeitet in Cloudflares Warp-Dienst und sorgt dort für mehr Effizienz und Performance.

mehr zum Thema