30.01.2020
Verkaufte Kundendaten
Avast will nach Skandal Tochterfirma Jumpshot schließen
Autor: Alexandra Lindner
Avast
Avast macht Jumpshot dicht - jene Tochtergesellschaft, die für den Verkauf von Kundendaten an andere Unternehmen verantwortlich sein soll. Abzuwarten bleibt, welche Spätfolgen der Datenskandal für den Security-Software-Anbieter hat.
Avast plant die Schließung seiner Tochtergesellschaft Jumpshot. Der Grund dafür liegt aller Wahrscheinlichkeit nach im aktuellen Datenskandal rund um Avast und Jumpshot. Wie vor wenigen Tagen bekannt wurde, hatte die Tochtergesellschaft das Surfverhalten der Avast-Antivirenprogramm-Nutzer systematisch analysiert und an Unternehmen wie Microsoft und McKinsey weiterverkauft.
Bisher hatte sich der Mutterkonzern nur spärlich zu den Vorwürfen geäußert. Nun jedoch hat Avast sich mittels Blogpost an die Öffentlichkeit gewandt. "Die Kernaufgabe von Avast besteht darin, die Sicherheit der Benutzer im Internet zu gewährleisten und den Benutzern die Kontrolle über ihre Privatsphäre zu geben", sagt Ondrej Vlcek, CEO von Avast. Alle Praktiken, die das Vertrauen der Nutzer gefährden, seien für das Unternehmen hingegen inakzeptabel.
Jumpshot werde seine Händler und Lieferanten weiterhin "in voller Höhe nach Bedarf und im ordentlichen Geschäftsgrad" für Produkte und Dienstleistungen bezahlen, heißt es weiter. Weiterführende Informationen in Bezug auf das Aus der Firma sollen an Kunden und Dienstleister in Kürze folgen.
Spätfolgen für Avast noch unklar
Dieser Schritt von Avast erscheint zwar radikal, dürfte aber die Gemüter der verärgerten Kunden nur teilweise befriedigen. Mit der Schließung der Tochterfirma glaubt sich Avast von deren zweifelhaften Praktiken reinwaschen zu können. Das Kind ist allerdings schon in den Brunnen gefallen. Dass beim Mutterkonzern völliges Unwissen über die Tätigkeiten von Jumpshot geherrscht hat, darf bezweifelt werden. Welche nachhaltigen Auswirkungen das gesamte Thema auch in Zukunft auf das Unternehmen haben wird, wird sich zeigen.
WebGPU
Sicherheitslücke in Browser-Schnittstelle erlaubt Rechnerzugriff via Grafikkarte
Forschende der TU Graz waren über die Browser-Schnittstelle WebGPU mit drei verschiedenen Seitenkanal-Angriffen auf Grafikkarten erfolgreich. Die Angriffe gingen schnell genug, um bei normalem Surfverhalten zu gelingen.
>>
World Cybercrime Index
Cybercrime konzentriert sich auf sechs Länder
China, Russland, Ukraine, USA, Rumänien und Nigeria sind laut World Cybercrime Index führend. Sie gehören zu den Top 10 in jeder der fünf untersuchten Kategorien.
>>
Termine
SecDays - Securepoint geht auf Tour
Der Sicherheitsspezialist Securepoint erwartet auf seiner Roadshow rund 1.000 Systemhäuser und Fachhändler. Unter dem Motto „Horizon“ erfahren diese Neues über die Channel- und Produktstrategie des Herstellers.
>>
Sponsored Post
Passwörter - versteckte Kostenfalle für Unternehmen?
Passwörter spielen für die Sicherheit vieler Unternehmen eine wichtige Rolle. Allerdings können sie auch einen erheblichen Kostenpunkt darstellen. Von unzähligen Stunden, die Ihr Service Desk mit Passwort-Resets und dem Entsperren von Konten verbringt, bis hin zu den enormen Kosten, die durch Cyberangriffe entstehen - Kurzum: Passwörter kosten Ihrem Unternehmen Geld.
>>