17.04.2019
Adguard
Android-Smartphone vor Tracking und Werbung schützen
Autor: Stefan Bordel
Pinone Pantone / Shutterstock.com
Android-Smartphones lassen sich mit dem Tool Adguard ohne viel Aufwand vor gängigen Tracking-Diensten, nerviger Werbung und allzu neugierigen Apps schützen.
Werbung auf Webseiten oder innerhalb von Anwendungen und Apps hilft den Anbietern bei der Monetarisierung ihrer Dienste. Allerdings treiben es manche Hersteller dabei etwas zu bunt und verknüpfen die Banner mit zahllosen Tracking-Diensten. Außerdem werden Werbenetzwerke nur allzu gerne von Cyberkriminellen für Attacken missbraucht.
Android-App filtert systemweit Werbebanner und Tracking-Dienste. Außerdem lässt sich mit der Anwendung der Internet-Zugriff für jede einzelne installierte App über eine integrierte Firewall verwalten. Für die Nutzung von Adguard ist grundsätzlich kein Root-Zugriff erforderlich, da die App als lokaler VPN operiert, über den der Traffic gefiltert wird. Allerdings lässt sich Adguard auch mit Root-Rechten als lokaler Proxy-Server im System konfigurieren. Das hat den Vorteil, dass bei Bedarf zusätzlich ein VPN-Dienst genutzt werden kann.
Mit dem Dienst Adguard lässt sich diesem Treiben ein Riegel vorschieben. Die In den Einstellungen der App können unter dem Punkt "Inhaltsblockierung" die verwendeten Filterlisten angepasst werden. Außerdem finden Nutzer hier eine Whitelist vor, über die sich Ausnahmen definieren lassen. Hinter der sogenannten App-Verwaltung verbirgt sich eine Firewall, die den Netzwerk-Zugriff aller installierten Apps regelt. Hier haben Anwender die Möglichkeit, allzu neugierige Apps gänzlich vom Netz zu trennen. Alternativ lässt sich der Netzwerk-Zugriff auch explizit auf mobile Verbindungen oder WLAN beschränken. Auf Wunsch kann zudem die Filterung des Traffics für einzelne Apps deaktiviert werden. Das bietet sich etwa dann an, wenn durch den Einsatz von Adguard Probleme auftauchen.
Alternative DNS-Dienste mit DoH und DNSCrypt
Daneben erlaubt die App die Nutzung alternativer DNS-Server wie etwa Cloudflare oder Quad9. Der Wechsel auf einen anderen Anbieter verspricht mitunter ein Plus an Sicherheit, Datenschutz oder Leistung - je nach Auswahl. Neben den gängigen DNS-Anbietern unterstützt Adguard zudem auch verschlüsseltes DNS over HTTPS (DoH) sowie DNSCrypt.
Die übrige Ausstattung von Adguard umfasst verschiedene Funktionen für Internet-Sicherheit, wie ein Phishing- und Malware-Schutz, sowie zahlreiche Tarn-Features zur Verschleierung der Identität im Netz. So lässt sich etwa die eigene IP-Adresse sowie der User-Agent anpassen. Auch ein zeitgesteuertes Löschen von Cookies sowie das Verbergen von Tracking-Parametern in URLs ist mit der Lösung möglich.
Adguard ist ausschließlich über die Webseite des Betreibers erhältlich, da Google seit einigen Jahren keine Content-Blocker mehr im eigenen Play Store erlaubt. Die Basis-Version der App ist kostenfrei erhältlich, allerdings beschränkt sich hier der Funktionsumfang auf einen Werbeblocker im Browser. Alle anderen Features sind der Premium-Variante vorbehalten, die monatlich mit 75 Cent pro Gerät zu Buche schlägt. Eine lebenslange Lizenz kostet hingegen 22,45 Euro. Als kostenfreie Alternative bietet sich die Open-Source-Lösung Blokada an - hier fällt der Funktionsumfang aber etwas geringer aus.
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