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29.03.2019
BayernBox

Bayerische Kommunalverwaltung erhält Open-Source-Cloud

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Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung
Den bayerischen Kommunen steht zum Speichern, Teilen und Bearbeiten von Dateien ab sofort eine eigene Open-Source-Cloud zur Verfügung. Die Online-Plattform trägt den Namen BayernBox und nutzt ownCloud als Basis.
Digitalisierung in Bayern: Die rund 2.200 im Behördennetz im Freistaat angeschlossenen Kommunen können ab sofort für ihre Verwaltungsarbeiten auf eine freie Cloud-Lösung zurückgreifen. Die sogenannte BayernBox soll als sichere und performante Online-Plattform für bayerische Kommunen, Gemeinden, Verwaltungsgemeinschaften, Landkreise und Bezirke dienen. Technisch basiert die BayernBox auf der quelloffenen ownCloud-Software.
Betrieben wird die Lösung zentral vom Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (LDBV). Allerdings ist für jede einzelne Kommune eine eigene, geschützte Cloud-Instanz bereitgestellt. Dadurch kann jede Verwaltung selbständig entscheiden, welche Dokumente und Inhalte offen im Behördennetzwerk zur Verfügung gestellt werden, und welche auf der eigenen Instanz verbleiben sollen. Durch diesen Aufbau ist es außerdem möglich, gleichzeitig die Einhaltung unterschiedlicher AGBs und Datenschutzbestimmungen umzusetzen und die Auflagen für die DSGVO und das Bundesdatenschutzgesetz zu erfüllen. Für den Austausch mit Personen und Partnern außerhalb des Netzwerks lassen sich zudem öffentliche Links einrichten.
Die BayernBox wurde in Zusammenarbeit mit der ownCloud GmbH entwickelt. Neben den aus der Open-Source-Cloud bekannten Features, etwa für das Filesharing, implementierten die Entwickler auch spezielle Funktionen für den Behördeneinsatz. Diese sollen vor allem in der öffentlichen Verwaltung, wo besonders hohe Compliance-und Auditing-Anforderungen bestehen, einen reibungslosen und sicheren Betrieb gewährleisten.

Open Source vs. proprietär: Bayern ist zweigleisig unterwegs

Während für die bayerischen Kommunen die Digitalisierung mit offenen Lösungen vorangetrieben wird, zieht sich die Verwaltung der Landeshauptstadt München von den eigenen Open-Source-Ambitionen zurück. Das Vorzeigeprojekt LiMux - eine selbst entwickelte Linux-Distribution für die Münchner Stadtverwaltung - wurde 2017 zugunsten von Microsofts proprietärem Windows wieder aufgegeben. Hoher personeller Aufwand und mangelnde Einheitlichkeit in der Verwaltung sollen schuld für das vorzeitige Aus sein.
Kritiker bezweifeln indessen die Objektivität des zugrundeliegenden Untersuchungsberichts der Beratungsfirma Accenture, der dem Münchner Stadtrat die Abkehr von Linux nahegelegt hatte.

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