Business-IT
14.07.2021
Mutter von Unify

Atos streicht 1.300 Stellen in Deutschland

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nitpicker/Shutterstock
Der französische IT-Konzern Atos plant einen massiven Abbau von Arbeitsplätzen in Deutschland. Rund 1.300 Stellen sollen wegfallen, betroffen ist vor allem das Infrastrukturgeschäft des Konzerns.
Atos wird in Deutschland rund 1.300 Arbeitsplätze streichen. Dazu habe man sich mit den Sozialpartnern, also Betriebsräten und Gewerkschaft, geeinigt, wie das Unternehmen mitteilte. Der Jobabbau betrifft vor allem das Infrastrukturgeschäft des Konzerns. In dem Bereich, zu dem etwa Datencenter und IT-Experten bei den Kunden vor Ort gehören, beschäftigt Atos in Deutschland rund 5.000 Mitarbeiter.
Dieser Bereich entstand im Wesentlichen aus dem Siemens-Bereich IT Solutions and Services (SIS), der im Dezember 2010 an Atos verkauft wurde. Siemens besaß weiterhin 15 Prozent an Atos Deutschland und war dessen größter Kunde.
Zugleich nahm Atos die Umsatz- und Gewinnziele für das laufende Jahr zurück. Statt des bisher angekündigten Umsatzwachstums von 3,5 bis 4 Prozent erwartet Atos jetzt stagnierende Umsätze. Im zweiten Quartal 2021 ging das Geschäft um 1,5 Prozent zurück. Für den Stellenabbau erwartet Atos in diesem Jahr Kosten von 180 Millionen Euro.
Ob auch andere Unternehmensbereiche – vor allem das UCC-Segment unter der Marke Unify, das der Konzern 2016 von Siemens gekauft hatte – betroffen sind, wollte Atos auf Nachfrage von Telecom Handel nicht kommentieren.
Eine Sprecherin sagte: „Die Anforderungen im Markt für digitale Services verändern sich rapide. Atos in Deutschland hat daher Gespräche mit seinen Sozialpartnern aufgenommen, um ein Projekt zur strategischen Neuausrichtung als Antwort auf die wirtschaftlichen Notwendigkeiten in Deutschland einzuleiten. Diese Gespräche verlaufen in einer konstruktiven Atmosphäre. Es wurde bereits eine Rahmenvereinbarung zur Neuausrichtung abgeschlossen, die in den nächsten Wochen in weitergehenden Verhandlungen mit den Sozialpartnern ausgearbeitet wird."
Und weiter: „Das Ziel ist es, die künftigen Geschäftseinheiten konsequent auf die Bedingungen der sich unterschiedlich entwickelnden Segmente im Digitalmarkt auszurichten. Diese Neuausrichtung beinhaltet eine nachhaltige Sanierung des Infrastrukturgeschäftes mit einer Reduzierung der dortigen Personalkapazitäten. Der damit verbundene Wegfall von circa 1.300 Arbeitsplätzen soll sozialverträglich und in Abstimmung mit den Sozialpartnern erfolgen.“

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