Test
20.03.2020
Verbesserte Teamarbeit
1. Teil: „Die besten Web-Konferenz-Lösungen im Test“

Die besten Web-Konferenz-Lösungen im Test

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Andrey_Popov / shutterstock.com
Cloudbasierte Konferenzlösungen unterstützen fast jedes Endgerät und fördern mit integrierten Collaboration-Features eine effiziente Zusammenarbeit.
Hinweis: Die jeweiligen Einzeltest stammen bereits aus dem Jahr 2018. Einige Angaben wie beispielsweise die Preise haben sich seither gegebenenfalls geändert.
Dem kanadischen National Statistics Council zufolge verbringen Angestellte durchschnittlich 37 Prozent ihrer Arbeitszeit in Meetings. Doch zum anberaumten Termin passiert im Konferenzraum oft genug erst einmal gar nichts. Wie die Marketing-Analysten von Ovum herausgefunden haben, dauert es wegen verspäteter Teilnehmer im Mittel noch fast elf Minuten, bis das Meeting wirklich beginnen kann.
Einen Weg zu effektiveren Meetings weisen webbasierte Videokonferenz-Dienste. Statt sich in den Konferenzraum zu begeben, starten Anwender einfach einen Video-Chat.

Sechs Cloud-Dienste im Test

com! professional hat sechs webbasierte Videokonferenz-Dienste getestet: Cisco WebEx Meetings, LogMeIn GoToMeeting, Grandstream IPVideoTalk Web Meetings, Lifesize Cloud, Microsoft Teams und Unify Circuit. Als Schaltzentrale stellen sie jeweils eine Webkonsole bereit, die in praktisch allen gängigen Browsern läuft.
Der Zeitgewinn durch Konferenzlösungen geht auch nicht durch langwierige Einwahlprozesse oder eine komplizierte Bedienung verloren. Auf dem PC braucht man keine separate Software mehr, weil die Videokonferenzen direkt im Webbrowser laufen können. Und für die Verbindungsaufnahme genügt ein Einwahl-Code oder der Klick auf einen in der Einladungs-E-Mail bereitgestellten Link. Die Lösungen von Cisco und LogMeIn rufen sogar selbst bei den Teilnehmern an und holen sie ins Meeting, sobald diese das Gespräch annehmen.
Der Funktionsumfang der für den Unternehmenseinsatz entwickelten Lösungen unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht von Consumer-Produkten wie Skype: In der Webkonsole plant man Meetings, pflegt Kontakte und startet mit Hilfe von Präsenzinformationen Videokonferenzen oder Chats. Den Unterschied machen die teils sehr umfangreichen Zusatzfunktionen, vor allem für die standortübergreifende Zusammenarbeit.
Bilderstrecke
Cloudbasierte Meeting-Lösungen gibt es viele. com! professional vergleicht sechs Lösungen miteinander und zeigt, worin sie sich unterscheiden und welche sich am besten für die Praxis eignen.
Mit jedem der sechs Dienste im Test kann der Gastgeber den kompletten Desktop oder einzelne Anwendungen zur Betrachtung freigeben. Je nach Lösung gibt es auch eine Sharing-Funktion von Dateien und ein Whiteboard. Letzteres umfasst Präsentations- und Zeichenwerkzeuge, mit denen der Gastgeber oder berechtigte Teilnehmer per Maus oder Fingerzeig ins Bild malen oder Text eingeben können. Dabei setzen alle Anbieter auf eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und erlauben es, die Inhalte der Videokonferenz aufzuzeichnen.
Auch die Einbindung von VoIP-Telefonen und Videokonferenzraum-Systemen nach den Standards H.323 und/oder SIP ist auf den Business-Einsatz gemünzt. Möglich ist das bei den Lösungen von Cisco, Lifesize, Microsoft und Unify, die kompatibel zu bekannten Anbietern wie Avaya und Polycom sind. Gleiches schafft im Prinzip auch LogMeIn GoToMeeting, allerdings in der von uns nicht getesteten Plus-Version. Neben dem Zugang über PC, Mobilgerät oder Konferenzraumsystem ist das klassische Telefon ein weiterer Zugangspunkt für die Webkonferenzen. Außer bei Grandstream IPVideoTalk gibt es dafür von allen Anbietern lokale Einwahlnummern.
Das Test-Sextett stellt einen Videokonferenz-Stream in HD-Auflösung dar, wobei sich die Videoqualität automatisch der verfügbaren Bandbreite anpasst. Auf Mobilgeräten zeigen die Videokonferenzlösungen aus Platzgründen meist nur den gerade aktiven Sprecher, während sie im Webbrowser zwischen drei (Grandstream und Unify) und 13 Teilnehmer (LogMeIn) mit ihrem Videobild präsentieren. Davon unabhängig ist die Zahl derjenigen, die am Meeting teilnehmen dürfen. Je nach Anbieter und Tarif sind es mal 25 wie bei Cisco und LogMeIn, mal 250 wie bei Microsoft Teams. Durch die Skalierbarkeit der Cloud-Dienste sind diese Obergrenzen jedoch nicht starr, sondern lassen sich bei Bedarf anpassen.
Tabelle:
Note sehr gut: 100–85 Punkte, Note gut: 84–70 Punkte, Note befriedigend: 69–50 Punkte, Note ausreichend: 49–30 Punkte, Note mangelhaft: 29–10 Punkte, Note ungenügend: 9–0 Punkte

2. Teil: „Unterschiedliche Tarifkonzepte“

Unterschiedliche Tarifkonzepte

Bei den Tarifen kalkulieren die Anbieter sehr unterschiedlich. Während Cisco und LogMeIn eine Monatspauschale veranschlagen, rechnen Microsoft und Unify pro Nutzer und Monat ab. Lifesize verzichtet auf ein festes Preismodell, sondern erstellt individuelle Angebote. Kostenlos nutzen kann man drei der getesteten Lösungen: Cisco und Unify bieten optional eine Gratis-Variante an, die sich ohne zeitliche Einschränkungen nutzen lässt und Videokonferenzen mit bis zu drei Personen erlaubt. Grandstream IPVideoTalk gibt es derzeit überhaupt nur als Gratis-Version, weil die Bezahltarife noch fehlen.
Tabelle:

Fazit

Der dienstälteste Videokonferenz-Service hatte im Test die Nase vorn: Mit Bestnoten in allen Wertungskategorien wurde Cisco WebEx Meetings Testsieger – sehr dicht gefolgt von Microsoft Teams, das sich durch seine nahtlose Integration in Office 365 speziell für Unternehmen mit Microsoft-affiner
IT-Landschaft empfiehlt.
LogMeIn, Lifesize und Unify schnitten kaum schlechter ab und punkteten ebenfalls mit individuellen Stärken. LogMeIn GoToMeeting legt den Schwerpunkt auf eine einfache Bedienung und hat der Konkurrenz sein Webkonferenz-Portal voraus, das sich im Corporate Design gestalten lässt. Wer nicht nur möglichst viele Teilnehmer in die Videokonferenz holen, sondern sie auch von Angesicht zu Angesicht sehen will, wird mit Lifesize Cloud am besten bedient. Bis zu 13 Teilnehmer können hier gleichzeitig mit ihrem Video-Stream auf dem Bildschirm erscheinen. Unify Circuit wiederum legt das Thema Collaboration etwas anders aus als seine Konkurrenten. Im Vordergrund steht hier die dauerhafte Bereitstellung von Informationen aus unterschiedlichsten Quellen.
Grandstream IPVideoTalk musste sich mit dem letzten Platz begnügen. Videokonferenzen durchzuführen war mit IP­VideoTalk zwar ein Leichtes, für die Teamarbeit bringt IP­VideoTalk jedoch nur wenige Werkzeuge mit und ist auf maximal drei Videoteilnehmer beschränkt. Da die Lösung zudem weder herstellerfremde Konferenzraumsysteme noch eine Einwahl per Telefon zulässt, scheidet sie für die Integra­tion in die Unternehmens-IT praktisch aus.
Tabelle:
Note sehr gut: 100–85 Punkte, Note gut: 84–70 Punkte, Note befriedigend: 69–50 Punkte, Note ausreichend: 49–30 Punkte, Note mangelhaft: 29–10 Punkte, Note ungenügend: 9–0 Punkte


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